Fast 45 Prozent der Nutzer außereuropäischer Cloud-Anbieter wollen laut einer Capgemini-Studie ihre Cloud-Kapazitäten in Europa erweitern. Die Strategie wird dabei von Bedenken in Bezug auf Datenschutz und Datensouveränität beeinflusst.
Die Ergebnisse der jährlichen IT-Trends-Studie von des IT-Dienstleisters Capgemini zeigen, dass die Bedeutung von Datensicherheit und Datensouveränität die Cloudstrategie der 144 befragten Fach- und IT-Verantwortlichen beeinflusst. Darüber hinaus ist die Nutzung intelligenter Technologien in den letzten zwölf Monaten leicht gestiegen.
Außereuropäische Cloud-Anbieter stellen derzeit rund 28 Prozent der cloudbasierten IT-Services bereit, die von Unternehmen und Behörden in Deutschland, Österreich und der Schweiz genutzt werden. Demgegenüber werden etwa 23 Prozent bei europäischen Providern eingekauft, so die Studie. Knapp 45 Prozent der Studienteilnehmer, die Cloud-Services von außereuropäischen Anbietern nutzen, wollen ihre Kapazitäten bei europäischen Providern in den kommenden Jahren aufstocken. Als Gründe dafür geben sie die Einhaltung des Datenschutzes und den Wunsch, die Datensouveränität zu erhöhen, an. Zudem befürworten in der aktuellen Studie mehr Studienteilnehmer, den Betrieb von intelligenten Systemen auf europäische oder unternehmenseigene Clouds zu begrenzen.
Die Nutzung intelligenter Technologien ist in den letzten 12 Monaten leicht gestiegen, liegt bei den großen Unternehmen allerdings etwas unter Vorjahresniveau, so die Studie. Es sind hauptsächlich Anwender aus den mittelgroßen Unternehmen mit bis zu einer Milliarde Euro Umsatz, die ihre Aktivitäten im vergangenen Jahr ausgebaut haben. Etwa 8 Prozent von ihnen nutzen intelligente Technologien jetzt intensiv oder sehr intensiv. Diese Quote ist im Vergleich zu den Top-50- und den Top-100-Unternehmen mit rund 24 Prozent jedoch immer noch gering.
Die befragten CIOs priorisieren die Einsatzbereiche intelligenter Technologien in der aktuellen Studie ähnlich wie im Vorjahr. An der Spitze stehen einfache Einsatzszenarien wie die Automatisierung manueller Arbeiten. Laut Studie werden diese offenbar auch von den Anwendern positiver bewertet als komplexe Lösungen wie beispielsweise Empfehlungssysteme oder die Vorhersage des Verhaltens von Maschinen, Kunden oder Märkten. Den Einsatz intelligenter Technologien im eigenen Unternehmen halten die Befragten – wie im Vorjahr – für weniger erfolgreich als bei ihren Kollegen. Da deren Euphorie etwas abgenommen hat, liegen ihre Einschätzungen in der aktuellen Studie näher beieinander.
In der letztjährigen Studie lehnten die Studienteilnehmer staatliche oder externe Kontrolle im Zusammenhang mit intelligenten Technologien überwiegend ab und bevorzugten Selbstverpflichtungen. Das hat sich inzwischen leicht geändert: So ist die Zustimmung zur staatlichen Regulierung der Anwendungsszenarien von intelligenten Technologien zwar immer noch gering, aber etwas höher als im Vorjahr. Auch die externe Überprüfung der Maßnahmen, die lernende Systeme vor Manipulation schützen sollen, findet jetzt mehr Befürworter. Gleichzeitig hat die Erarbeitung unternehmenseigener ethischer Rahmenbedingungen für den Einsatz intelligenter Technologien an Zustimmung verloren, so die Studienautoren.
Das wichtigste Thema des Jahres ist gemäß der Studie Production Safety and Production Security. Aufgrund der steigenden Digitalisierung der Produktionsprozesse und einiger folgenreicher Cyberangriffe auf Industrieunternehmen im letzten Jahr ist das Risikobewusstsein in diesem Bereich offenbar stark gestiegen, so die Studienautoren. Auf den Plätzen zwei bis fünf stehen Predictive Analytics, der Schutz vor Bedrohungen durch die Nutzung von IoT-fähigen Geräten, DevOps sowie Robotic Process Automation (RPA) ohne die Unterstützung durch intelligente Technologien.
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, wurden die im vergangenen Jahr geplanten Implementierungsquoten für Technologien und Methoden vielen Fällen nicht erreicht. Thomas Heimann, Co-Autor der Studie und Enterprise Architect Director bei Capgemini kommentiert: „Ein Grund dafür könnte die Corona-Pandemie sein. Denn als Reaktion auf die veränderte Lage wurden IT-Projekte gestoppt, unterbrochen oder vorgezogen und solche Technologien implementiert, mit denen das Tagesgeschäft trotz Kontaktbeschränkungen aufrechterhalten werden kann. Dazu zählen beispielsweise die Einrichtung von Homeoffice-fähiger Infrastruktur oder die Überbrückung von Systemgrenzen, um Prozesse durchgängig zu digitalisieren. Wir gehen aber davon aus, dass sich der IT-Projektbetrieb in den kommenden Monaten normalisiert.“
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