Unternehmen halten sich beim Aufbau von Resilienz zurück

Lernen aus der Krise?

Mehr als 70 Prozent der im Global Crisis Survey befragten Unternehmen weltweit sind durch die Covid19-Pandemie negativ beeinträchtigt. Für 15 Prozent der Unternehmen in Deutschland hatte die Krise jedoch einen positiven Einfluss auf ihr Geschäft.

(Bild: ©Monster Ztudio/stock.adobe.com)

Im zweiten Global Crisis Survey hat PwC die Reaktion der weltweiten Wirtschaft auf die Covid19-Pandemie untersucht. Mehr als 2.800 Führungskräfte aus 29 Branchen und 73 Ländern nahmen an der Umfrage teil, davon 158 aus Deutschland. Insgesamt 95 Prozent der Befragten gaben an, dass das Krisenmanagement in ihren Organisationen verbessert werden müsste. Im internationalen Vergleich fallen die Bemühungen in diese Richtung bei deutschen Unternehmen jedoch etwas verhaltener aus. Mehr als 70 Prozent der Teilnehmer meldeten, dass sich die Pandemie negativ auf ihr Unternehmen ausgewirkt hat. 20 Prozent (Deutschland: 15 Prozent) sahen insgesamt einen positiven Einfluss der Krise auf ihr Unternehmen. Am stärksten profitiert haben dabei Unternehmen aus dem Technologie- und Gesundheitssektor, während die Reisebranche und das Gastgewerbe am stärksten unter den negativen Auswirkungen litten. Eine Gemeinsamkeit von Unternehmen, die gut abgeschnitten haben: Sie verließen sich laut Studie bei der Krisenreaktion auf ein etabliertes Krisenteam. In der Studie aus dem Jahr 2019 rechneten 95 Prozent der Befragten damit, dass eine Krise innerhalb der nächsten zwei Jahre bevorsteht. Eine Pandemie tauchte damals in der Auflistung jedoch nicht auf. Mehr als 30 Prozent der Teilnehmer in der diesjährigen Umfrage gaben an, dass ihre Organisation zu Beginn der Pandemie nicht über ein bereits etabliertes Krisenteam verfügte. In Deutschland hatte die Hälfte der Unternehmen kein Krisenteam.

Nicht ohne Plan

Doch selbst Unternehmen mit einem gut aufgestellten Krisenteam benötigen einen Plan, um auf Krisen zu reagieren. 35 Prozent der Unternehmen (Deutschland: 25 Prozent) verfügten über einen Krisenreaktionsplan, der ‘sehr relevant’ war. Unternehmen, die heute besser dastehen, gaben signifikant häufiger an, dass sie der Resilienz ihres Unternehmens bereits große Aufmerksamkeit geschenkt haben. Sieben von zehn Unternehmen planen, ihre Investitionen zum Resilienz-Aufbau zu erhöhen – in Deutschland sind es nur fünfeinhalb von zehn. Während weltweit 77 Prozent der Organisationen ihre Strategie auf die Krise angepasst haben, waren es in Deutschland 85 Prozent. 80 Prozent der befragten deutschen Unternehmensvertreter gaben an, dass ihre Organisationen eine gemeinsame Sichtweise und gemeinsame Ziele für die Reaktion auf die Krise entwickelt haben.

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