Roboterprogrammierung leicht gemacht – aber wie?

Leichte Sprache der Robotik

Nach einem initialen Workshop wurden die Funktionsbausteine der Software nach Kriterien einfacher Nutzbarkeit und Workflows für unterschiedliche Anwendergruppen priorisiert und gegliedert. Die codebasierte Programmiersprache sollte auf ein verständliches Niveau übersetzt werden, ohne die Funktionalität der Software einzuschränken. In der ersten Umsetzungsphase entstand ein Low-Fidelity-Wireframe, der zu einem klickbaren Prototyp weiterentwickelt wurde. Nach Durchlaufen mehrerer Iterationszyklen wurde das GUI (Graphical User Interface) ausgestaltet und Elemente wie Typographie, Farb-, Formen- und Bildsprache festgelegt. Das Design des HMIs wurde von Attoma in Tools wie Sketch umgesetzt und in Form von Quelldateien sowie platformspezifischen und pixelgenauen Spezifikationen an die Entwickler von Yuanda Robotics ausgeliefert. Einen begleitenden Styleguide mit grafischen Vorgaben zur Implementierung und eine Icon-Bibliothek lieferte Attoma ebenfalls an das chinesisch-deutsche Joint Venture.

(Bild: Yuanda Robotics GmbH)

Modulare Programmbausteine

Die Software für den Cobot stellt dem Nutzer ein webbasiertes Interface zur Verfügung, das auf einem Tablet oder Desktop-Computer/Laptop zum Einsatz kommt. Im funktionalen Mittelpunkt stehen die nach ihrer Aufgabe (move to, wait, open gripper usw.) benannten Programmierbausteine (Befehle), welche in funktionalen Gruppen (tool, motion, logic, vision usw.) gegliedert sind. Diese Module können per Drag&Drop zu einem Workflow zusammengestellt werden. Alternativ steht eine Bibliothek von vorkonfigurierten Applikationen – sogenannten Templates – zur Verfügung, die nur noch mit lokalen Parametern gefüllt werden müssen.

An die Hand genommen

Die Parametrierung der einzelnen Befehle – beispielsweise die Zielposition, Geschwindigkeit oder der Übergang zur nächsten Bewegungsrichtung (Blending) innerhalb des ‘Move’-Befehls – kann neben numerischen Eingaben über haptische Bedienelemente wie Slider gesteuert werden. Aber es geht noch einfacher: Über Handführen des Roboters können Raumkoordinaten unmittelbar in den Programmierfluss integriert werden. Programmierbare Buttons am Endeffektor des Roboters ermöglichen die Eingabe weiterer Funktionsbausteine. Die Funktion ‘Manual Control’ erlaubt eine Manipulation der realen (Real Mode) bzw. der virtuellen Koordinaten (Simulation Mode). Das heißt, Eingaben werden sofort übernommen und der Roboter kann auf diese Weise quasi ferngesteuert agieren. Diese Funktion ist im HMI als ausblendbares Widget angelegt.

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