„Ohne eine starke Zuwanderung von ausländischen Fachkräften bekommen wir die Lücke auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure und Ingenieurinnen nicht mehr geschlossen“, sagt Dieter Westerkamp, VDI-Bereichsleiter ‘Technik und Gesellschaft’ zu den Ergebnissen des aktuellen Ingenieurmonitors für das vierte Quartal 2022.
Offene-Stellen-Index der Ingenieur- und Informatikerberufe (Januar 2011 = 100) – Bild: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V./ Institut der deutschen Wirtschaft; Bundesagentur für Arbeit 2023a.
Laut aktuellem VDI/IW Ingenieurmonitor sind auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure und Ingenieurinnen 170.300 Stellen offen. Demnach nahm die Zahl der offenen Stellen im Vorjahresvergleich im vierten Quartal 2022 um 21,6 Prozent zu.
„Mit dem demografischen Wandel nimmt die Zahl der Studienanfänger in ingenieurwissenschaftlichen Kernfächern, Maschinenbau oder Elektrotechnik in den letzten Jahren massiv ab.“ Der Fachkräftemangel kann bereits heute nicht annähernd abgedeckt werden und die Situation wird sich in den nächsten Jahren dramatisch verschärfen“, so Dieter Westerkamp.
„Im Studienjahr 2016 betrug die Zahl der MINT-Studierenden im ersten Hochschulsemester bundesweit noch rund 143.400 und sank stark auf 125.600 im Studienjahr 2022 ab. In den kommenden Jahren ist folglich mit einem deutlichen Rückgang der Absolventenzahlen zu rechnen“, bekräftigt Prof. Dr. Axel Plünnecke vom IW in Köln diese Entwicklung.
Plünnecke weiter: „Setzt man die Anzahl der offenen Stellen in Bezug zur Zahl der Arbeitslosen, ergibt sich die Engpasskennziffer in Ingenieur- und Informatikerberufen. Im vierten Quartal 2021 kamen rechnerisch auf 100 Arbeitslose noch 387 offene Stellen. Im vierten Quartal 2022 stieg diese Engpasskennziffer auf 471 – ein deutlicher Zuwachs, jedoch eine Engpassrelation unter dem Rekordwert des zweiten Quartals 2022 mit 492. Dabei unterscheiden sich die Engpässe deutlich zwischen den Berufen: die größten Engpässe bestehen bei den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik, vor den Ingenieurberufen Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur. An dritter Stelle folgen die Informatikerberufe. Auch in allen anderen Ingenieurberufen bestehen im vierten Quartal 2022 Engpässe. Besonders stark sind die Engpässe in den Ingenieurberufen Technische Forschung und Produktionssteuerung sowie Maschinen- und Fahrzeugtechnik und Energie- und Elektrotechnik gestiegen.“
Vor diesem Hintergrund begrüßt Dieter Westerkamp, dass Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Zuwanderungskriterien und die bürokratischen Hemmnisse entschärften will. Es sei ein erster wichtiger Schritt. Deutschland müsse sich fit machen für den weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe. “Darüber hinaus müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, um die internationalen Fachkräfte, die wir mühsam gewonnen haben, auch länger in Deutschland zu halten. Wir müssen eine Willkommenskultur entwickeln“, so Westerkamp
Er weist darauf hin, dass diese Entwicklung den Technologie- und Innovationsstandort Deutschlands gefährdet. „Nur mit einer qualifizierten Zuwanderung können wir Wohlstand und zukünftiges Leben und Arbeiten in Deutschland sichern.“
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