Anlage aus der Ferne steuern

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Mehr Sicherheit

Hilfreich ist ein solcher mit Betriebs-, Zustands- und Prozessdaten verknüpfter ‘intelligenter Zwilling’ etwa in explosionsgefährdeten Bereichen. Durch die Virtualisierung sind solche Arbeiten digital möglich. Ein von Actemium entwickelter Use Case ermöglicht so nicht nur das Training, sondern auch die Steuerung von sogenannten Hydraulic-Decoking-Systemen. Bei dem in der Chemieindustrie angewandten Entkokungsprozess wird Rückstandsöl in rund 60m hohen Trommeln mit 500°C heißem Wasserdampf innerhalb von 24 Stunden verkokst. Anschließend schneiden Operatoren den kristallinen Stoff mit einem Hochdruckwasserstrahl (250bar) aus den Trommeln heraus. Die Operatoren sitzen dabei in einer Kabine, dem sogenannten Operator Cubicle, die sich direkt über den Trommeln und damit in einer EX-gefährdeten Zone von 1-2 befindet.

Einsatzbereit in zwei Wochen

Innerhalb von zwei Wochen war die Simulation für das Training einsatzbereit. Dafür wurden die Daten der Equipmentteile des Decoking-Kontrollsystems in Form einer 3D-Zeichnung verwendet und ein Punktwolken- sowie ein 360°-Foto-Scan vom Bedienhaus durchgeführt. Anschließend wandelten die Actemium-Spezialisten die Daten in ein VR-Modell um. Die Prozessdaten der realen Anlage lassen sich in das System einspeisen, sodass ein möglichst realistisches Drehbuch mit verschiedenen Fail-Szenarien erstellt werden kann. Operatoren können mit dem Decoking-Kontrollsystem üben und Gefahrensituationen einstudieren.

Auch Remote Work möglich

Die Lösung kommt aktuell vorwiegend für Planungs- und Trainings-Szenarien zum Einsatz. In Verbindung mit dem Internet of Things (IoT), unter Rückgriff auf ein ganzheitliches Datenmodell, lassen sich Maschinen und Anlagen auch in der Praxis remote bedienen. Daraus ergibt sich wiederum ein Zugewinn an Sicherheit. Auch können so erneut Arbeitswege und damit der CO2-Ausstoß verringert werden.

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