Modellfabrik am Fraunhofer IOSB

Cybersicherheitstraining für die Mitarbeiter

Beim Schutz vor Cyberangriffen sind zunehmend neue Kompetenzen bei den Mitarbeitern gefragt. Die Deutsche Gesellschaft für Qualität hat gemeinsam mit dem Fraunhofer IOSB ein praxisnahes Weiterbildungsangebot entwickelt.


Moderne digitaler Technologien in allen Unternehmensbereichen und große Datenmengen bergen ein erhebliches Potenzial — so auch in der industriellen Produktion. Intelligente und vernetzte Produktionsanlagen und Systeme bilden nicht nur die Grundlagen für die Industrie 4.0. Die digitale Vernetzung ist der Faktor, der zur Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichem Wachstum von Unternehmen beiträgt. Das kann jedoch nur dann erfolgversprechend sein, wenn Unternehmen vernetzte Strukturen und Abläufe gegen Angriffe aus dem Cyber-Raum schützen.

Praxisbezogene Weiterbildung

Neben der technischen Infrastruktur erfordert dies einen Ausbau der Kompetenzen bei den zuständigen Mitarbeitern. Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) und das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB haben auf diesen Bedarf reagiert und ein Weiterbildungsangebot mit hohem Praxisbezug entwickelt.

Um diesen Praxisbezug zu veranschaulichen, war die DGQ vor Ort und hat das Lernlabor Cybersicherheit des Fraunhofer Instituts in Karlsruhe besucht. Das Video zeigt die Modellfabrik des Fraunhofer IOSB mit realen Automatisierungskomponenten im Einsatz und verschiedene Simulationen von Cyber-Angriffen auf Industrieanlagen. Zudem berichtet Trainer Christian Haas, Experte des Fraunhofer IOSB, über die eingesetzte Hardware, die Gefahren von Cyberangriffen und das Besondere des neuen Trainings.

Attacken nehmen zu

Berichte über Datenpannen, Cyberangriffe und Sicherheitslücken häufen sich und haben oft weitreichende Folgen für ein Unternehmen. So gaben laut der Cybersicherheits-Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) 43% der großen Unternehmen an, 2018 von Cybersicherheits-Vorfällen betroffen gewesen zu sein. Bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen lag der Wert bei 26%. In etwa der Hälfte der Fälle konnten die Angreifer sich beispielsweise Zugang zu IT-Systemen verschaffen, die Funktionsweise von IT-Systemen beeinflussen sowie Internet-Auftritte von Firmen manipulieren. Die Folgen von Cyber-Angriffen und Sicherheitslücken könne für Unternehmen große Auswirkungen haben: Neben Reputationsschäden und den Kosten für Aufklärung kann es auch zu Produktions-bzw. Betriebsausfällen kommen.

Oft ungezielte Attacken

Der Lagebericht des BSI zeigt, dass Produktionssysteme im Jahr 2018 häufig Opfer von ungezielten Angriffen wurden. Insbesondere Bedienstationen und andere Steuerungskomponenten wurden vielfach von Ransomware befallen. Angriffe auf Industrial Control Systems (ICS) können zu wochenlangen Ausfällen oder der physischen Zerstörung der Anlage führen. Ausgangspunkt der Angriffe erfolgten häufig durch Phishing-Mails, Wechseldatenträger oder fehlerhaft konfigurierte Fernwartungssysteme. Das BSI geht davon aus, dass diese Art der Vorkommnisse in den kommenden Jahren eine zunehmende Gefahr darstellen wird. Entsprechende Attacken werden auch im Lernlabor Cybersicherheit simuliert.

Das könnte Sie auch interessieren

3 Prozent der großen Industrieunternehmen setzen GenAI bereits großflächig ein, und rund ein Viertel hat erste Pilotprojekte gestartet. Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey kann die Mehrheit der Unternehmen den Mehrwert der Technologie für den Unternehmenserfolg bislang aber noch nicht beziffern.‣ weiterlesen

Die Industrie arbeitet daran, die Barrieren zwischen IT und OT abzubauen. So können Unternehmen ihre Produktion effizienter und innovativer gestalten und im immer härter werdenden globalen Wettbewerb bestehen. Francis Chow von Red Hat erklärt, welche Rolle Open-Source-Technologien dabei spielen.‣ weiterlesen

Für dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit müssen deutsche Hersteller angesichts weiterhin drohender Rezession und hoher Energiekosten die nächste Stufe der Digitalisierung erreichen. Die Mehrheit der Unternehmen bereitet sich in diesem Zug auf Smart Manufacturing vor, wie eine von Statista durchgeführte und Avanade beauftragte Studie zeigt.‣ weiterlesen

Ein Bericht von ABI Research und Palo Alto Networks über den Stand der OT-Sicherheit zeigt, dass im vergangenen Jahr eines von vier Industrieunternehmen seinen Betrieb aufgrund eines Cyberangriffs vorübergehend stilllegen musste. Die Komplexität beim Einsatz von OT-Sicherheitslösungen stellt für die Befragten das größte Hindernis dar.‣ weiterlesen

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Mit der Do-it-yourself-Automatisierung sollen Unternehmen ihre Automatisierungskonzepte selbst gestalten können. Die Komponenten dafür werden über eine Plattform bereitgestellt. Etienne Lacroix, CEO der DIY-Plattform Vention erklärt das Konzept.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Rund 2.700 Aussteller aus mehr als 50 Ländern werden vom 10. bis 14. Juni zur Achema in Frankfurt erwartet. Mit mehr als 1.000 Rednern setzt das begleitende Kongress- und Bühnenprogramm darüber hinaus Impulse für eine erfolgreiche Transformation der Prozessindustrie. An allen fünf Messetagen sollen zudem Angebote für den Nachwuchs zur Zukunftssicherung der Branche beitragen.‣ weiterlesen