Visionaries, Explorers und Watchers


Design

Design als Funktion beschränkt sich nicht mehr nur auf leistungsfähige, effiziente Produkte, die mit kostengünstigen Fertigungsmethoden und Materialien hergestellt werden. Der Denkansatz eines Systems wird zunehmend von den OEMs übernommen, um einen umfassenden Überblick zu erhalten. Der CO2-Fußabdruck von Produkten und Prozessen ist wichtig für eine umweltfreundliche Produktion. Und auch Ethik spielt eine Schlüsselrolle bei verschiedenen Entscheidungen innerhalb des Lebenszyklus eines Produkts. Design-Skills ermöglichen es Unternehmen, jeden Aspekt ihres Geschäfts zu überdenken – von der internen Abwicklung bis hin zum externen Kundenservice. Industrielle Hersteller mit entsprechenden Design-Kompetenzen nutzen Technologie, um neue Lösungen für die Bedürfnisse der Menschen zu finden. Die Studie zeigt, dass Unternehmen mit Stärken beim Design Chancen zur Steigerung der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit besser nutzen können. Sie setzen oftmals auf Technologien in Form von digitaler Produktentwicklung, Content-Personalisierung und Augmented Reality (AR). Design-orientierte Hersteller verfügen über effektive Prozesse, um ihren Kunden zuzuhören. Sie sind bestrebt, Ideen zu testen und zu wiederholen, um diese im Laufe der Zeit zu verbessern. Sie messen Design-Leistung und -Ergebnisse ebenso gründlich wie Einnahmen und Kosten. Wenn es darum geht, Design-orientierte Lösungen zu verfolgen, sollten sich Unternehmen gegen übermäßiges Prototyping entscheiden. In Zeiten eines disruptiven Wandels müssen Unternehmen auch Risiken eingehen. Auf praktischer, operativer Ebene zeigt die Forschung, dass es oftmals sinnvoller ist, große Projekte in kleine Teams bestehend aus qualifizierten Programmierern aufzuteilen, die die schwierigsten und wichtigsten Herausforderungen adressieren. Diese Programmierer sind praxisnah, arbeiten iterativ in physischen und virtuellen Whiteboard-Umgebungen, nutzen wiederverwendbare Code-Bibliotheken und schreiben jeden Tag ihren eigenen Code. Dieser Ansatz verkürzt die Entwicklungszeit. Zudem können Unternehmen eine effektivere Programmierung liefern, schwierige Probleme schneller lösen und die technischen Mängel reduzieren, die sich durch Legacy-Programmierung und -prozesse angesammelt haben.

Bildung

Unternehmen erleben oft eine Lücke zwischen den benötigten digitalen Kenntnissen und den verfügbaren Talenten. Visionäre produzierende Firmen können diese Talentlücke wahrscheinlich schneller schließen als die Unternehmen der anderen Kategorien. Sie investieren in die digitalen Werkzeuge und Infrastrukturen, um ein robustes, stetig wachsendes, kontinuierliches Lern- und Umschulungsprogramm für Mitarbeiter zu unterstützen und zu schaffen. Bei Siemens erlernen Auszubildende beispielsweise mit DAQRI AR-Brillen die Montage von Gasbrennern – wodurch die Schulungs- und Montagezeit deutlich reduziert werden konnte. Kontinuierliches Lernen ist für die Entwicklung der Arbeitskräfte der Zukunft besonders wichtig. Mitarbeiter müssen flexibe und reaktionsschnell genug sein, um Chancen zu erkennen und zu nutzen, die sich aus neuen Technologien und Geschäftsmodellen ergeben. Programme für kontinuierliches Lernen spielen dabei eine wichtige Rolle, um Fähigkeiten in Agile und DevOps zu entwickeln. Mitarbeiter erkennen zunehmend die Bedeutung von kontinuierlichem Lernen. Über die interne Kompetenzentwicklung hinaus, haben Lernprogramme den Nutzen, die Bindung an das Unternehmen zu fördern – Mitarbeiter schätzen es, wenn Unternehmen in ihre Karriereentwicklung investieren. Viele Industrieunternehmen haben eigene internen Schulungs-, Umschulungs- und Weiterbildungsprogramme aufgebaut. Unternehmen aus der Kategorie Watcher übersehen oft die Vorteile solcher Programme als Lernbeschleuniger. Für Unternehmen, die den Schritt vom Watcher zum Explorer wagen wollen, ist die Investition in die Bildung ein wichtiger früher Schritt.

Lokale Nähe

Das Tempo technologischer Entwicklungen macht es unerlässlich, mit externen Partnern zusammenzuarbeiten. Auch wenn viele Hersteller auf einem globalen Markt konkurrieren und Zugang zu einer wachsenden Palette von Kollaborations- und Kommunikationswerkzeugen haben, bringt dabei die Entfernung immer noch Komplikationen für Initiativen oder Projekte mit sich. Andererseits verbessert die Nähe die Zusammenarbeit und kann physische Erfolgsbarrieren in Produkt- und IT-Entwicklungsprojekten beseitigen. Firmen sollten ihr Ökosystem bewusst strukturieren und potenzielle Partner so auswählen, dass Innovation, Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit maximiert werden. Es geht darum, die Standortvorteile zu nutzen, ohne die Vorteile der lokalen Nähe zu verlieren. Visionäre balancieren globale Lieferzentren mit nahegelegenen Innovationszentren aus. Diese Zentren können interne oder strategische Partner sein. Ein Beispiel: Boeing betrachtet Japan als Drehscheibe für seine Forschung im Bereich der elektrischen Antriebsflugzeuge. Das US-amerikanische Luft- und Raumfahrtunternehmen kündigte kürzlich Kooperationen mit Mitsubishi Heavy, GS Yuasa, Sinfonia Technology Co., der Kyushu University, dem National Institute of Advanced Industrial Science and Technology und anderen namhaften japanischen Unternehmen für die nächste Flugzeuggeneration an.

