Technologietrends halten Einzug

Digitalisierung am Arbeitsplatz

Trendtechnologien verändern die industrielle Produktion und den Service. Doch auch innerhalb der Unternehmen findet ein Umbruch statt: Neue Technologien und digitale Formen der Kommunikation und Zusammenarbeit lösen analoge erstmals ab. Das zeigt die Deutsche Social Collaboration Studie 2018.

 (Bild: Campana & Schott Business Services GmbH)

(Bild: Campana & Schott Business Services GmbH)

Künstliche Intelligenz, IoT und Mixed Reality sind aus dem Unternehmensumfeld nicht mehr wegzudenken. Diese Technologietrends halten auch am Arbeitsplatz Einzug: Bereits jetzt nutzen 35 Prozent aller Unternehmen Technologien aus dem Bereich Big Data/Data Analytics, aus dem IoT-Umfeld sind es 21 Prozent. Das ergab die Deutsche Social Collaboration Studie 2018 von Campana & Schott und dem Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Darmstadt. Insgesamt wurden für die Erhebung 1.418 Mitarbeiter großer und mittelständischer Unternehmen aus Deutschland und der Schweiz befragt.

Veränderungen in den nächsten fünf Jahren

Für die kommenden fünf Jahre erwartet über die Hälfte der Befragten demnach sehr starke Veränderungen des Arbeitsplatzes durch Big-Data-Technologien, bei IoT sind es 48 Prozent. Bei Künstlicher Intelligenz sei das Interesse zwar groß, es mangele aber aktuell noch an konkreten Use Cases. “Das größte Potenzial sehen die Befragten hier in der Automatisierung sich wiederholender Aufgaben sowie in der passgenauen Filterung und Distribution von Informationen. Sprachsteuerung stößt bei einem Teil der Befragten auf großes Interesse, in der Breite dominiert aber die Automatisierung”, erläutert Eric Schott, Geschäftsführer von Campana & Schott. Mit Blick auf die Branchen zeigt sich, dass neben IT-Unternehmen, die Trendtechnologien bereits breit einsetzen, vor allem die Elektrik- und Elektronikbranche sowie die Kommunikations- und Automobilbranche verhältnismäßig fortschrittlich sind. AR und VR-Technologien nutzen Elektrik-/Elektronikunternehmen sowie der Fahrzeugbau demnach am intensivsten. Banken, Versicherungen und Dienstleister würden dagegen abfallen, für Konsumgüterhersteller gelte dies laut Studie ebenso. Die Unternehmensbereiche, die sich aus Sicht der Befragten bislang am stärksten mit Technologietrends befassen, sind IT vor Marketing und Kommunikation. Die Fachabteilungen sind dagegen eher außen vor, wenn es darum geht, die Mehrwerte dieser Technologien im Business-Kontext zu identifizieren.

Digitaler Reifegrad nimmt zu

Insgesamt zeigt die Studie eigenen gestiegenen digitalen Reifegrad deutscher Firmen. Er stieg auf einer Skala von 1 bis 7 im Vergleich zum Vorjahr von 3,28 auf 3,96. Das bedeutet, es kommen erstmals mehr aktuelle digitale Technologien zum Einsatz als analoge Lösungsansätze oder etablierte Technologien. Am häufigsten werden digitale Tools demnach für die Suche nach Informationen und Neuigkeiten verwendet, gefolgt von Anträgen und Formularen. Wer öfter Social-Collaboration-Tools einsetzt, arbeite laut Studie um bis zu 30 Prozent effizienter als seine Kollegen. “Dass der Einsatz von Social-Collaboration-Tools die Arbeitseffizienz erhöht, hat sich bereits in den vergangenen beiden Studien gezeigt”, so Schott. “Inzwischen dienen SC-Tools vor allem zur Förderung von Innovationen sowie zur Verstärkung der firmenübergreifenden Zusammenarbeit. Um von den Vorteilen zu profitieren, müssen Unternehmen aber weiterhin bestehende Hemmnisse wie unzureichende Usability der Tools oder mangelnden mobilen Zugriff beheben.”

Das könnte Sie auch interessieren

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Nach Bitkom-Berechnungen fehlen bis zum Jahr 2040 mehr als 660.000 IT-Fachkräfte. Welche Maßnahmen helfen könnten, diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Verband beleuchtet. Potenziale liegen unter anderem darin, mehr Frauen für IT-Berufe zu begeistern oder den Quereinstieg zu erleichtern.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

Der Nutzen neuer Technologien kommt nur dann zum Tragen, wenn diese von den Menschen mindestens toleriert, besser aber gesamtgesellschaftlich angenommen werden. Dafür braucht es Dialog und Möglichkeiten für gemeinsame Gestaltung. Welche Kommunikationsformate sich hierfür eignen und welche Wirkung sie bei den Beteiligten erzielen, das hat das Acatech-Projekt 'Technologischen Wandel gestalten' bei den Themen elektronische Patientenakte, digitale Verwaltung und Katastrophenschutz untersucht. Jetzt hat das Projektteam die Ergebnisse vorgelegt.‣ weiterlesen

Die Zahl der offenen Stellen in den Ingenieurberufen ist trotz konjunktureller Eintrübung hoch. Laut VDI Ingenieurmonitor beginnen allerdings weniger Menschen ein Studium in Ingenieurwissenschaften und Informatik.‣ weiterlesen

Für die Digitalisierung braucht es in Zukunft mehr Fachkräfte. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, in welchen Digitalisierungsberufen bis 2027 die meisten Stellen unbesetzt bleiben dürften.‣ weiterlesen

Der D21-Digital-Index erhebt jährlich, wie digital die deutsche Gesellschaft ist und wie resilient sie für die Zukunft aufgestellt ist. Deutlich wird auch in diesem Jahr: Der Großteil der Menschen in Deutschland hat an der digitalen Welt teil und kann ihre Möglichkeiten selbstbestimmt für sich nutzen. Der Index-Wert liegt bei 58 von 100 Punkten (+1 zum Vorjahr).‣ weiterlesen

Marktunsicherheiten halten Unternehmen laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Horváth nicht von Transaktionen ab. Sechs von zehn Industrieunternehmen sind gezielt auf der Suche nach Kaufoptionen mit KI-Expertise.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen sehen den Einsatz von Digitalisierung und KI zur Optimierung der Effizienz und zur Senkung des Energieverbrauchs als effektiver an als Offshoring. Das geht aus einer Untersuchung von Statista im Auftrag von Avanade hervor.‣ weiterlesen

Laut einer Untersuchung der Job-Plattform Stepstone halten Unternehmen vermehrt nach Beschäftigten mit KI-Skills Ausschau. Soft Skills sind im untersuchten Zeitraum sogar noch gefragter gewesen. Für die Untersuchung hat Stepstone alle Stellenangebote seit 2019 analysiert.‣ weiterlesen

Die Ausgaben der Wirtschaft für Innovationen sind im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland deutlich um 6,8 Prozent auf 190,7Mrd.€ angestiegen. Dies geht aus der aktuellen Innovationserhebung 2023 des ZEW Mannheim im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hervor.‣ weiterlesen