Marketing in der Fertigungsbranche

Wachsender Zeitdruck und mehr Wettbewerb am Markt

Laut einer Studie von InRiver berichten 86 Prozent der Befragten, dass Produkte schneller auf den Markt gebracht werden müssen als noch vor einem Jahr. Zudem müssen Produktinformationen über mehrere Kanäle verteilt werden, weshalb die befragten Unternehmen auf Automatisierung und künstliche Intelligenz setzen.

(Bild: InRiver AB)

Die große Mehrheit der Unternehmen im Fertigungssektor steht unter wachsendem Zeitdruck. Das berichten 86 Prozent der befragten deutschen B2B-Entscheider in der Studie von inRiver, einem Anbieter von Product-Information-Management-Lösungen (PIM). Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 200 Marketingentscheidern in der Fertigungsbranche in Deutschland, den USA und Großbritannien. 74 Prozent der Befragten in Deutschland berichten von mehr Wettbewerbern am Markt. Die größte Herausforderung bei der Einführung neuer Produkte sei jedoch der Zeitdruck: Für die Mehrheit der Unternehmen ist das Ziel demnach, der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Eine weitere Herausforderung ist die Anpassung an neue Gegebenheiten: 82 Prozent haben aufgrund des wachsenden Drucks bereits ihr Geschäftsmodell verändert.

Zeitraubende Angelegenheit

52 Prozent der Hersteller in Deutschland (52 Prozent) sieht das Sammeln und Aktualisieren von Produktinformationen als zeitraubende Angelegenheit: Bei einem neuen Markteintritt kann die die Bereitstellung der Produktinformationen bis zu vier Wochen dauern – doch dies schaffen nur 28 Prozent aller Unternehmen. Bei der Mehrheit (58 Prozent) dauert die Beschaffung von Produktinformationen bis zu sechs Monate.

Fehler kosten Vorsprung

Wenn die Informationen einmal bereitstehen, geben nahezu alle (96 Prozent) Unternehmen an, dass sich die Produktinformationen schnell aktualisieren lassen. Doch Geschwindigkeit ist nicht alles: Zwei von drei Herstellern mussten laut Studie bereits aufgrund von Problemen mit Produktinformationen mehrfach Rückrufaktionen starten. “Die Geschwindigkeit, in der sich der Markt verändert, nimmt nicht ab”, so Thomas Zanzinger, CEO bei inRiver. “Produktinformationen sind die digitale Eingangstür eines Unternehmens. Es ist daher entscheidend, Kunden mit korrekten Produktinformationen auf dem richtigen Kanal zu erreichen. Gerade in der Fertigungsbranche zählt Genauigkeit – sie wird mit Vertrauen und Loyalität belohnt.” Marketers setzen neue Arten und Formate von Produktinformationen ein, gerne auch auf mehreren Kanälen und in unterschiedlichen Märkten. Sie setzen vor allem auf visuellen User Generated Content. 56 Prozent der Befragten wünschen sich mehr davon, gefolgt von einer personalisierten Customer Experience und mehr Informationen zu Kundenservice und -support (je 52 Prozent). Dies zeigt, dass Content die digitale Eingangstüre ist, um Käufer zu informieren, zu aktivieren und zum Kauf zu bewegen, so die Studienautoren. “Unternehmen setzen jetzt auf neue Technologien, Rich Media und unterschiedliche Kanäle, um Produkte auf den Markt zu bringen”, kommentiert Stefano Brandinali, Chief Digital Officer bei Prysmian Group. “Geschwindigkeit ist wichtig, doch auch die kanalübergreifende Kontrolle über die eigenen Produktinformationen ist essenziel, um die Ergebnisse zu optimieren.” Eine erfolgreiche Strategie für die Produktinformation vereint daher Flexibilität, Geschwindigkeit und Analysen. Laut der Studienautoren lässt sich so das richtige Format für die Produktpräsentation und die Kundenanforderungen schnell finden, und neue Möglichkeiten und Chancen können genutzt werden, sobald sie sich ergeben. “Wer Vertrauen schafft, kann auf treue Kunden und Wachstum hoffen,” fasst Zanzinger zusammen. “Wenn Kunden den Produktinformationen nicht vertrauen, und das ist bei der Hälfte der Befragten oft der Fall, kommen sie nicht wieder. 52 Prozent der Unternehmen verlieren dadurch immer wieder Kunden.” mst/InRiver ABn

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