Die Daten zeigen, dass visionäre Unternehmen häufiger als Explorer oder Watcher abgestimmte Strategien umgesetzt haben, um Mitarbeiter in Regionen zu finden, die Kosten und Nähe zu Partnern und Kunden in Einklang bringen. Dennoch ist auch diese Gruppe auf die Beiträge von verteilten Entwicklungsteams angewiesen. Visionäre stellen diesen Teams Kollaborationswerkzeuge zur Verfügung und implementieren Standards, um die Qualität der Arbeit zu messen, die diese verteilten Teams leisten. Soweit sie auf globale Entwicklungszentren angewiesen sind, investieren sie auch in die Infrastruktur und Systeme, um die Auswirkungen von Entfernungen zu minimieren. Gleichzeitig erkennen Visionäre, dass es keinen Ersatz für räumliche Nähe gibt und sind durchaus bereit, gut besetzte Technologie- und Innovationszentren in der Nähe wichtiger Partner oder Kunden aufzubauen. Unternehmen, die den größtmöglichen Nutzen aus der Nähe ziehen wollen, sollten ihre Technologie- und Innovationszentren im Umkreis von Endverbrauchern und an Orten ansiedeln, die für die Talente, die das Unternehmen gewinnen und halten möchte, von Natur aus attraktiv sind. Standorte in der Nähe von Universitäten sind ebenfalls interessant.

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Befragten sorgen sich vor voreingenommenen Ergebnissen der KI – und rechnen mehrheitlich mit sinkendem Interesse an GenAI.
Weltweit sehen sich Führungskräfte großem Druck ausgesetzt, generative KI (GenAI – generative künstliche Intelligenz) in ihrem Unternehmen einzuführen. Gleichzeitig müssen sie jedoch die wachsende Fachkräfte- und Qualifikationslücken im Bereich KI schließen und die ständig wachsende Komplexität von Daten bewältigen. Das geht aus einer aktuellen IDC-Umfrage im Auftrag von Teradata hervor. Obwohl rund 80 Prozent der 900 weltweit befragten Führungskräfte ein erhebliches Maß an Vertrauen haben, dass generative KI für zukünftige Angebote und Abläufe ihres Unternehmens genutzt werden kann, muss ihrer Meinung nach noch mehr getan werden: 86 Prozent der Befragten stimmten zu, dass Regulierung und Richtlinien nötig sind, um die Qualität und Zuverlässigkeit von GenAI-Erkenntnissen sicherzustellen. Zudem haben 66 Prozent Bedenken hinsichtlich möglicher Vorurteile und Verzerrungen sowie Desinformation durch GenAI.

Ein weiteres Problem ist laut Studie die wachsende Qualifikationslücke in Bezug auf GenAI: 30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie heute sehr gut vorbereitet oder bereit sind, GenAI zu nutzen. 42 Prozent stimmten in der Umfrage voll und ganz zu, dass sie in den nächsten sechs bis zwölf Monaten über die nötigen Fähigkeiten verfügen werden, um GenAI einzuführen. Zugleich bestätigte jeder zweite Befragte (56 Prozent), dass man unter ‘hohem’ oder ‘erheblichem’ Druck stehe, GenAI kurzfristig im Unternehmen einzuführen. Obwohl 89 Prozent der Befragten den Nutzen von GenAI anerkennen, zeigen sich nicht alle davon überzeugt, dass die Technologie ihre derzeitige Beliebtheit behalten wird: 57 Prozent der Befragten glauben, dass das Interesse an generativer KI mit der Zeit abnehmen wird.

Die Umfrage befasste sich auch mit Fragen des Datenschutzes und der Datenethik – insbesondere in Hinblick darauf, dass ChatGPT ein Phänomen ist, das quasi über Nacht eingetreten ist. Überall auf der Welt gaben Führungskräfte an (92 Prozent), dass Datenethik und die verantwortungsvolle Nutzung von Daten von größter Bedeutung für sie sind. 97 Prozent geben an, dass sie damit in ihrem eigenen Unternehmen umfassend vertraut seien. Fast 9 von 10 Befragten bestätigen, dass sie über Experten bzw. ein Gremium auf dem Gebiet der Datenethik verfügen. Aus der Umfrage geht zudem hervor, dass die Unternehmen digital reifer werden: In 54 Prozent der Unternehmen ist der Informationsfluss nach Angabe der Befragten uneingeschränkt möglich. Darüber hinaus sagten 49 Prozent, dass sie in der Lage sind, eine überdurchschnittliche Wertschöpfung aus ihren Unternehmensdaten zu gewinnen.

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