Daten mit Wearables erfassen

Der Human Digital Twin

Das Modell des digitalen Zwilling gibt es in der Industrie 4.0 schon länger. Dabei wird auch der Human Digital Twin ein Thema. Und das macht durchaus Sinn, denn der Menschen bleibt trotz aller technologischen Fortschritte ein unverzichtbarer Bestandteil der industriellen Wertschöpfung.
Auf den Punkt gebracht ist der digitale zwilling im Grunde ‘nur’ eine virtuelle Kopie. Sie speist sich aus allen verfügbaren Datenpunkten. Der Digital Twin kann auf Basis dieser Daten z.B. auch Produktionsumgebungen sowie die darin ablaufenden Prozesse virtuell abbilden. Das ermöglicht es, verschiedene Szenarien durchzuspielen oder zu testen. Das Ziel sind exakte Vorhersagen, Auswirkungen abschätzen oder Risiken minimieren können. Der Anstaz lässt jedoch eine Lücke, sie vergisst den Menschen.

Den Menschen nicht vergessen

Der Mensch ist und bleibt ein unverzichtbares Glied in der Produktionsumgebung. Seine Fähigkeiten zum unmittelbaren Interagieren, sachbezogenen Entscheiden und vor allem auch spontanen Problemlösen werden gebraucht. Eine Maschine kann das nicht, sie bleibt im Zweifelsfall einfach stehen. Mensch und Maschine müssen für das große Ganze zusammenarbeiten. Das gilt es, zu fördern. Dazu braucht es neue, innovative Technologien, die Mitarbeiter unterstützen und ihnen schwere sowie standardisierte, immer wiederkehrende Arbeitsabläufe abnehmen. Das ist insbesondere deshalb wichtig, weil der Fachkräftemangel bereits heute drängendes Problem ist, das sich weiter verschärfen wird. Hier kommt der Human Digital Twin ins Spiel. Er erweitert den digitalen Zwilling mit Daten, die der Mensch bei seiner Arbeit generiert. Transportwege, Zeiten für verschiedene Arbeitsabläufe, Bewegungen oder Anzahl an Scans – all diese Parameter werden anonymisiert, aggregiert und ausgewertet. Zudem können sie mit anderen Datenquellen kombiniert werden. Der Human Digital Twin vermag also die Realität sehr genau abzubilden, Prozesse zu analysieren und zu optimieren.

Datenquellen erschließen

Wie aber gelangt man zum Human Digital Twin? Industrielle Wearables können ein Wegbereiter sein. Denn sie erschließen Datenquellen und haben den Vorteil, dass sie direkt am Körper getragen werden. Smarten Handschuhscanner, die Mitarbeiter ohnehin für ihre tägliche Arbeit verwenden, können darüber hinaus eine Vielzahl von Daten erfassen. Dazu gehören auch Metadaten wie Zeitstempel, Schrittzahlen, Standorte, Temperaturmessungen oder die Gesamt-Scan-Zeit. So kann der Human Digital Twin dem Unternehmen auch Aufschluss über die Qualität der Barcodes geben. Dies erweist sich als ein häufig auftretendes Problem, da Artikel oft mit schlechten oder beschädigten Barcodes ankommen. Problematische Informationen können dann an den Lieferanten weitergeleitet, mit Daten belegt und korrigiert werden.

Das könnte Sie auch interessieren

@Grundschrift_NH:Die Implementierung von künstlicher Intelligenz in Unternehmen erreicht oft nicht das erforderliche Maß für eine signifikante Wertschöpfung. ‣ weiterlesen

Für das aktuelle Allianz Risk Barometer wurden 3000 Risikoexperten befragt. Das ­Ergebnis: Als größte Risiken nennen die Teilnehmer Datenpannen, Angriffe auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte und vermehrte Ransomware-Attacken. Anders als weltweit schafft es der Fachkräftemangel in Deutschland auf Platz 4.‣ weiterlesen

In Potsdam laufen die Vorbereitungen für eine vollständig digitale Universität. Die beiden Initiatoren Mike Friedrichsen und Christoph Meinel wollen damit dem IT-Fachkräftemangel entgegenwirken.‣ weiterlesen

@Grundschrift_NH:Nvidias Omniverse lässt sich künftig über T-Systems beziehen. Die Plattform der Grafik-Spezialisten ermöglicht es, komplexe 3D-Pipelines und Universal Scene Description (OpenUSD)-Anwendungen für Industrieanwendungen zu entwickeln und anzubinden. So können Unternehmen ihre 3D-Werkzeuge und -Daten mit dem Open-USD-Standard vereinheitlichen, um Teams über ihre PCs in bis zu fotorealistischen Visualisierungen und Simulationen zusammenzubringen. ‣ weiterlesen

Sechs von zehn Unternehmen sind mit der Qualität ihrer Produktdaten unzufrieden. Das zeigt eine europaweite Befragung des Softwareherstellers Aras unter mehr als 440 Entscheidern. Zudem ergab die Untersuchung, dass Informationen, die eigentlich abteilungsübergreifend zugänglich sein sollten, oft ungenutzt in abgeschotteten Unternehmensbereichen liegen.‣ weiterlesen

Der Anteil der Unternehmen, die KI einsetzen, ist binnen eines Jahres von 9 auf 15 Prozent gestiegen. Das ist das Ergebnis einer Bitkom-Befragung unter 605 Unternehmen. Zwei Drittel von ihnen sehen KI als wichtigste Zukunftstechnologie.‣ weiterlesen

Derzeit erleben wir multiple Krisen - neben zunehmenden geopolitischen Spannungen entwickelt sich die Erderwärmung zu einer immer größeren Herausforderung. Das Umweltbundesamt rechnet bis Ende des 21. Jahrhunderts mit einer Erhöhung der mittleren Erdtemperatur um bis zu 5,7 Grad Celsius, sofern nicht kurzfristig eine massive Reduktion der CO2-Emissionen erfolgt. Wie der CO2-Fußabdruck dabei unterstützen kann, beschreibt ein Beitrag des Beratungsunternehmens Aflexio.‣ weiterlesen

Mit bestehenden Geothermiebohrungen im Oberrheingraben könnte zuverlässig Lithium gefördert werden. Das zeigen aktuelle Datenanalysen von Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Frisches Tiefenwasser sorgt über mehrere Jahrzehnte für Nachschub. ‣ weiterlesen

Mit einem messdatengestützten Retrofit-System können ältere Windkraftanlagen länger laufen. Im von Bachmann Monitoring und P. E. Concepts entwickelten System fließen erfasste Last- und Eigenfrequenzdaten in die Lebensdauer-Berechnung von Komponenten ein. Anhand dieser Daten lässt sich eine realistischere Restnutzungsdauer errechnen, um den rentablen Weiterbetrieb zu ermöglichen. ‣ weiterlesen

In einer Umfrage im Auftrag von Teradata zeigt sich, dass die Mehrheit der 900 Befragten generative KI für nützlich hält. Doch die
Befragten sorgen sich vor voreingenommenen Ergebnissen der KI – und rechnen mehrheitlich mit sinkendem Interesse an GenAI.
‣ weiterlesen