Nachholbedarf in Sachen Security Awareness

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Mehr Wissen zu IT-Sicherheit

Die Studie ist auch der Frage nachgegangen, in welchen Bereichen die deutsche Industrie mehr investieren sollte. Aus Sicht der Befragten hat das Thema IT-Sicherheit (37,8 Prozent) höchste Priorität, gefolgt von Mitarbeiterentwicklung (30,6 Prozent) und Nachhaltigkeit (28,9 Prozent). Da IT-Sicherheit weit mehr als sichere Passwörter und Phishing-Mails umfasst, haben die Marktforscher von Statista nachgefragt, an welchen Stellen Unternehmen für mehr Bewusstsein unter den Angestellten sorgen sollten. Die Antworten zeigen, wo Wissenslücken oder zu wenig Wissen vorherrschen.

An erster Stelle steht Phishing und Datendiebstahl (43,6 Prozent). Denn der Aufwand, eine verdächtige E-Mail zu entlarven, wird immer größer, weil die Qualität der Nachrichten immer besser geworden ist. Weitere Themen sind der Umgang mit Passwörtern, Datenschutz sowie Malware / Ransomware. Die Ergebnisse zeigen: Ein Newsletter vom IT-Verantwortlichen zu Phishing-Mails reicht nicht aus, um das Bewusstsein in der Belegschaft zu steigern. Wer das Thema nachhaltig bei seinem Personal angehen will, braucht also Schulungen mit einem breiten Themenspektrum.

Wie steht es um Trainings

Auch in der Industrie verteilen immer mehr Unternehmen IT-Sicherheit auf mehrere Säulen und beziehen ihr Personal ein. Um alle Angestellten für aktuelle Cybergefahren zu sensibilisieren, setzen viele auf Security Awareness Trainings. Mittlerweile bieten fast 58 Prozent der Firmen Schulungen, Veranstaltungen oder Trainings rund um das Thema Cybersicherheit an. Jedoch erhalten rund 42 Prozent der Befragten keine Schulungen. Aber warum werden nicht flächendeckend Schulungen angeboten? Fast 40 Prozent der Befragten sagen, dass technische Lösungen ausreichen und keine Schulungen nötig sind. Die Hälfte gibt an, dass grundsätzlich nur IT-Mitarbeitende geschult werden und 38 Prozent nennen hohe Kosten als Grund. Dabei reichen technische Lösungen längst nicht mehr aus, um Cyberattacken via Social Engineering zu verhindern. Jeder Mitarbeitende im Unternehmensnetzwerk ist ein potenzielles Ziel für kriminelle Hacker. Auch das Argument der hohen Kosten lässt sich entkräften: Denn die entscheidende Frage ist doch, wie lange ein Unternehmen im Schadensfall wirtschaftlich lebensfähig ist.

Die Studie zeigt, dass bei der IT-Sicherheit in der Industrie noch großer Nachholbedarf besteht. Zunächst müssen Angestellte in Führungspositionen ihr Personal in das IT-Sicherheitskonzept einbeziehen. Denn Mitarbeitende nehmen bei der IT-Security eine zentrale Rolle ein. Damit das gelingt, müssen sie mehr Verantwortung übernehmen bzw. sich dieser Verantwortung bewusstwerden. Security Awareness Trainings stellen einen idealen Ausgangspunkt dar, um in Unternehmen die Umsetzung von Human Centered Security zu realisieren.

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