Projekt Direct State Transfer

Bosch-Forschungsteam macht DLT-Anwendungen skalierbar

Nicht der Mensch bezahlt an der Kasse, sondern das Auto direkt an der Ladesäule. In einer Ökonomie der Dinge könnte dies Wirklichkeit werden. Genau daran forscht Bosch gemeinsam mit der TU Darmstadt.


Gemeinsam mit verschiedenen Partnern forscht Bosch daran, dass sich vernetzte Dinge künftig in sicheren Ökosystemen selbstständig mit anderen vernetzten Dingen austauschen können und in der Lage sind, Verträge abzuschließen. In einer solchen ‘Ökonomie der Dinge‘ könnten Distributed-Ledger-Technologien (DLT), wie etwa die Blockchain, zu einer Schlüsseltechnologie werden. Prototypische Anwendungen gibt es bereits, für tragfähige Geschäftsmodelle fehlen jedoch noch die technischen Voraussetzungen, wenn es beispielsweise um Skalierbarkeit geht: „Skalierbarkeit ist eine der großen Herausforderungen bei DLT, weil im Idealfall zehntausende Transaktionen pro Sekunde in Echtzeit verarbeitet werden müssen. Das ist sehr speicher- und energieintensiv“, erklärt Daniel Kunz, Mitarbeiter im Projekt ‘Economy of Things‘ bei Bosch.

Direct State Transfer

Das Forschungsteam hat als Lösungsansatz das Open-Source-Projekt ‘Direct State Transfer‘ (DST) aufgesetzt, um das sogenannte Second-Layer-Protokoll ‘Perun‘ zu implementieren. DST ist unter der Apache-2.0-Lizenz auf GitHub veröffentlicht. Das Protokoll entstand aus einer gemeinsamen Forschungsarbeit der TU Darmstadt und der Universität Warschau. Die TU Darmstadt unterstützt das Bosch-Forschungsteam nun auch bei der Entwicklung der DST Smart Contracts. Wie Bosch mitteilt, hat das Projekt das Potenzial zu einer neuen Distributed-Ledger-Basistechnologie zu reifen, die das Versprechen einer dezentralen, sicheren und zugleich skalierbaren Lösung einlöst.

Zweite Schicht für die Blockchain

Second-Layer-Protokolle versuchen, die ressourcenintensiven Vorgänge zu umgehen, wenn Dinge mit Dingen dezentral Smart Contracts abwickeln. „Das heißt, wir haben auf ein Blockchain-System (First Layer) eine zweite Schicht (Second Layer) gebaut, die nur ganz selten mit der langsamen, dafür aber sehr komplexen und sehr sicheren Basisschicht spricht. Das Basissystem kann man sich wie einen Rahmenvertrag vorstellen, der immer gilt. Im Falle flexibler Anforderungen, bei denen beispielsweise nicht jede einzelne Transaktion dauerhaft gespeichert werden muss, können einzelne Prozesse auf einem zweiten System, dem Second Layer, laufen. So sind mehr und kosteneffizientere Transaktionen möglich“, erklärt Kunz.

Das könnte Sie auch interessieren

3 Prozent der großen Industrieunternehmen setzen GenAI bereits großflächig ein, und rund ein Viertel hat erste Pilotprojekte gestartet. Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey kann die Mehrheit der Unternehmen den Mehrwert der Technologie für den Unternehmenserfolg bislang aber noch nicht beziffern.‣ weiterlesen

Die Industrie arbeitet daran, die Barrieren zwischen IT und OT abzubauen. So können Unternehmen ihre Produktion effizienter und innovativer gestalten und im immer härter werdenden globalen Wettbewerb bestehen. Francis Chow von Red Hat erklärt, welche Rolle Open-Source-Technologien dabei spielen.‣ weiterlesen

Für dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit müssen deutsche Hersteller angesichts weiterhin drohender Rezession und hoher Energiekosten die nächste Stufe der Digitalisierung erreichen. Die Mehrheit der Unternehmen bereitet sich in diesem Zug auf Smart Manufacturing vor, wie eine von Statista durchgeführte und Avanade beauftragte Studie zeigt.‣ weiterlesen

Ein Bericht von ABI Research und Palo Alto Networks über den Stand der OT-Sicherheit zeigt, dass im vergangenen Jahr eines von vier Industrieunternehmen seinen Betrieb aufgrund eines Cyberangriffs vorübergehend stilllegen musste. Die Komplexität beim Einsatz von OT-Sicherheitslösungen stellt für die Befragten das größte Hindernis dar.‣ weiterlesen

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Mit der Do-it-yourself-Automatisierung sollen Unternehmen ihre Automatisierungskonzepte selbst gestalten können. Die Komponenten dafür werden über eine Plattform bereitgestellt. Etienne Lacroix, CEO der DIY-Plattform Vention erklärt das Konzept.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Rund 2.700 Aussteller aus mehr als 50 Ländern werden vom 10. bis 14. Juni zur Achema in Frankfurt erwartet. Mit mehr als 1.000 Rednern setzt das begleitende Kongress- und Bühnenprogramm darüber hinaus Impulse für eine erfolgreiche Transformation der Prozessindustrie. An allen fünf Messetagen sollen zudem Angebote für den Nachwuchs zur Zukunftssicherung der Branche beitragen.‣ weiterlesen