Open-Source-Middleware mit digitalen Zwillingen

Industrie 4.0 in den Mittelstand bringen

Wie kann die Industrie 4.0 auch für kleinere und mittlere Unternehmen realisiert werden? Antworten darauf liefern die BMBF-Forschungsprojekte BaSys 4.0 und BaSys 4.2, die KMU auch eine Open-Source-Middleware zur Verfügung stellen. In geförderten Projekten können KMU die Technik adaptieren.
Die Digitalisierung der deutschen Industrie-Unternehmen nimmt allmählich Fahrt auf. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage gaben 60 Prozent der produzierenden Gewerbe hierzulande zu Beginn dieses Jahres an, Industrie-4.0-Anwendungen zu nutzen. Noch zwei Jahre zuvor lag der Anteil bei 49 Prozent. Was auf der einen Seite nach Fortschritt klingt, muss jedoch differenziert betrachtet werden. Industrie 4.0 wird im herkömmlichen Sinne oftmals mit dem Sammeln von Daten gleichgesetzt. Dabei ist die vierte industrielle Revolution weit mehr als das: Will die Industrie ihre Produktionsweisen vollständig digitalisieren, ist eine durchgängige Vernetzung aller Maschinen entscheidend. Es genügt also nicht, die Daten einzelner Geräte zu erheben und zu sammeln – die Maschinen müssen vor allem systemübergreifend kommunizieren können. Und genau hier wird der Ansatz deutlich komplexer. Und damit haben vor allem kleine und mittelständische Firmen zu kämpfen.

Oft fehlen Ressourcen

Woran kann das liegen? Vielen Mittelständlern mangelt es oft an den finanziellen und personellen Ressourcen. Auch das prüfende und abwägende Verhalten sei bei einigen Familienunternehmern schlichtweg Teil ihrer DNA, so die Studie. Bevor investiert werde, müsse der Nutzen einer neuen Technologie erst genau im Verhältnis zu den Kosten abgewogen werden – ein Vorgehen, das oft viel Zeit in Anspruch nimmt und KMU ins Hintertreffen geraten lässt.

19 Projektpartner

Dabei gibt es Möglichkeiten, wie die Umstellung hin zu Industrie 4.0 für kleinere Unternehmen kostensparend und praktikabel gelingen kann. Genau dabei kommt das Forschungsprojekt ‘Basissystem Industrie 4.0’ (BaSys 4.0) ins Bild, einer 2016 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufenen Kooperation unter Konsortialleitung des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE und 14 weiteren Partnern aus Wirtschaft und Forschung. Mittlerweile wird das Projekt in BaSys 4.2 fortgeführt und ist auf 19 Projektpartner angewachsen. Das Konsortium hat mit BaSys 4 eine Middleware entwickelt, die die Umstellung der Unternehmen auf eine wandelbare Produktion ermöglichen soll. Während physischen Geräten bestimmte Normen und Standards zu Grunde liegen, auf deren Basis gekoppelt werden kann, ist dies im Digitalen noch nicht der Fall. Typischerweise müssen die Daten unterschiedlicher Datenmodelle und Protokolle zunächst so aufbereitet werden, dass sie interoperabel sind.

Das könnte Sie auch interessieren

Für das aktuelle Allianz Risk Barometer wurden 3000 Risikoexperten befragt. Das ­Ergebnis: Als größte Risiken nennen die Teilnehmer Datenpannen, Angriffe auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte und vermehrte Ransomware-Attacken. Anders als weltweit schafft es der Fachkräftemangel in Deutschland auf Platz 4.‣ weiterlesen

In Potsdam laufen die Vorbereitungen für eine vollständig digitale Universität. Die beiden Initiatoren Mike Friedrichsen und Christoph Meinel wollen damit dem IT-Fachkräftemangel entgegenwirken.‣ weiterlesen

@Grundschrift_NH:Nvidias Omniverse lässt sich künftig über T-Systems beziehen. Die Plattform der Grafik-Spezialisten ermöglicht es, komplexe 3D-Pipelines und Universal Scene Description (OpenUSD)-Anwendungen für Industrieanwendungen zu entwickeln und anzubinden. So können Unternehmen ihre 3D-Werkzeuge und -Daten mit dem Open-USD-Standard vereinheitlichen, um Teams über ihre PCs in bis zu fotorealistischen Visualisierungen und Simulationen zusammenzubringen. ‣ weiterlesen

Sechs von zehn Unternehmen sind mit der Qualität ihrer Produktdaten unzufrieden. Das zeigt eine europaweite Befragung des Softwareherstellers Aras unter mehr als 440 Entscheidern. Zudem ergab die Untersuchung, dass Informationen, die eigentlich abteilungsübergreifend zugänglich sein sollten, oft ungenutzt in abgeschotteten Unternehmensbereichen liegen.‣ weiterlesen

Der Anteil der Unternehmen, die KI einsetzen, ist binnen eines Jahres von 9 auf 15 Prozent gestiegen. Das ist das Ergebnis einer Bitkom-Befragung unter 605 Unternehmen. Zwei Drittel von ihnen sehen KI als wichtigste Zukunftstechnologie.‣ weiterlesen

Derzeit erleben wir multiple Krisen - neben zunehmenden geopolitischen Spannungen entwickelt sich die Erderwärmung zu einer immer größeren Herausforderung. Das Umweltbundesamt rechnet bis Ende des 21. Jahrhunderts mit einer Erhöhung der mittleren Erdtemperatur um bis zu 5,7 Grad Celsius, sofern nicht kurzfristig eine massive Reduktion der CO2-Emissionen erfolgt. Wie der CO2-Fußabdruck dabei unterstützen kann, beschreibt ein Beitrag des Beratungsunternehmens Aflexio.‣ weiterlesen

Mit bestehenden Geothermiebohrungen im Oberrheingraben könnte zuverlässig Lithium gefördert werden. Das zeigen aktuelle Datenanalysen von Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Frisches Tiefenwasser sorgt über mehrere Jahrzehnte für Nachschub. ‣ weiterlesen

Mit einem messdatengestützten Retrofit-System können ältere Windkraftanlagen länger laufen. Im von Bachmann Monitoring und P. E. Concepts entwickelten System fließen erfasste Last- und Eigenfrequenzdaten in die Lebensdauer-Berechnung von Komponenten ein. Anhand dieser Daten lässt sich eine realistischere Restnutzungsdauer errechnen, um den rentablen Weiterbetrieb zu ermöglichen. ‣ weiterlesen

In einer Umfrage im Auftrag von Teradata zeigt sich, dass die Mehrheit der 900 Befragten generative KI für nützlich hält. Doch die
Befragten sorgen sich vor voreingenommenen Ergebnissen der KI – und rechnen mehrheitlich mit sinkendem Interesse an GenAI.
‣ weiterlesen

@Grundschrift_NH:Beschäftigte haben in der Coronakrise nicht vermehrt die Branchen gewechselt. Das zeigt das IAB-LinkedIn-Branchenwechsel-Radar des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). ‣ weiterlesen