IFS-Studie

Mitarbeiter werden oft nicht in Transformationsprojekte einbezogen

Obwohl Mitarbeiter in den Augen vieler Unternehmen ein wichtiger Faktor für das Gelingen von Transformationsprojekten sind, werden diese laut einer IFS-Studie oftmals nicht ausreichend mit einbezogen.

(Bild: IFS Deutschland GmbH & Co. KG)

Der Faktor Mensch sei essentiell für das Gelingen der digitalen Transformation, so eine Studie des Business-Software-Anbieters IFS. Dennoch geben in der Studie 21 Prozent der befragten deutschen Unternehmen an, dass die eigenen Mitarbeiter bei der Planung und Durchführung von Transformationsprojekten oft nicht ausreichend eingebunden werden.

Dabei führen 15 Prozent der Unternehmen das Scheitern eines digitalen Transformationsprojekts konkret auf unzureichendes Change Management zurück. Bei der Umsetzung von neuen Digitalprojekten würden sich Unternehmen häufig auf die Implementierung der notwendigen Schlüsseltechnologien und -lösungen konzentrieren, so die Studienautoren. Dabei würde die Einbindung von Mitarbeitern und die allgemeine Akzeptanz des Projekts in den Hintergrund rücken, obwohl sie entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung sind.

Scheitern durch zu wenig Engagement

Mangelndes Mitarbeiterengagement sehen die befragten Unternehmen als eine der häufigsten Ursachen für das Scheitern früherer Digitalisierungsprojekte an. Aus der Studie geht hervor, dass sich dies auch auf die Planung zukünftiger Projekte auswirken kann: Eine frühere, geringe Mitarbeiterakzeptanz in Bezug auf Transformationsprozesse ist für ein Viertel (25 Prozent) der deutschen Unternehmen ein Grund, neue Technologien und Projekte eher zögerlich einzuführen. Dies kann sich jedoch entscheidend auf die Gesamtentwicklung eines Unternehmens auswirken – denn gerade in Krisenzeiten können Innovationen der entscheidende Faktor für die Stabilität des Unternehmensgeschäfts sein. Dies geht aus Studienergebnissen hervor die bereits im Juni veröffentlicht wurden.

Fast ein Drittel (31 Prozent) der befragten Unternehmen betrachtet es als entscheidenden Faktor für das Gelingen von digitalen Transformationsprojekten, die Personalabteilung hinzuzuziehen. Doch zugleich gaben 22 Prozent der Unternehmen an, die Personalabteilung hierbei schon häufig außer Acht gelassen zu haben. Zudem verstehen 15 Prozent der Befragten es zwar als eine Verpflichtung, die Belegschaft in den digitalen Wandel mit einzubeziehen, sehen jedoch darin keinen echten Mehrwert für das Gelingen des Projekts, so die Studie.

Vorteile aus HR-Perspektive

Dabei biete die digitale Transformation gerade aus der HR-Perspektive zahlreiche Vorteile, so die Autoren. So glaubt etwa einer von fünf Befragten in Deutschland (22 Prozent), dass die Mitarbeiterbindung höher wäre, wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern interessantere Technologien zur Verfügung stellen könnten. Darüber hinaus sehen 31 Prozent einen klaren Mehrwert von neuen Technologien für die Belegschaft: So könnten bestehende Mitarbeiter umgeschult werden oder ihre Qualifikationen durch Weiterbildungen ausbauen, was dem Fachkräftemangel in vielen Branchen entgegenwirken könnte.

Das könnte Sie auch interessieren

Nach Bitkom-Berechnungen fehlen bis zum Jahr 2040 mehr als 660.000 IT-Fachkräfte. Welche Maßnahmen helfen könnten, diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Verband beleuchtet. Potenziale liegen unter anderem darin, mehr Frauen für IT-Berufe zu begeistern oder den Quereinstieg zu erleichtern.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

@Grundschrift_NH:Die Implementierung von künstlicher Intelligenz in Unternehmen erreicht oft nicht das erforderliche Maß für eine signifikante Wertschöpfung. ‣ weiterlesen

Die Zahl der offenen Stellen in den Ingenieurberufen ist trotz konjunktureller Eintrübung hoch. Laut VDI Ingenieurmonitor beginnen allerdings weniger Menschen ein Studium in Ingenieurwissenschaften und Informatik.‣ weiterlesen

Für die Digitalisierung braucht es in Zukunft mehr Fachkräfte. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, in welchen Digitalisierungsberufen bis 2027 die meisten Stellen unbesetzt bleiben dürften.‣ weiterlesen

Marktunsicherheiten halten Unternehmen laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Horváth nicht von Transaktionen ab. Sechs von zehn Industrieunternehmen sind gezielt auf der Suche nach Kaufoptionen mit KI-Expertise.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen sehen den Einsatz von Digitalisierung und KI zur Optimierung der Effizienz und zur Senkung des Energieverbrauchs als effektiver an als Offshoring. Das geht aus einer Untersuchung von Statista im Auftrag von Avanade hervor.‣ weiterlesen

Laut einer Untersuchung der Job-Plattform Stepstone halten Unternehmen vermehrt nach Beschäftigten mit KI-Skills Ausschau. Soft Skills sind im untersuchten Zeitraum sogar noch gefragter gewesen. Für die Untersuchung hat Stepstone alle Stellenangebote seit 2019 analysiert.‣ weiterlesen

Die Ausgaben der Wirtschaft für Innovationen sind im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland deutlich um 6,8 Prozent auf 190,7Mrd.€ angestiegen. Dies geht aus der aktuellen Innovationserhebung 2023 des ZEW Mannheim im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hervor.‣ weiterlesen

Für das aktuelle Allianz Risk Barometer wurden 3000 Risikoexperten befragt. Das ­Ergebnis: Als größte Risiken nennen die Teilnehmer Datenpannen, Angriffe auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte und vermehrte Ransomware-Attacken. Anders als weltweit schafft es der Fachkräftemangel in Deutschland auf Platz 4.‣ weiterlesen

In Potsdam laufen die Vorbereitungen für eine vollständig digitale Universität. Die beiden Initiatoren Mike Friedrichsen und Christoph Meinel wollen damit dem IT-Fachkräftemangel entgegenwirken.‣ weiterlesen