Verband der Internetwirtschaft

Hessen führt den Digitalen Länderkompass an

Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind Vorreiter in Sachen Digitalpolitik, zu diesem Ergebnis kommt der erste Digitale Länderkompass, den Eco — Verband der Internetwirtschaft e. V. veröffentlicht hat.

(Bild: vegefox.com/Fotolia.com)

Digitalpolitik ist längst nicht nur Sache der Bundesregierung. Auch die Länder brauchen nachhaltige und zukunftsorientierte Strategien für eine digitale Standortpolitik, die die Chancen der Digitalisierung für Kommunen und Städte optimal nutzt. Wie die Länder mit dieser Herausforderung umgehen und wie sie sich institutionell zum Thema Digitalisierung aufstellen, soll der digitale Länderkompass Deutschland (DLD) des Eco – Verband der Internetwirtschaft zeigen. Er ist das Ergebnis einer Analyse der Digitalpolitischen Programme, Digitalstrategien oder Agenden der Bundesländer.

Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen an der Spitze

Hessen führt den Länderkompass an. Dies liege laut Eco vor allem daran, dass Hessen die umfassendste Digitalisierungsstrategie entwickelt und bereits viel konkrete Förderprojekte erarbeitet habe. Das unmittelbar dem Ministerpräsidenten zugeordnete und in der Staatskanzlei angesiedelte Ressort für Digitale Strategie und Entwicklung wurde im Januar 2019 gegründet und befasst sich vorrangig mit Fragen der künstlichen Intelligenz, den Bedürfnissen von hessischen Unternehmen in Fragen der Digitalisierung sowie gesellschaftlicher Akzeptanz. Auch die im Ranking folgenden Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen haben sehr gute und breit aufgestellte Digitalisierungsstrategien entwickelt und punkteten im Länderkompass insbesondere bei der Start-up Förderung und bei der Digitalisierungsoptimierung bestehender kleiner und mittelständischer Unternehmen. Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen haben Gründerzentren etabliert und bieten dort Beratung an und fördern Austausch und Vernetzung.

Herausforderung Breitbandausbau

Im Rahmen des Ländervergleichs hat Eco auch analysiert, in welchen Bereichen die Bundesländer vor Herausforderungen stehen. Diese liegen demnach vor allem bei der Umsetzung des Breitbandausbaus. Bei der Digitalisierung der Verwaltung scheitern die Bundesländer laut DLD zu oft an der Umsetzung von E-Government und bei der Gründungs- und Digitalisierungsförderung fehlt es an konkreten Maßnahmen zur Förderung von Gründungen bzw. Start-ups.

Die größte Aufgabe der Bundesländer bleibe laut Eco allerdings die übergreifende Koordination zwischen den Bundesländern sowie die konsequente Umsetzung gemeinsamer Ziele von Bund und Ländern. Beim Thema ‘Digitalisierung der Bildung‘ nimmt Eco die Bundesländer dabei ganz besonders in die Pflicht: „Die Wichtigkeit des Informatikunterrichts wurde zwar von den Ländern erkannt, muss jetzt aber auch konsequent umgesetzt werden. Die Schülerinnen und Schüler von heute sind die Gründer/innen und IT-Fachkräfte von morgen. Altersgerechte Informatikkonzepte gehören daher in die Lehrpläne aller Schulformen und müssen in den Schulalltag entsprechend integriert werden. Die Bundesländer müssen ihre Verantwortung annehmen und das Schulfach Informatik verpflichtend einführen, um so die Weichen für die digitale Zukunft zu stellen“, sagt eco Vorstandsvorsitzender Oliver Süme.

Das könnte Sie auch interessieren

Digitale Tools bringen den Aufbau einer Circular Economy auf Touren, wenn sie systemisch eingesetzt werden. Wie das gelingen kann, zeigt die Studie 'Digitale Enabler der Kreislaufwirtschaft' anhand von drei sehr unterschiedlichen Produkten: T-Shirts, Waschmaschinen und Einfamilienhäusern. Die Studie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) arbeitet heraus, welche digitalen Technologien und Anwendungen Wertschöpfungsketten zirkulär gestalten können - und wie die einzelnen Enabler im Zusammenspiel ein erweitertes Potenzial entfalten.‣ weiterlesen

Die universitäre Forschung ist laut einer Untersuchung des EPA für 10,2 Prozent aller Patentanmeldungen in Europa verantwortlich. Führende Länder sind hier Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Italien. Die Hälfte aller universitären Patentanmeldungen stammt von einer kleinen Gruppe europäischer Hochschulen.‣ weiterlesen

In einer großangelegten empirischen KI-Studie mit Fokus auf möglichen gesellschaftlichen und psychischen Auswirkungen in Deutschland hat das Institut Allensbach untersucht, wie es um das Verhältnis Mensch und digitale Assistenten bestellt ist. Jeder fünfte der befragten Nutzer vergisst demnach schon mal, dass er mit einer Maschine spricht.‣ weiterlesen

Sollte Programmieren bzw. Informatik ebenso in der Schule gelehrt werden wie Mathe oder Deutsch? Ja, meint die weit überwiegende Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland.‣ weiterlesen

Die Covid-19-Pandemie hat die Digitalisierung in Deutschland nicht vorangebracht, sondern die technologische Entwicklung sogar zurückgeworfen. Dies geht aus einer gemeinsamen Studie des ZEW Mannheim, des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER) sowie weiteren Forschungseinrichtungen auf Basis einer repräsentativen Befragung von rund 3.000 Betrieben in Deutschland hervor.‣ weiterlesen

Beim Social Engineering werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter manipuliert, damit sie vertrauliche Daten preisgeben. Dies kann etwa ein vermeintlicher Anrufer aus der IT-Abteilung sein, der das Passwort für ein PC-Update braucht oder eine E-Mail aus der Vorstandsetage mit Link zu einer Website. ‣ weiterlesen