“Jetzt entscheidet sich, wer technologisch voran geht”

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Ein weiteres großes Thema ist 5G. Was erwartet die Besucher in diesem Themenfeld und wie schätzen Sie den Bedarf der Industrie in Bezug auf 5G ein?

Köckler: Die Einführung von 5G wird ein Meilenstein sein, weil es die Basis für eine umfassende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft legt. Und für die Industrie gilt dies noch einmal im Besonderen, weil Zukunftstechnologien wie Machine Learning oder autonomes Fahren dadurch anwendungsreif werden. Kurz gesagt: Erst durch 5G wird die Industrie das ganze Potenzial von Industrie 4.0 heben können. Deshalb wird 5G auf der Hannover Messe eine wichtige Rolle spielen. Gemeinsam mit dem Netzausrüster Nokia errichten wir eine 5G-Arena. Das ist in Halle 16 zum einen ein 5G-Testfeld, in dem erste Anwendungen präsentiert werden. Zum anderen dient die 5G-Arena als Anlaufpunkt für alle Fragen der Industrie rund um den künftigen Mobilfunkstandard. Ein anderes Beispiel kommt aus unserem Partnerland Schweden. Ericsson bringt eine erste 5G-Antenne für die Produktion mit nach Hannover, um gemeinsam mit dem Fraunhofer IPT live zu zeigen, wie sich dezentral angesiedelte Produktionsbetriebe mit Hilfe von 5G vernetzen und gemeinsam arbeiten können.

Welche weiteren Trends stehen im Mittelpunkt?

Köckler: Es gibt zahlreiche Trends und Schwerpunktthemen, die einen Besuch der Hannover Messe lohnen. Leichtbau z.B. – mit dem ersten Leichtbaugipfel der Bundesregierung – oder auch der Einsatz von Cobots genauso wie Sektorkopplung und Plattformökonomie. Aber die Hannover Messe steht auch nicht nur für die großen Themen und Schlagworte. Ihre Substanz und ihre Qualität macht am Ende aus, dass rund 6.500 Weltkonzerne, Mittelständler und Startups ihre Komponenten und Lösungen für die Industrieproduktion und Energieversorgung der Zukunft zeigen werden. Aus den Bereichen Automation, Robotik, Industriesoftware, Antriebs- und Fluidtechnik, Energietechnologien, Zulieferung sowie Forschung und Entwicklung sind alle führenden Unternehmen im April vor Ort.

Inwieweit wirkt sich das Ende der Cebit auf die Messe aus, gerade in Bezug auf die Digital Factory?

Köckler: Der Bereich Digital Factory auf der Hannover Messe boomt seit Jahren. Das gilt auch für 2019 und darüber hinaus. Und das ist auch kein Wunder, weil dort das Herz der digitalen Transformation der Industrie schlägt. Ich möchte kurz daran erinnern, dass die Cebit und die Hannover Messe mit der Digital Factory eine grundlegend unterschiedliche Ausrichtung hatten. Wer sich als IT-Spezialist an die Zielgruppe der Industrie wenden wollte, war schon in den zurückliegenden Jahren auf der Hannover Messe richtig. IT-Konzerne haben aber sehr unterschiedliche Branchen, die für sie relevant sind. Insofern waren Cebit und Hannover Messe keine direkte Konkurrenz. Aber richtig ist natürlich, dass einige Themen der ehemaligen Cebit auch auf die Hannover Messe gehören. Das gilt etwa für Data Analytics, ERP und KI. Den ehemaligen Cebit-Ausstellern, die sich jetzt einem ausschließlichen Industriepublikum präsentieren wollen, bieten wir auf der Hannover Messe eine sehr attraktive neue Heimat.

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