Cybersicherheit

Risiken im Homeoffice minimieren

Viele arbeiten derzeit von zuhause aus – vom Sachbearbeiter bis zum Geschäftsführer. Das bringt in vielen Fällen neue IT-Sicherheitsrisiken mit sich. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat bereits Alarm geschlagen.

(©Andrey-Popov/AdobeStock.com)

Viele Unternehmen haben von jetzt auf gleich auf Homeoffice umgestellt. Videokonferenzen, Cloud-Anwendungen und mobile Endgeräte bieten zwar eine Erleichterung für die dezentrale Zusammenarbeit, doch für Cyberkriminelle eröffnen sich durch diese Infrastrukturen auch neue Angriffspunkte. Hinzu kommen veraltete Computer, ungesicherte Router und schlecht geschützte WLAN-Verbindungen. Wie Unternehmen die Heimarbeitsplätze ihrer Mitarbeiter trotzdem vor Hackerangriffen schützen können zeigen die folgenden Regeln.

  1. Alle Mitarbeiter, die an das Unternehmensnetzwerk angebunden sind, sollten schriftlich verbindliche und eindeutige Regelungen für den Schutz der IT und der Daten im Unternehmen erhalten.
  2. Endgeräte vor Angriffen aus dem Internet schützen. Der Informationsbedarf in der Corona-Krise wird von Hackern ausgenutzt. Über gefälschte Webseiten, Emails oder Grafiken wird Malware auf Rechner geschleust. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt Bürger und Unternehmen vor der Zunahme solcher Angriffe. Schutz vor Angriffen aus dem Internet bietet ein virtueller Browser, den das BSI entwickeln ließ.
  3. Daten auf den Endgeräten schützen. Vor allem Organisationen mit hohen Sicherheitsanforderungen sollten die Endgeräte ihrer Mitarbeiter mit einer Festplattenverschlüsselung ausstatten. Nur berechtigte Nutzer können dann per Multi-Faktor-Authentifizierung ihre Daten und das Betriebssystem nutzen. Geht das Gerät verloren oder wird es gestohlen, können Dritte nicht auf die Daten zuzugreifen.
  4. Grundlegende Sicherheitsmaßnahmen. Der Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden sollte physisch gesichert werden, indem Türen verschlossen und Bildschirme gesperrt werden. Empfehlenswert ist zudem, die Webcam am Rechner oder Laptop abzudecken, wenn diese nicht benötigt wird, sowie bei Nichtgebrauch das Mikrofon auszuschalten. .
  5. Heimische WLAN-Verbindung absichern. Das Standard-Administrator-Passwort sollte durch ein neues, starkes Passwort ersetzt und die WPA2-Verschlüsselung aktiviert wird.
  6. Betriebssysteme, Webanwendungen und Apps aktualisieren. Die IT-Technologien eines Unternehmens müssen auf dem aktuellsten Stand sein – das ist ein wesentlicher Schutz vor Hackern. Alle Mitarbeiter sollten daher regelmäßig Updates ausführen und mit der neuesten Systemversion arbeiten.
  7. Vorsicht vor Betrügern. Angreifer tricksen und täuschen, um an sensible Daten oder Zugangsinformationen zu gelangen. Dabei gilt neben Phishing aber auch Vorsicht bei Anrufen, SMS, Social-Media-Inhalten und gefälschten Messenger-Nachrichten. Dieses sogenannte Social Engineering stellt ein großes Risiko im Homeoffice dar.
  8. Unternehmen sollten sichere Kommunikationskanäle nutzen, um die Tablets, Smartphones oder PCs der Mitarbeiter im Homeoffice an das Unternehmensnetzwerk anzubinden. Empfehlenswert sind Virtual Private Networks (VPN). Sie bauen über einen ‘gesicherten Tunnel‘ Verbindungen zwischen dem Endgerät und dem Unternehmensnetz auf.
  9. Starke Passwörter nutzen. Je komplexer und eindeutiger Passwörter sind, desto schwerer sind sie zu knacken. Eine Multi-Faktor-Authentifizierung beispielsweise unter Einsatz von PIN, Fingerabdruck oder Passwort bietet ergänzend Schutz vor dem Zugriff unbefugter Dritter.
  10. Daten in der Cloud schützen. Für dezentrales Arbeiten sind Cloud-Anwendungen und Collaboration-Dienste ideal. Doch die Schutzmechanismen des jeweiligen Anbieters entsprechen oft nicht den Sicherheitsanforderungen vieler Unternehmen. Es drohen Datenspionage und Compliance-Verletzungen. Die Lösung ist ein datenzentrischer Schutz: Dabei werden Platzhalter in die Cloud eingestellt, die nur Metadaten enthalten, die für Kollaboration und Workflows notwendig sind. Die schützenswerten Nutzdaten werden fragmentiert im Unternehmensnetzwerk oder an einem anderen Ort abgelegt.

Das könnte Sie auch interessieren

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Nach Bitkom-Berechnungen fehlen bis zum Jahr 2040 mehr als 660.000 IT-Fachkräfte. Welche Maßnahmen helfen könnten, diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Verband beleuchtet. Potenziale liegen unter anderem darin, mehr Frauen für IT-Berufe zu begeistern oder den Quereinstieg zu erleichtern.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

Ziel des neuen VDMA-Forums Manufacturing-X ist es, der zunehmenden Bedeutung von Datenräumen als Basis für neue, digitale Geschäftsmodelle Rechnung zu tragen. Wie der Verband mitteilt, soll das Forum auf dem aufbauen, was in der letzten Dekade durch das VDMA-Forum Industrie 4.0 erarbeitet wurde. ‣ weiterlesen

Ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten, ist oft nicht klar. Im Projekt 'DiReProFit' wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher Intelligenz zu lösen.‣ weiterlesen

Wie kann eine Maschine lernen, sich in unserer Lebenswelt visuell zu orientieren? Mit dieser Frage setzen sich die Wissenschaftler am Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) aktuell auseinander – und entwickeln Lösungen.‣ weiterlesen