Der Hochschul-Bildungs-Report von Stifterverband und McKinsey zeigt eine Stagnation beim Thema Weiterbildung und Lehrerbildung. Digitalisierung und Automatisierung erfordern neue Bildungsstrategien. Im Weiterbildungsbereich etablieren sich mittlerweile immer mehr so genannte Education-Startups und Online-Plattformen auf dem Markt, von denen Hochschulen viel lernen können.
Wie aus dem Hochschul-Bildungs-Report des Stifterverbandes und McKinsey hervorgeht, fehlen der deutschen Wirtschaft in den nächsten fünf Jahren etwa 700.000 Tech-Spezialisten. Zudem hat jeder vierte, Erwerbstätige aus der Wirtschaft (Nach-)Schulungsbedarf in digitalen und nicht-digitalen Schlüsselqualifikationen. In diesen Markt drängen aktuell Education-Startups und Online-Plattformen mit attraktiven Angeboten.
Der Hochschul-Bildungs-Report hat dabei erstmals genauer den Erfolg von Education-Startups untersucht und zeigt die Faktoren auf, die Hochschulen bei ihrer Entwicklung von neuen Weiterbildungsangeboten beachten sollten: Neben Ausbildung und Forschung sollten Hochschulen Weiterbildung als dritte Säule ihrer Aufgaben strategisch weiterentwickeln. Dafür kann sich auch eine verstärkte Kooperation mit Education-Startups als sinnvoll erweisen. Diese punkten vor allem durch eine hohe Anwendungsorientierung und durch innovative Erlösmodelle. Das Lernen ist projektbasiert, individualisiert und praxisnah. Die Erlösmodelle halten die monetäre Hemmschwelle meist niedrig und reichen von Freemium-Modellen (Bezahlen nur für Premium-Inhalte) über Abonnements bis hin zur Bezahlung nach Kurserfolg.
Angesichts der politischen Debatte, digitale Bildungsplattformen zu etablieren, werden im Report verschiedene Plattformszenarien analysiert. Die Autoren kommen dabei zu dem Schluss, dass einzelne private und öffentliche Online-Weiterbildungsangebote – von Unternehmen oder Bundesländern initiiert – den neuen Anforderungen der Arbeitswelt nicht gerecht werden. Vielmehr sollten anschlussfähige Plattformen für digitale Hochschulbildung, die ein Zusammenwirken aller Insellösungen ermöglichen, entwickelt werden. Zudem habe die Politik dafür Sorge zu tragen, dass durch solche Plattformen die einzelnen fragmentierten Bildungsangebote leicht auffindbar und intelligent miteinander vernetzt sind, so die Studienautoren. In diesem Sinne sind nationale Vorhaben auch mit entsprechenden europäischen Initiativen zu verzahnen.
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