Mehr Investitionen trotz Umsatzeinbußen

Unternehmen investieren in Cybersicherheit

In einer weltweiten Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC geben 96 Prozent der mehr als 3.000 befragten Unternehmen an, ihre Cyber-Sicherheitsstrategie aufgrund von Covid-19 geändert zu haben – in Deutschland waren es sogar 98 Prozent. Zudem geben 51 Prozent der deutschen Unternehmen an, ihre Cyberbudgets für 2021 um mindestens 5 Prozent erhöhen zu wollen – obwohl 80 Prozent Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent für 2020 erwarten.

(Bild: ©kras99/stockAdobe.com)

Cybersicherheit ist auf der Chefetage angekommen: 50 Prozent von mehr als 3.000 befragten Unternehmen weltweit geben an, Cybersicherheit und Datenschutz in jeder Geschäftsentscheidung zu berücksichtigen – eine Verdopplung zum Vorjahreswert (25 Prozent). Das ist ein Kernergebnis einer Studie von PWC. Für die Studie wurden Führungskräfte aus Wirtschaft und Technologie weltweit zur Entwicklung von Cybersicherheit – auch unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie – befragt.

Pandemie hat Angriffsfläche erweitert

Die Verankerung von Cybersicherheit in den Geschäftsprozessen ist dringender denn je. Denn die Covid-19-Pandemie hat die Digitalisierung weltweit beschleunigt und damit auch die Angriffsfläche für Cyberattacken erweitert. Das bestätigen auch die befragten Unternehmen (40 Prozent). Die größten Risikobereiche sehen die Befragten bei Anbietern von IoT- und Cloud-Diensten sowie Social Engineering. Mehr als 60 Prozent halten entsprechende Angriffe zwar für sehr wahrscheinlich, aber nur weniger als die Hälfte erwartet negative Auswirkungen auf das eigene Unternehmen. Stattdessen stufen die Befragten Cyberattacken auf Cloud Services sowie Ransomware- und Disruptionware-Angriffe nicht nur als sehr wahrscheinliche Bedrohungsrisiken ein – mehr als die Hälfte erwartet laut Studie auch erhebliche negative Auswirkungen. Um auf alle Risikoszenarien vorbereitet zu sein, planen 43 Prozent der Führungskräfte eine Erhöhung ihrer Stresstests, um sicherzustellen, dass ihre kritischen Unternehmensfunktionen im Falle eines störenden Cybervorfalls weiterhin funktionieren.

Cyberstrategie mit neuen Ansätzen

Die veränderte Risikolage durch die Covid-19-Pandemie hat die Cyberstrategien nahezu aller weltweit befragten Unternehmen beeinflusst (96 Prozent). Mehr als 50 Prozent der Befragten geben an, dass sie begonnen haben, neue Ansätze zur Cybersicherheit zu implementieren und sogar jede fünfte Organisation erkennt bereits erste Vorteile. Die in Deutschland befragten Führungskräfte sehen besonders den Einsatz künstlicher Intelligenz zur Cyberabwehr (25 Prozent) sowie die Orchestrierung und Automation von Cybersicherheit (20 Prozent) als vielversprechend an. Mehr als die Hälfte der weltweit befragten Unternehmen wollen ihre Cyberbudgets erhöhen und ihre Mitarbeiterzahl im Bereich Cybersicherheit aufstocken – und das obwohl die prognostizierten Umsätze der Unternehmen auch für 2021 noch deutlich sinken (69 Prozent Deutschland/ 64 Prozent Global).

Das könnte Sie auch interessieren

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

Ziel des neuen VDMA-Forums Manufacturing-X ist es, der zunehmenden Bedeutung von Datenräumen als Basis für neue, digitale Geschäftsmodelle Rechnung zu tragen. Wie der Verband mitteilt, soll das Forum auf dem aufbauen, was in der letzten Dekade durch das VDMA-Forum Industrie 4.0 erarbeitet wurde. ‣ weiterlesen

Ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten, ist oft nicht klar. Im Projekt 'DiReProFit' wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher Intelligenz zu lösen.‣ weiterlesen

Wie kann eine Maschine lernen, sich in unserer Lebenswelt visuell zu orientieren? Mit dieser Frage setzen sich die Wissenschaftler am Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) aktuell auseinander – und entwickeln Lösungen.‣ weiterlesen