Übereifer der EU gefährdet
Entwicklung von Industrie 4.0

Die Digitalisierung der Industrie birgt immense Chancen für Europas Wirtschaft – aber nur, wenn der Gesetzgeber die Entwicklung nicht durch vorschnelle Regulierung einschränkt.
Der deutsche Maschinenbau sieht daher einen aktuellen Bericht des Europäischen Parlaments, in dem eine strikte Regulierung von intelligenten Robotern gefordert wird, mit Sorge. Am 31. Mai 2016 hatte der Rechtsausschuss des EU-Parlaments einen Initiativbericht über den rechtlichen Umgang mit intelligenten Robotern veröffentlicht. Darin fordert das Parlament die europäische Kommission auf, konkrete Regulierungsvorschläge wie etwa Registrierungspflichten oder Gefährdungshaftung für Technologien vorzuschlagen, die in der Industrie noch gar nicht angewandt werden. Aus Sicht des deutschen Maschinenbaus engt die Position des europäischen Parlaments den Raum für Innovationen ohne Not ein – nicht nur in der Robotik, sondern bei der gesamten Digitalisierung der Produktion. “Das Europäische Parlament fordert schon heute Regulierung für Technologien, die noch gar nicht auf dem Markt sind. Wir können noch gar nicht absehen, wie die Menschen in fünf oder zehn Jahren produzieren und konsumieren. Mit diesem Übereifer schränkt die Politik den Spielraum für Innovationen ein und gefährdet die Entwicklung von Industrie 4.0 in Europa”, sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. “Es ist zwar richtig, eine Debatte über einen Rechtsrahmen für Industrie 4.0 zu führen. Allerdings sollte die Politik dabei den Kontakt zu den Unternehmen suchen, damit die Regulierung am Ende nicht an der Realität vorbei geht. Es ist viel zu früh, jetzt schon Details wie ein Roboterregister oder die Sozialabgaben für Roboter festzurren zu wollen.” Der VDMA macht sich seit langem für einen Dialog zwischen Politik, Unternehmen und anderen Interessensgruppen für einen gemeinsamen Regulierungsansatz im Bereich Industrie 4.0 stark.

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