Wie KI schon heute Industriearbeiter unterstützt

Künstliche Intelligenz (KI) gilt als die neue transformative Kraft der Wirtschaft. Doch was Unternehmen wie Google, Amazon und Meta längst erfolgreich nutzen, scheint für viele mittelständische Unternehmen bislang in weiter Ferne. Dabei gibt es laut dem Softwarehersteller Augmentir einige Bereiche, in denen KI-Algorithmen in Produktion und Instandhaltung bereits messbare Mehrwerte bringen.

 

(Bild: Augmentir, Inc.)

Nachwuchskräfte werden seltener, erfahrene ‘alte Hasen’ gehen in den Ruhestand. Vielerorts ist der Fachkräftemangel bereits deutlich spürbar. Das gilt ganz besonders in der Industrie, die laut laut DIHK-Report vom November 2021 derzeit den steilsten Anstieg an Stellenbesetzungsproblemen meldet. Den Unternehmen bleibt nichts anders übrig, als dieses Manko teils durch Leiharbeiter, teils durch Arbeitskräfte mit geringerem Ausbildungsstand zu kompensieren.

Personal am Arbeitsplatz aus- und weiterbilden

Aber selbst die jungen Talente, die an Bord kommen, gilt es möglichst rasch anzulernen und einzuarbeiten. Für langwierige Onboardings oder Schulungen fehlt die Zeit, Unternehmen müsse neue Wege einschlagen. Dies gelingt, indem sie Einarbeitung oder Fortbildung eng mit der praktischen Arbeit verzahnen. Dabei helfen moderne Softwareplattformen. Diese liefern den Mitarbeitenden Schulung, Anleitung und Unterstützung über Smartphone, Tablet oder Datenbrille direkt an ihren Arbeitsplatz, exakt dann, wenn sie diese benötigen; ein ‘Training on the job’.

Damit dies gelingt, braucht es allerdings mehr als nur statische Papier-Anleitungen auf den Screen zu bringen. Mehr Flexibilität versprechen moderne KI-Verfahren: Während erfahrenere Kolleginnen und Kollegen nur die wesentlichen Punkte abarbeiten und rückmelden müssen, erhalten Novizen detailliertere Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Auch ein verpflichtender Schulterblick eines Experten kann hier eingefordert werden. Welche Lernschritte das System wem angezeigt, bestimmt jedes Unternehmen für sich – unterstützt von Machine-Learning-Methoden.

Fähigkeiten gezielt schärfen

Wie gut jemand eine Aufgabe erledigt, bestimmen nicht allein die erlernten Skills und Fertigkeiten. Qualität, Produktivität und Sicherheit hängen auch wesentlich davon ab, wie viel Praxis jemand bereits an einem Arbeitsplatz gesammelt hat. Springt ein Mitarbeiter in einer Anleitung zwischen zwei Arbeitsschritten einer Standard Operation Procedure (SOP) mehrmals hin- und herspringen, kann dies ein Indikator für zusätzlichen Informationsbedarf sein. Könnte hier ein Video mehr Klarheit bringen? KI-Bots erkennen solche Situationen und stellen automatisch ein umfangreiches Set an digitalen Hilfen zur Verfügung. So können Mitarbeitende ihre Aufgaben sicher und korrekt erledigen und kleinere Probleme selbstständig lösen. Kommt das Personal beim nächsten Mal gut zurecht, wird die Aufforderung, das Video anzusehen, dynamisch wieder ausgeblendet. Eine Überfrachtung mit unnötigen Detail- und Zusatzinformationen lässt sich so automatisiert vermeiden.

Das könnte Sie auch interessieren

Nach Bitkom-Berechnungen fehlen bis zum Jahr 2040 mehr als 660.000 IT-Fachkräfte. Welche Maßnahmen helfen könnten, diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Verband beleuchtet. Potenziale liegen unter anderem darin, mehr Frauen für IT-Berufe zu begeistern oder den Quereinstieg zu erleichtern.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

Die Zahl der offenen Stellen in den Ingenieurberufen ist trotz konjunktureller Eintrübung hoch. Laut VDI Ingenieurmonitor beginnen allerdings weniger Menschen ein Studium in Ingenieurwissenschaften und Informatik.‣ weiterlesen

Für die Digitalisierung braucht es in Zukunft mehr Fachkräfte. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, in welchen Digitalisierungsberufen bis 2027 die meisten Stellen unbesetzt bleiben dürften.‣ weiterlesen

Marktunsicherheiten halten Unternehmen laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Horváth nicht von Transaktionen ab. Sechs von zehn Industrieunternehmen sind gezielt auf der Suche nach Kaufoptionen mit KI-Expertise.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen sehen den Einsatz von Digitalisierung und KI zur Optimierung der Effizienz und zur Senkung des Energieverbrauchs als effektiver an als Offshoring. Das geht aus einer Untersuchung von Statista im Auftrag von Avanade hervor.‣ weiterlesen

Laut einer Untersuchung der Job-Plattform Stepstone halten Unternehmen vermehrt nach Beschäftigten mit KI-Skills Ausschau. Soft Skills sind im untersuchten Zeitraum sogar noch gefragter gewesen. Für die Untersuchung hat Stepstone alle Stellenangebote seit 2019 analysiert.‣ weiterlesen

Die Ausgaben der Wirtschaft für Innovationen sind im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland deutlich um 6,8 Prozent auf 190,7Mrd.€ angestiegen. Dies geht aus der aktuellen Innovationserhebung 2023 des ZEW Mannheim im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hervor.‣ weiterlesen

Für das aktuelle Allianz Risk Barometer wurden 3000 Risikoexperten befragt. Das ­Ergebnis: Als größte Risiken nennen die Teilnehmer Datenpannen, Angriffe auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte und vermehrte Ransomware-Attacken. Anders als weltweit schafft es der Fachkräftemangel in Deutschland auf Platz 4.‣ weiterlesen

In Potsdam laufen die Vorbereitungen für eine vollständig digitale Universität. Die beiden Initiatoren Mike Friedrichsen und Christoph Meinel wollen damit dem IT-Fachkräftemangel entgegenwirken.‣ weiterlesen

Der Fachkräftemangel ist für viele Unternehmen ein drängendes Problem. Laut einer Studie von Schneider Electric und Omdia sind 70 Prozent der darin befragten Industrieunternehmen der Meinung, dass die Digitalisierung dazu beiträgt, dieses Problem zu bewältigen. 45 Prozent sehen in der Digitalisierung sogar den Hauptgrund für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen.‣ weiterlesen