Smarte Produkte

Fertigungsbranche schöpft
Potenzial nicht aus

Die globale Fertigungsindustrie könnte laut einer Studie der Unternehmensberatung Capgemini mit der Einwicklung smarter und vernetzter Geräte bis 2020 einen Umsatz von 519 bis 685 Milliarden US-Dollar erzielen. Trotz großer Investitionen gestaltet sich der Weg dorthin jedoch als schwierig.

 (Bild: Capgemini Deutschland Holding GmbH)

(Bild: Capgemini Deutschland Holding GmbH)

Laut der Studie ‘Digital Engineering: Wachstumsmotor für die Fertigungsbranche’ des Digital Transformation Institute (DTI) von Capgemini setzt die Fertigungsbranche auf neue Technologien: 50 Prozent der befragten Unternehmen planen, in den nächsten zwei Jahren mehr als 100Mio.€ in digitale Technologien zu investieren. Die 1.000 befragten Führungskräfte gehen davon aus, dass 50 Prozent ihrer Produkte bis 2020 smart und vernetzt sind. Damit nimmt auch die Bedeutung Service-ausgerichteter Geschäftsmodelle zu: 18 Prozent der befragten Anbieter wollen bis 2020 sogar ohne klassische Produktfertigung auskommen. Der Anteil des Betriebs bestehender Altsysteme am IT-Budget sinkt im Vergleich zu 2014 von 76 auf 55 Prozent. Dennoch falle es vielen Unternehmen schwer, die Produktion smarter Produkte voranzutreiben. Aktuell würden Unternehmen nur bedingt von steigenden Investitionen in die Digitalisierung profitieren. Zwei Drittel der Befragten sehen einen Grund dafür in widersprüchlichen Zielen: Sie sollen Markteinführungen beschleunigen, indem bestehende Produkte weiterentwickelt werden, jedoch auch vermehrt in neue, vernetzte Produkte investieren. Zudem ist es 60 Prozent der Unternehmen noch nicht gelungen, den gesamten Lebenszyklus eines Produkts von der Entwicklung bis zur Fertigung vollständig zu digitalisieren. In die Forbes-Liste der innovativsten Unternehmen schafft es aktuell nur jedes fünfte Unternehmen der Branche, trotz eines Anteils von 58 Prozent an den weltweiten Forschungs- und Entwicklungsausgaben.

Neue Konzepte, selten im Einsatz

Laut Studie werden zudem moderne Konzepte wie Digital Twins selten genutzt werden. Lediglich von 16 Prozent tun dies umfassend, 45 Prozent sind noch nicht über die Pilotphase hinaus. Ferner nutze nur ein Viertel der Hersteller Daten aus vernetzten Produkten zur Produktinnovation. Künstliche Intelligenz zur Analyse von Kundendaten setzen zwei von fünf Unternehmen ein. Softwarekenntnisse für Digital Engineering fehlen vor allem der Hälfte der Unternehmen, die bis dato am wenigsten den Wechsel zur Produktion smarter Produkte vollzogen haben. “Da die Konnektivität von Produkten zunimmt, werden vermehrt Software-kenntnisse für den Herstellungsprozess benötigt. Die Studie belegt, dass Hersteller Softwarekenntnisse, eine durchgehend digitale Produktion und den Übergang zu servicebasierten Geschäftsmodellen als wichtigste Faktoren einer sich wandelnden Branche betrachten”, so Markus Rossmann von Capgemini.

 

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