Leisten additiv gefertigt

Viele Wahlmöglichkeiten

Der Leisten kann sowohl massiv als auch innen hohl mit Gitterstruktur hergestellt werden. Die Wanddicke ist ebenfalls variabel, wobei sich im bisherigen Praxistest 1cm als optimal für die weitere Bearbeitung herausgestellt hat. Zusätzliche Optimierungsoptionen bestehen bei der Teilung der Leisten, die in der 3D-Druck-Anlage direkt mitgefertigt wird. Gängige Trennungen wie etwa zweiteilig, dreiteilig, treppen- oder stufenförmig sind umsetzbar. Zum Verschrauben der Teile sollte im Inneren des Leistens ein Gewinde vorgesehen werden. Bei Bedarf lassen sich zudem individuelle Kennzeichnungen zu seiner Identifizierung einbringen. Diese Variantenvielfalt wird auch durch das von Protiq eingesetzte Verfahren des Selektiven Lasersinterns (SLS) ermöglicht. Dabei wird das TPU durch einen Laser schichtweise verschmolzen, wodurch sich eine höhere Präzision und Robustheit erzielen lassen als etwa mittels des Fused Deposition Modeling (FDM).

Auftrag per Konfigurator

Konnten bislang die 3D-Modelle der Leisten an Protiq gesendet werden, steht den Schuhtechnikern nun ein Konfigurator auf dem Protiq-Webportal zur Verfügung. Für dessen Nutzung sind keine Software-Lizenzen oder Konstruktionskenntnisse notwendig. Zunächst erstellen die Techniker einen 2D-Scan des Fußes und nehmen die Maße an Spann, Ferse und Ballen.

Diese Daten fließen in den Konfigurator ein, wo sich Knöchel- und Beinmaße, Leistenkontur, Spitzen- und Fersensprengung, Aufmaße, Ballenachse, Pelotte und Querschnitte durch manuelles Verschieben von Markierungen auf dem eingeblendeten Brandsohlenumriss bearbeiten lassen. Ausgehend von dieser Basis erscheint ein 3D-Vorschaubild des Leistens, das der Schuhtechniker von allen Seiten beurteilen kann. Ist alles korrekt, generiert er das 3D-Modell und der Fertigungsprozess wird in Auftrag gegeben. Kosten und Zeitaufwand sind vor der Bestätigung des Bestellvorgangs im Konfigurator sichtbar. Der digitale Leisten wird bei Protiq gespeichert, wodurch spätere Nachbestellungen oder Nachbearbeitungen möglich sind.

Automatischer Druck

Der Druck-Prozess läuft automatisch ab – angefangen bei der Ausgabe des Versandetiketts direkt nach Abschluss der Bestellung. Die Maschinenbeschickung erfolgt mittels des sogenannten ‘Nestings’, sodass das Bauvolumen der 3D-Druck-Anlage optimal ausgenutzt wird. In einem Druckvorgang können so bis zu 30 Leisten im SLS-Verfahren aufgebaut werden. Dies spart Zeit und der Stückpreis entspricht dem eines gefrästen Leisten. Die Zeitersparnis zahlt sich dann aus, wenn etwa die Berufsgenossenschaft eine termingerechte Versorgung fordert. Anhand des 3D-gedruckten Leistens können Probeschuhe durch ein Vakuum-Tiefziehgerät erstellt werden. Dies erweist sich als schneller und günstiger als deren Druck auf CAD-Basis.

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