Schnellere Entwicklung und Konstruktion

Interner Desktop 3D-Druck

Als Systemlieferant für Medizintechnik, Pharmabranche, Diagnostik und die Kosmetikindustrie, ist die Firma Riegler seit 70 Jahren auf kundenspezifische Produktentwicklung spezialisiert. Eine Besonderheit des Unternehmens liegt in der ganzheitlichen Herstellung hochkomplexer Kunststoffartikel unter Reinraumbedingungen.

 (Bilder: Formlabs, Inc.)

(Bild: Formlabs, Inc.)

Die Konstruktions- und Entwicklungsabteilung von Riegler bringt die ersten Kundenideen mithilfe von CAD-Design in eine kunststoffgerechte und später wirtschaftlich herstellbare Form. Die millionenfache Fertigung von komplexen Baugruppen in Extrusionsblas- oder Spritzgussverfahren machen umfassende Tests unabdingbar, gleichzeitig ist Schnelligkeit in der Entwicklung innovativer Systeme gefragt. Durch die Prototypenherstellung mit Desktop 3D-Druck erhielt Klaus Oswald, Konstruktions- und Entwicklungsleiter bei Riegler, den Auftrag eines marktführenden Diagnostikunternehmens für ein hochkomplexes Produkt in hoher Stückzahl: Innerhalb von Tagen statt Wochen und zu einem Bruchteil der Kosten konnten Oswald und sein Team den Kunden Muster erstellen und die Funktionalität für die Fertigung in Millionenauflage und vollautomatisierter Montage schnell und sicher überprüfen.

Herausforderungen

Die Entwicklung und die Produktion der Komponenten für die Diagnostik-Systeme zur automatisierten Blutanalyse stellte Riegler vor besondere Herausforderungen: Zum einen hohe Stückzahlen bei vollautomatisierter Montage, inklusive Laserverschweißung und Kameraprüfung, die eine umfassende Überprüfung vor der Fertigung nötig machten. Zum anderen die Entwicklung der eigentlichen Behälter, welche die Kompatibilität mit unterschiedlichsten Analysesubstanzen, die Verarbeitbarkeit auf neuen und bestehenden vollautomatisierten Blutanalysegeräten, den sicheren Transport – auch bei Unterdruck im Flugzeug – sowie die Tolerierung auf verschiedenste Prozessparameter erforderte.

Drucken über Nacht

Riegler nutzte seit Jahren externen 3D-Druck für das Rapid Prototyping von hochkomplexen Mustern, die im ersten Schritt den Auftrag in der Entwicklung erteilen können und zudem für umfassende Tests geeignet sind. Kosten- und Zeitaufwand durch die Dienstleister waren jedoch auf Dauer zu groß, weshalb das Unternehmen in betriebsinternen Stereolithografie (SLA) 3D-Druck investierte. “Wir haben 3D-Druck von externen Herstellern nur begrenzt eingesetzt. Der Verwaltungsaufwand war einfach zu groß und dadurch konnten wir nur wenige Variationen eines Prototyps testen. Außerdem dauert die externe Prototypenherstellung mehrere Wochen. Mit internen Desktop 3D-Druck können wir das Muster für den Kunden über Nacht drucken und haben es am nächsten Tag in der Hand”, berichtet Oswald.

Das könnte Sie auch interessieren

Werkzeugbahnen für Zerspanprozesse in CAM-Systemen zu planen erfordert Expertenwissen. Viele Parameter müssen bestimmt und geprüft werden, um die Bahnplanung Schritt für Schritt zu optimieren. Im Projekt CAMStylus arbeiten die Beteiligten daran, diese Aufgabe zu vereinfachen - per KI-gestützter Virtual-Reality-Umgebung.‣ weiterlesen

In einer Studie von Techconsult in Zusammenarbeit mit Grandcentrix wurden 200 Unternehmen ab 250 Beschäftigten aller Branchen zum Thema ESG in ihren Unternehmen befragt. Die Studie hebt die zentrale Rolle der jüngsten CSR-Direktive der EU bei der Förderung von Transparenz und Nachhaltigkeit in Unternehmen hervor. Dabei beleuchtet sie die Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien (ESG) im Zusammenhang mit der Nutzung von IoT-Technologien.‣ weiterlesen

AappliedAI hat vier KI Use Cases identifiziert, die es dem produzierenden Gewerbe ermöglichen, ihre Effizienz und Produktivität zu steigern. Mit der Anwendung bewährter Technologien können sich die Investitionen bereits nach einem Jahr amortisieren.‣ weiterlesen

Hinter jedem erfolgreichen Start-up steht eine gute Idee. Bei RockFarm sind es gleich mehrere: Das Berliner Unternehmen baut nachhaltige Natursteinmauern aus CO2 bindendem Lavagestein. Oder besser gesagt, es lässt sie bauen - von einem Yaskawa-Cobot HC10DTP.‣ weiterlesen

Mit über 2,2Mio.t verarbeitetem Schrott pro Jahr ist die Swiss Steel Group einer der größten Recyclingbetriebe Europas. Für seinen 'Green Steel', also Stahl aus recyceltem Material, arbeitet das Unternehmen an einem digitalen Zwilling des ankommenden Schrotts.‣ weiterlesen

Laut einer aktuellen Studie von Hitachi Vantara betrachten fast alle der dafür befragten Unternehmen GenAI als eine der Top-5-Prioritäten. Aber nur 44 Prozent haben umfassende Governance-Richtlinien eingeführt.‣ weiterlesen

61 Prozent der Unternehmen in Deutschland wollen laut einer Bitkom-Befragung per Cloud interne Prozesse digitalisieren, vor einem Jahr waren es nur 45 Prozent. Mittelfristig wollen die Unternehmen mehr als 50 Prozent ihrer Anwendungen in die Cloud verlagern.‣ weiterlesen

Mit generativer KI erlebt 'Right Brain AI', also eine KI, die kreative Fähigkeiten der rechten menschlichen Gehirnhälfte nachahmt, derzeit einen rasanten Aufstieg. Dieser öffnet aber auch die Tür für einen breiteren Einsatz von eher analytischer 'Left Brain AI'. Das zeigt eine aktuelle Studie von Pegasystems.‣ weiterlesen

Um klima- und ressourcengerechtes Bauen voranzubringen, arbeiten Forschende der Bergischen Universität Wuppertal in ihrem Projekt TimberConnect an der Optimierung von digitalen Prozessen entlang der Lieferkette von Holzbauteilen. Ihr Ziel ist unter anderem, digitale Produktpässe zu erzeugen.‣ weiterlesen

Rund zwei Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland verwenden ChatGPT und Co. zumindest testweise, 37 Prozent arbeiten regelmäßig mit KI-Anwendungen. Doch auch Cyberkriminelle machen sich vermehrt die Stärken künstlicher Intelligenz zunutze - mit weitreichenden Folgen.‣ weiterlesen

Erstmals seit der Energiekrise verzeichnet der Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie mit allen drei Teilindizes (die Bedeutung, Produktivität und Investitionen betreffend) einen leichten Rückgang. Mögliche Gründe erkennt EEP-Institutsleiter Professor Alexander Sauer in der Unsicherheit und der drohenden Rezession, der dadurch getriebenen Prioritätenverschiebung und der Reduktion von Produktionskapazität.‣ weiterlesen