Fokus auf Basistechnologien

Pandemie beschleunigt die Transformation

Wie der ‘Digital Transformation Index 2020‘ von Dell Technologies zeigt, haben Unternehmen in Europa ihre Programme zur digitalen Transformation in diesem Jahr entscheidend vorangetrieben.

Bild: wladimir1804/Fotolia.com

Im ‘Digital Transformation Index‘ von Dell Technologies wurden Digitalisierungsmaßnahmen von Unternehmen in der Covid-19-Pandemie untersucht. Demnach stellen 61 Prozent der deutschen und 72 Prozent der europäischen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand, etwa drei Viertel haben ihre Transformationsprogramme forciert (Deutschland: 72 Prozent, Europa: 75 Prozent). Für die Studie werden alle zwei Jahre mehrere tausend Entscheider mittlerer und großer Unternehmen befragt. Gab es zwischen 2016 und 2018 nur geringe Veränderungen am Digitalisierungsstand der europäischen Unternehmen, so hat sich das Bild der Studie nun deutlich gewandelt: mittlerweile zählen 36 Prozent zu den Digital Adopters und 6 Prozent zu den Digital Leaders – vor zwei Jahren waren es nur 20 beziehungsweise 4 Prozent.

Digital Adopters verfügen über einen ausgereiften Transformationsplan, während bei Digital Leaders die digitale Transformation bereits fest im Unternehmen verankert ist. Am anderen Ende des Spektrums befinden sich die Digital Laggards – Damit sind Nachzügler gemeint, die keinen Digitalisierungsplan haben und nur wenig in ihre Transformation investieren. In der aktuellen Studie sehen sich noch 2 Prozent der Unternehmen in Europa in dieser Kategorie. Deutschland liegt mit 6 Prozent Digital Leaders im europäischen Durchschnitt und weist mit 38 Prozent sogar mehr Digital Adopters auf, hat aber auch 5 Prozent Digital Laggards – mehr als Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Polen, Spanien und Schweden.

Herausforderungen der Transformation

Wie aus der Studie weiter hervorgeht, hat die Pandemie zwar den digitalen Wandel weltweit beschleunigt, doch Unternehmen stehen weiterhin vor einigen Herausforderungen bei ihrer Transformation. So geben 94 Prozent an, mit Hindernissen konfrontiert zu sein. Der Studie zufolge sind die größten Herausforderungen in Europa:

  • Fehlende Budgets und Ressourcen (Europa: 29 Prozent, Deutschland: 28 Prozent)
  • Die Datenflut und Probleme, Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen (Europa: 28 Prozent, Deutschland: 34 Prozent)
  • Datenschutz- und Cybersecurity-Bedenken (Europa: 27 Prozent, Deutschland: 31 Prozent)
  • Konzentration auf Basistechnologien

Vor der Pandemie konzentrierten europäische Unternehmen ihre Investitionen stärker auf Basistechnologien denn auf neue, aufstrebende Technologien. In der aktuellen Studie geben 85 Prozent (Deutschland 84 Prozent) an, dass sie eine agilere und skalierbarere IT-Infrastruktur benötigen, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. In den kommenden drei Jahren sollen die größten Investitionen daher in die folgenden Bereiche fließen, so die Studie:

  • Cybersecurity
  • 5G-Infrastruktur und 5G-fähige Hardware
  • Datenmanagement-Lösungen
  • Datenschutz
  • Hybrid-Cloud-Umgebungen

81 Prozent rechnen zudem mit einem verstärkten Einsatz von Augmented Reality. 83 Prozent gehen davon aus, dass künstliche Intelligenz und neue Datenmodelle dabei helfen werden, mögliche Störungen des Geschäftsbetriebs vorherzusagen. Und 72 Prozent erwarten, dass das Wirtschaftsleben durch Blockchain-Technologien fairer wird. Trotz dieser Einschätzungen planen in den nächsten drei Jahren aber nur 16 Prozent Investitionen in Virtual und Augmented Reality, nur 27 Prozent wollen laut Studie in KI investieren und lediglich 15 Prozent in Blockchain-Technologien.

Das könnte Sie auch interessieren

3 Prozent der großen Industrieunternehmen setzen GenAI bereits großflächig ein, und rund ein Viertel hat erste Pilotprojekte gestartet. Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey kann die Mehrheit der Unternehmen den Mehrwert der Technologie für den Unternehmenserfolg bislang aber noch nicht beziffern.‣ weiterlesen

Die Industrie arbeitet daran, die Barrieren zwischen IT und OT abzubauen. So können Unternehmen ihre Produktion effizienter und innovativer gestalten und im immer härter werdenden globalen Wettbewerb bestehen. Francis Chow von Red Hat erklärt, welche Rolle Open-Source-Technologien dabei spielen.‣ weiterlesen

Ein Bericht von ABI Research und Palo Alto Networks über den Stand der OT-Sicherheit zeigt, dass im vergangenen Jahr eines von vier Industrieunternehmen seinen Betrieb aufgrund eines Cyberangriffs vorübergehend stilllegen musste. Die Komplexität beim Einsatz von OT-Sicherheitslösungen stellt für die Befragten das größte Hindernis dar.‣ weiterlesen

Für dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit müssen deutsche Hersteller angesichts weiterhin drohender Rezession und hoher Energiekosten die nächste Stufe der Digitalisierung erreichen. Die Mehrheit der Unternehmen bereitet sich in diesem Zug auf Smart Manufacturing vor, wie eine von Statista durchgeführte und Avanade beauftragte Studie zeigt.‣ weiterlesen

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Mit der Do-it-yourself-Automatisierung sollen Unternehmen ihre Automatisierungskonzepte selbst gestalten können. Die Komponenten dafür werden über eine Plattform bereitgestellt. Etienne Lacroix, CEO der DIY-Plattform Vention erklärt das Konzept.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Rund 2.700 Aussteller aus mehr als 50 Ländern werden vom 10. bis 14. Juni zur Achema in Frankfurt erwartet. Mit mehr als 1.000 Rednern setzt das begleitende Kongress- und Bühnenprogramm darüber hinaus Impulse für eine erfolgreiche Transformation der Prozessindustrie. An allen fünf Messetagen sollen zudem Angebote für den Nachwuchs zur Zukunftssicherung der Branche beitragen.‣ weiterlesen