Studie ‘State of AI in the Enterprise’

KI-Umsetzung oft noch halbherzig

Weltweit wächst der Markt für Anwendungen Künstlicher Intelligenz rasant, so eine jährliche Studie von Deloitte. Demnach räumten deutsche Unternehmen der Bedeutung des Themas für ihre wirtschaftliche Zukunftsrelevanz noch nicht den Stellenwert ein, der in anderen Ländern vorherrscht, so die Studienautoren.

(Bild: ©putilov_denis/stock.adobe.com)

Wie nutzen Führungskräfte das Potenzial von KI, um den Wert ihrer Unternehmen in großem Umfang zu steigern? Wo sind deutsche Unternehmen führend, und was fehlt ihnen? Für die Studie ‘State of AI in the Enterprise’ des Beratungsunternehmens Deloitte gewährten 2.620 KI-Spezialisten Einblick zum aktuellen KI-Stand in ihren Unternehmen (Deutschland: 150). Die Befragten stammen aus Unternehmen, die bereits KI-Technologien einsetzen.

Deutschland erst am Anfang

“Auch in unserem diesjährigen Bericht müssen wir eindeutig feststellen, dass wir uns in Deutschland erst am Anfang des ‘Age of With’ befinden, der Ära der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine”, sagt Dr. Björn Bringmann, Leiter AI Institute bei Deloitte. “Wir sehen aber sehr wohl gute Anzeichen dafür, dass deutsche Unternehmen immer mehr die Chancen der KI erkennen. Zugleich weisen die Ergebnisse darauf hin, dass deutsche Unternehmen zwar in einigen Bereichen gut positioniert sind. Andere – wichtige – Bereiche geben jedoch Anlass zur Sorge. Insbesondere die Aufhängung des Megathemas KI bei deutschen Vorständen ist – um es nett zu sagen – noch ausbaufähig und überdies dringend geboten, um dieser Technologie beizeiten die Bedeutung beizumessen, die sie verdient. Das hat man in allen anderen befragten Ländern längst erkannt und handelt entsprechend.”

Weltweit auf dem Vormarsch

Laut Studie entwickelt sich der weltweite KI-Markt weiterhin rasant, und durchschnittlich 94 Prozent der global Befragten gaben an, dass diese Technologie wichtig für die Zukunft ihrer Unternehmen sei. Höchstwerte kommen hier aus Südafrika (99 Prozent), Indien (98 Prozent), Brasilien (97 Prozent) und China (96 Prozent), deutsche Unternehmen geben hingegen das Schlusslicht: 87 Prozent der deutschen Befragten halten KI-Lösungen in den nächsten fünf Jahren für wichtig. In der Studie zeigen sich zudem 52 Prozent der Befragten aus Deutschland besorgt über die manipulative Macht von künstlicher Intelligenz, im weltweiten Durchschnitt sehen dies 41 Prozent so. Die Hälfte der deutschen Befragten fürchten KI zudem als Jobkiller, global tun dies 38 Prozent.

Dennoch ist KI natürlich auch in Deutschland schon am Werk, sei es bei Spracherkennung, -steuerung und -assistenz, oder bei intelligenter Automation. Weitere wichtigste KI-Anwendungen sind Text-Chatbots, Biometrik, Intelligente Prozessautomatisierung, Maschinelles Sehen, Sprachagenten und Sprachverarbeitung.

Das könnte Sie auch interessieren

Um die Fertigung auf die rasanten Fortschritte in der Automobilindustrie auszurichten, setzt Bosch am Standort Blaichach auf die Steuerungsplattform ctrlX Core von Bosch Rexroth. Diese unterstützt die automatisierte Fertigung von Produkten für die aktive Fahrsicherheit. Alle Montagezellen der Anlage sowie des Transportsystems FTS sind damit ausgestattet. Auf Grund der offenen Systemarchitektur ermöglicht das System eine nahtlose Kommunikation zwischen Stationen, Maschinen und im Werksnetz, was zu mehr Handlungsspielraum und höherer Effizienz führt.‣ weiterlesen

Universität Bielefeld und das Fraunhofer-Institut in Lemgo bieten künftig Unterstützung für den Mittelstand. Im Rahmen des Projekts Explore bauen die Partner eine Plattform auf, die Simulations- und Rendering-Plattformen mit Automatisierungstechnologien verbindet.‣ weiterlesen

Der Schritt hin zur Smart Factory ist oft mit Herausforderungen verbunden. Modulare Robotik tritt an, diesen Weg zu ebnen. Welchen Nutzen ein solches Baukasten-System stiften kann, beschreibt RobCo-CEO Roman Hölzl im folgenden Beitrag.‣ weiterlesen

Ist KI nur ein Hype oder eine echte Zukunftstechnologie? In Deutschland gibt es dazu sowohl in der Wirtschaft als auch in der Bevölkerung eine klare Meinung.‣ weiterlesen

Die deutsche Wirtschaft hat ein neues Allzeithoch an Industrierobotern erreicht. Und auch weltweit verzeichnet die IFR mit 4.281.585 Einheiten einen Rekordbestand.‣ weiterlesen

Die Umfrageteilnehmer der Manufacturing Vision Study stimmen zu, dass der digitale Wandel eine strategische Priorität für sie ist. Jedoch äußern die Befragten auch Bedenken, nicht mit dem Tempo technologischer Innovation Schritthalten zu können.‣ weiterlesen

Für Konsumenten wird es immer wichtiger, sich für ein nachhaltiges und transparentes Produkt zu entscheiden. Hierbei soll der Digitale Produktpass (DPP) helfen. Dieser dient als eine Art Steckbrief des gekauften Produkts. Der Spitzencluster it’s OWL beschäftigt sich in gleich zwei Projekten mit dem Thema.‣ weiterlesen

Der Bedarf an sehr kleinen, zugleich sehr komplexen Komponenten steigt in der Unterhaltungselektronik und bei MEMS (mikroelektromechanische Systeme), in Medizintechnik, Biowissenschaften und in vielen anderen Bereichen. Doch die Herstellung kleinster Bauteile war bisher mit langen Vorlaufzeiten und Investitionen in Formen und Werkzeuge verbunden. Können additive Fertigungstechniken einen schnelleren Weg zur Mikroproduktion bieten?‣ weiterlesen

Die Nominierten für den Deutschen Zukunftspreis stehen fest: Die drei Teams widmen sich digitalem Licht, effizienter generativer KI und energieeffizienten Halbleitern. Die Preisverleihung des mit 250.000€ dotierten Preises erfolgt am 27. November. ‣ weiterlesen

Die Eclipse Foundation beschreibt in einer Studie, wie Open Source die Entwicklung sicherer, softwarebasierter Fahrzeuge vorantreibt. Demnach erwartet die Mehrheit der Befragten Innovationssteigerungen durch den der Open-Source-Ansatz.‣ weiterlesen

Edge AI revolutioniert die Art und Weise, wie Daten verarbeitet werden - direkt am Ort des Geschehens, ohne Verzögerungen und ohne den Umweg über entfernte Server. Doch welche Herausforderungen und Möglichkeiten bringt diese Technologie wirklich mit sich? Compmall klärt auf.‣ weiterlesen