Infrastruktur-Layer für den digitalen Wandel

Edge Computing ist kein Trend

Edge Computing setzt sich am Markt zusammen mit der Erkenntnis durch, dass Daten über den Geschäftserfolg von morgen mitentscheiden. Doch was ist Edge Computing eigentlich? Im Kern ist es eine weitere IT-Ebene im Werk, die einerseits eine Steuerung der Kosten ermöglicht, die verwendete Cloud-Services verursachen, und die andererseits granular zu filtern erlaubt, welche Fertigungsdaten das Werk überhaupt verlassen dürfen.

(Bild: ©industrieblick/stock.adobe.com)

Von KI verarbeitete Fertigungsdaten sorgen bereits heute in vielen Werken für Erkenntnisse, die vor Ort praktiziertes Alltagswissen auf den Kopf stellen. Bei aller Innovationskraft im Cloud Computing wäre der Erfolg dieser Technologie in der Industrie kaum denkbar, würde Edge Computing nicht für eine sichere Hardware-Basis in den eigenen vier Hallenwänden der Fertiger zur Verfügung stehen.

Ursprung außerhalb der Fertigungsindustrie

Doch was ist Edge Computing eigentlich? Der Begriff bezeichnet eine Datenverarbeitung, die in der Nähe der Datenquellen stattfindet. Dabei wird eine offene Plattform verwendet, die Funktionen wie Vernetzung, Datenverarbeitung, Speicherung und Anwendungen integriert, um Edge-Dienste in der unmittelbaren Umgebung anzubieten. So produzieren z.B. High-End-Fertigungsanlagen in Fabriken täglich riesige Datenmengen, die immer komplexer werden. Edge Computing sorgt dafür, die Daten möglichst nah an ihrer Quelle zu verarbeiten, um die Cloud-Edge-Zusammenarbeit zu steuern.

330 Gigabyte pro Kamera

Im Jahr 2020 nutzten hierzulande 53 Prozent der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe mit mehr als 249 Mitarbeitern Industrieroboter. Ein Beispiel für die immensen Datenmengen in der Fertigung: Eine Bildverarbeitungskamera in einer Industrieanlage produziert pro Tag etwa 330GB Videodaten. Würde man all diese Daten in die Cloud übertragen, würde der Prozess eine große Bandbreite beanspruchen und könnte kaum mit Echtzeitdiensten Schritt halten. Da die wachsende Zahl an vernetzten Produktionsanlagen auch mehr und komplexere Datenmengen produziert, steigt auch die Zahl der installierten Edge-Infrastrukturen zu ihrer Verarbeitung. Durch die Bereitstellung von Rechen- und Speicherdiensten in unmittelbarer Nähe zu den Datenquellen werden Netzwerkbandbreite und Speicherplatz in den Rechenzentren geschont und die Dienste reaktionsfähig gehalten. Gleichzeitig lassen sich private Daten bewahren und die Daten- und Produktionssicherheit erhalten.

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