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Verantwortung und Ethik entlang der Lieferkette

Die Supply Chain sauber halten

Wo kommt unsere Nahrung her? Wie wurde meine Kleidung produziert? Wie nachhaltig lebe ich? Immer mehr Verbraucher stellen sich solche Fragen zu ihrem eigenen Konsum. Unternehmen müssen Antworten darauf geben können, denn ethisches Konsumverhalten verlangt nach ethischen Beschaffungswegen. Matthias Lenz und Johannes Abrams, Account Executives bei OpenText erläutern, warum Ethik in der Supply Chain Einfluss auf Konsumentenentscheidungen hat und gleichzeitig elementar für die Einhaltung der eigenen Compliance- sowie Code of Conduct-Richtlinien ist.

(Bild: ©Corona-Borealis/AdobeStock.com)

In den vergangenen Jahren hat sich das Bild der Lieferkette stark verändert. Unternehmen werden vermehrt mit politischen und regulatorischen Zwängen konfrontiert und stehen außerdem vor einer neuen Herausforderung: Der Notwendigkeit, die Erwartungen der Kunden sowie Stakeholdern an ethische und nachhaltige Betriebsabläufe zu erfüllen.

Woher kommen die Produkte?

Die ‘Generation Y’ und die Verbraucher der Jahrtausendwende interessieren sich dafür, woher ihre Produkte kommen und wie sie hergestellt wurden. Viele sind mittlerweile in ihren Dreißigern und im Berufsleben angekommen, haben ein gewisses finanzielles Level erreicht und sind bereit, für Produkte, die sowohl nach ethischen Gesichtspunkten produziert wurden als auch nachhaltig sind, mehr zu bezahlen. Einer Auswertung der Beratungsgesellschaft Accenture zu Folge, würde über die Hälfte von ihnen eine Marke boykottieren, die nicht ihre Werte oder Überzeugungen widerspiegelt. Demzufolge sind für Unternehmen ethische Standards in ihrer Produktion und ihren Lieferketten inklusive all ihrer verbundenen Handelspartner noch nie so wichtig wie heute. Gleichzeitig ist die Überwachung dieser Standards in der globalisierten Welt von heute zu einer enormen Herausforderung geworden. So müssen z.B. Hersteller und Verkäufer elektronischer Geräte bereits vor der Produktion prüfen, unter welchen Umständen seltene Erden abgebaut wurden, die in Mikrochips eingebaut werden. Dies ist für ein europäisches Unternehmen keine leichte Aufgabe, da diese Rohstoffe oft auf anderen Kontinenten gefördert werden.

Zweischneidiges Schwert

Die Globalisierung hat der Wirtschaft erst die Möglichkeit gegeben, Produkte und Dienstleistungen zu erschwinglichen Preisen in dem Maße anzubieten, wie wir sie heute kennen. Jedoch resultiert dies in komplexen und globalen Lieferketten, die es wiederum erschweren, den Überblick über die Einhaltung der ethischen Standards zu behalten. Die Vielzahl involvierter und globaler Handelspartner, die wesentliche Prozesse in der zunehmend ausgelagerten Lieferkette übernehmen, erleichtert das Auftreten unethischer Praktiken ohne das Wissen eines Unternehmens. Durch lange Transportwege und zahlreiche oft unbekannte Zwischenhändler bzw. Lieferanten, ist es am Ende einer Lieferkette oftmals kaum möglich, ihren Startpunkt zu ermitteln. Doch auch hier gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Im Falle unethischer Praktiken tritt diese in Form von möglichen Strafzahlungen, sich distanzierenden Konsumenten sowie Imageschäden auf, was zu erheblichen Umsatz- und Profiteinbußen führt.

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