Bewegungen und Standorte von Werkzeugen lassen sich im Industrial Internet of Things mit überschaubarem Aufwand weltweit im Blick halten. Netzwerk-Abdeckung der gewählten Funktechnologie vorausgesetzt. Hier könnte das bewährte und verbreitete GSM-Netz punkten, das Positionen per Laterationsverfahren errechnet.
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Einige Industriegüter und Betriebsmittel werden häufig zwischen verschiedenen Standorten eines Unternehmens und externen Dienstleistern verlagert. Ein bekanntes Beispiel dafür sind Spritzgussformen, welche in vielen Branchen ein fester Bestandteil von Serienproduktionen sind. Burkhard Walder berät Firmen der Automobilindustrie und kennt das Problem: „Die Form wird in Deutschland hergestellt und anschließend für die Produktion zu Dienstleistern verlagert. Wenn die Losgrößen der nachgefragten Teile sinken, werden die Formen oft an kleinere Betriebe weitergegeben.
Diese Dynamik führt dazu, dass eine Spritzgussform über ihre Lebenszeit sehr häufig den Standort und dann zwischen Produktion, Lager und Instandhaltung wechseln kann“, so der Inhaber eines Ingenieurbüros. Der Eigentümer des Werkzeuges hat keinen direkten Zugriff auf das Werkzeug, wenn es zwischen Dienstleistern verlagert wird. Die Rückverfolgbarkeit ist nur schwer zweifelsfrei sicherzustellen. So kann eine unerwartete, aber notwendige Nachproduktion mit einer entsprechenden Spritzgussform schwierig werden, wenn sie unbestimmt verlagert wurde. „Die Praxis zeigt, dass die Formen zu oft nur mit extremem Aufwand oder gar nicht mehr gefunden werden können. Der Schaden für die Firmen liegt dann im fünf bis siebenstelligen Bereich“ sagt Walder.
Es liegt nahe, über das IIoT die Positionen von Industriegütern zu überwachen. Im Handel sind eine große Anzahl verschiedener Tracker verfügbar, welche ausschließlich auf satellitengestützter Ortung (GPS, Galileo, Glonass) basieren. Diese Tracker werden beworben, um Autos, Motorräder, Haustiere und sogar die eigenen Kinder online nachverfolgen lassen. “Solche Tracker sind jedoch nicht dazu ausgelegt, ihre Position in industriellen Umgebungen ermitteln und übertragen zu können” stellt Dr. Lukas Nattmann fest. Der Gründer und Geschäftsführer von Loc Check macht das an zwei Besonderheiten der Satellitenortung fest:
Neben einem GPS-Signal benötigen aktuelle Asset Tracker auch eine mobile Datenverbindung. Häufig werden dazu neue Funkstandards wie 4G oder gar 5G eingesetzt. “Der Ausbau dieser jungen Technologien ist aber sowohl in Deutschland als auch in vielen anderen Ländern noch weit von einer flächendeckenden Verfügbarkeit entfernt”, sagt Dr. Peter-Christian Zinn, Managing Partner bei der Industrial Analytics Lab GmbH.
Insbesondere viele nicht-städtische Gebiete leiden chronisch unter einer Unterversorgung mit schnellen mobilen Internetverbindungen und somit ist auch die Funktionstüchtigkeit vieler Tracker in diesen Gebieten nicht sichergestellt. Zudem sind breitbandige Datenverbindungen energiehungrig, sodass für einen langen Betrieb auf Datennetze mit geringerem Durchsatz zurückgegriffen werden sollte. Derzeit befinden sich Netze wie Sigfox oder NB-IoT im Ausbau-Stadium, teilweise sind noch ganze Länder von den Netzwerken unerschlossen. Wenn beim Tracken der Assets kein Abriss der Datenverbindung akzeptiert werden kann, muss diese Netzabdeckung berücksichtigt werden.
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