Erhebliche Investitionen geplant

Deutsche Hersteller bereiten Smart Manufacturing vor

Für dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit müssen deutsche Hersteller angesichts weiterhin drohender Rezession und hoher Energiekosten die nächste Stufe der Digitalisierung erreichen. Die Mehrheit der Unternehmen bereitet sich in diesem Zug auf Smart Manufacturing vor, wie eine von Statista durchgeführte und Avanade beauftragte Studie zeigt.

Man Working In Power Plant Electricity Generation (Bild: ©Andrey Popov/stock.adobe.com)

(Bild: ©Andrey Popov/stock.adobe.com)

Für dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit müssen deutsche Hersteller angesichts weiterhin drohender Rezession und hoher Energiekosten die nächste Stufe der Digitalisierung erreichen. Die Mehrheit der Unternehmen bereitet sich in diesem Zug auf Smart Manufacturing vor, wie eine von Statista durchgeführte und Avanade beauftragte Studie zeigt.

Sei es Enterprise Resource Planning (56 Prozent), Manufacturing Execution Systems (51 Prozent) oder Cloud (53 Prozent) und Cybersicherheit (60 Prozent): Die Mehrheit der deutschen Fertigungsunternehmen hat bereits erhebliche Investitionen getätigt, um die Weichen für eine kommende smarte Fertigung zu stellen; viele weitere sind zumindest einigermaßen vorbereitet. 10 Prozent sieht bei oben genannten Technologien hingegen noch deutlichen Handlungsbedarf. Für die nächsten 18 Monate haben die Unternehmen zudem weitere Investitionen in ERP (64 Prozent), MES (75 Prozent), Cloud (72 Prozent) und Cybersicherheit (70 Prozent) fest oder mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eingeplant, so diese Zahlen der Studie.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen sind jedoch rasche Fortschritte auf dem weiteren Weg zu einer stärker von Digitalisierung geprägten Fertigung unabdingbar – denn die wichtigsten Systeme sind zwar vorhanden, kommen aber noch nicht für wirkliches sogenanntes Smart Manufacturing zum Einsatz. Denn so vielversprechend die oben genannten Investitionen auch aussehen mögen: Nur 52 Prozent aller produzierenden Unternehmen nutzen sowohl Big-Data- als auch IoT-Technologien, und lediglich 60 Prozent verwenden bereits Lösungen zur Shopfloor-Digitalisierung. Damit ist die Lücke, die auf dem Weg zur intelligenten Fertigung geschlossen werden muss, noch groß.

Immerhin 52 Prozent der Unternehmen meinen in Bezug auf die vier oben genannten Technologiebereiche, dass sie zumindest bei einigen von ihnen den Grundstein für intelligente Fertigung gelegt haben. Vorbereitungen für die weitere Aufholjagd sind im Gange – schon bald soll es mehr finanzielle und technologische Aktivität geben: Laut Studie haben 72 Prozent der Unternehmen für das Jahr 2024 oder 2025 weitere Investitionen in IoT eingeplant oder werden dies höchstwahrscheinlich tun; weitere 70 Prozent für die Shopfloor-Digitalisierung Budgets bereitstellen. Auf dem Weg zur smarten Fertigung planen 20 Prozent der Unternehmen eine tiefere Software-Integration, damit ihre Produkte für künftige funktionale Aktualisierungen oder Individualisierung gerüstet sind; 17 Prozent haben erste Überlegungen dazu.

Methodik: Für die Studie hat Statista im Auftrag Avanade in der zweiten Jahreshälfte 2023 Führungskräfte – CEOs sowie Bereichs-, Abteilungs- und Teamleiter – von insgesamt 450 Unternehmen aus Deutschland befragt. Über die Hälfte der Firmen erzielt einen Umsatz von ehr als 100Mio.€ und beschäftigt über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für die Stichprobe wurden Unternehmen der Branchen Automotive, Maschinenbau, Informationstechnologie, Konsumgüter und verarbeitendes Gewerbe ausgewählt.

 

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