Simulation von Kaspersky Labs

Smarte Geräte wie Smart-TV, Smartwatches, Router oder Kameras erobern zunehmend Haushalte und Unternehmen. Sie kommunizieren untereinander und formen das immer größer werdende Internet der Dinge. Auch für Cyberkriminelle eröffnet sich eine neue ‘Spielwiese’. Das Problem: Ist ein smartes Gerät erst einmal mit einem Schädling infiziert, können die Angreifer damit Opfer ausspähen, erpressen oder unbemerkt zu Mittätern machen, indem das Opfergerät zum Teil eines Botnetzes wird.

 (Bild: Kaspersky Labs GmbH)

(Bild: Kaspersky Labs GmbH)

In einem Versuch haben Experten von Kaspersky Lab mittels sogenannter Honeypots künstliche Netzwerke aus unterschiedlichen IoT-Geräten simuliert. Bereits kurz nach der Einrichtung der Honeypots wurden diese von bekannter sowie bisher unbekannter Malware angegriffen. Der Großteil der Malware attackierte digitale Videorekorder oder IP-Kameras (63 Prozent). Bei 20 Prozent handelte es sich um Netzwerk-Geräte wie Router oder DSL-Modems.

 (Bild: Kaspersky Labs GmbH)

(Bild: Kaspersky Labs GmbH)

Häufig keine Sicherheitslösung

Laut der Kaspersky-Analyse besteht ein großes Problem darin, dass die Mehrheit der smarten Geräte unter Linux-basierten Betriebssystemen läuft, bei denen ein generischer schädlicher Code ausreicht, um eine Vielzahl an Geräten gleichzeitig anzugreifen. Hinzu kommt, dass auf dem Großteil der Geräte keine Sicherheitslösung installiert ist und die Gerätehersteller oft keine Security-Updates oder neue Firmware zur Verfügung stellen. Damit seien Millionen von Geräten ungeschätzt und eventuell bereits kompromittiert. “Die Sicherheit smarter Geräte ist ein ernstes Thema, dessen wir uns alle bewusst sein sollten”, so Vladimir Kuskov, Sicherheitsexperte bei Kaspersky Lab. “Das vergangene Jahr 2016 hat gezeigt, dass es nicht nur reine Theorie ist, vernetze Geräte anzugreifen, sondern eine reale Bedrohung. Wir sehen einen erheblichen Anstieg an Malware-Samples, die für das IoT entwickelt wurden; das Potenzial ist aber noch größer. Offenbar fährt die hohe Konkurrenz im DDoS-Bereich dazu, dass sich Angreifer nach neuen Mitteln umsehen, die ihnen dabei helfen, noch stärkere Angriffe durchzuführen. Das Mirai-Botnet hat gezeigt, dass smarte Geräte für Cyberkriminelle wie geschaffen sind, um Milliarden von Geräten anzugreifen.”

Schutzmaßnahmen für Smart Devices

Folgende Schutzmaßnahmen sollen dabei helfen, sich vor Angriffen zu schützen. Wenn nicht dringend erforderlich, sollte man nicht auf das eigene Gerät von einem externen Netzwerk zugreifen. Alle Netzwerk-Services, die nicht benötigt werden, sollten unterbunden werden. Außerdem sollte man das Standard-Passwort ändern und der voreingestellte Account deaktiviert werden. Ist dies nicht möglich, sollten die Netzwerk-Services sowie der Zugang zu externen Netzwerken unterbunden werden. Auch wird dazu angeraten die Firmware des Gerätes regelmßig zu aktualisieren.

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