ZEW Innovationserhebung

Unternehmen geben mehr Geld für Innovationen aus

Im Jahr 2018 haben deutsche Unternehmen ihre Innovationsausgaben im Vergleich zum Vorjahr gesteigert — auf insgesamt 172,6Mrd.€. Im Jahr 2017 belief sich die Summe noch auf 166,9Mrd.€.

(Bild: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung)

Die deutsche Wirtschaft investiert weiter in Innovationen. Wie das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung mitteilt, sind die Innovationsausgaben der Unternehmen im Jahr 2018 um 4,1 Prozent auf 172,6Mrd.€ gestiegen und haben damit im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. Doch es gibt auch Probleme.

Beeinträchtigungen durch Fachkräftemangel

Mit Blick auf das Fehlen von geeigneten Fachkräften verzeichnet Deutschland mittlerweile einen Negativrekord: Rund 34 Prozent aller Unternehmen in Deutschland wurden dadurch in den Jahren zwischen 2016 und 2018 bei der Durchführung von Innovationsaktivitäten beeinträchtigt. Im Zeitraum von 2012 bis 2014 gaben dies noch 22 Prozent an. In den Jahren 2004 bis 2006 lag dieser Anteil sogar bei nur zehn Prozent. Von dieser Entwicklung besonders betroffen sind die Elektroindustrie, der Maschinenbau und die IT-Dienstleistungen, aber auch weniger innovationsorientierte Branchen wie Konsumgüter- oder Metallindustrie haben zu kämpfen. „Der Engpass bei Fachkräften ist aktuell ein wichtigeres Innovationshemmnis als zu hohe Kosten oder ein zu hohes Risiko für Unternehmen“, erklärt Dr. Christian Rammer, stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs ‘Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik‘.

Ein weiteres deutliches Innovationshemmnis sind mangelnde interne oder externe Finanzierungsquellen für Unternehmen. Bemerkenswert dabei ist, dass die derzeitige Situation – nach einer kurzen Erholungsphase zwischen 2012 und 2014 – wieder mit dem Krisenniveau der Jahre 2008 bis 2010 vergleichbar bzw. nahezu identisch ist: In der aktuellen Erhebung nennen 24,5 Prozent der Unternehmen den Mangel an passenden internen Finanzierungsquellen als Hemmnis für ihre Innovationsaktivitäten, 19 Prozent melden mangelnde externe Finanzierung für Ihre Innovationen.

Prognose für 2020

Für Frühjahr und Sommer 2019 haben die Unternehmen in Deutschland einen etwas schwächeren Anstieg der Innovationsausgaben um 3,6 Prozent auf 178,8Mrd.€ veranschlagt. Für 2020 wird mit einem moderaten Zuwachs um zwei Prozent auf 182,3Mrd.€ gerechnet. Bei den einzelnen Branchen haben sich die Dienstleistungen als Schrittmacher entpuppt. In diesem Sektor haben die Innovationsausgaben ungewöhnlich stark um 11,8 Prozent auf 40,5 Mrd.€ zugelegt – eine Entwicklung, die sich mit einem weiteren Plus von sieben Prozent auf 43,4Mrd.€ im Jahr 2019 fortsetzen soll. Getragen wird dieser Zuwachs von den Bereichen Beratung und Werbung, technische Dienstleistungen sowie Informations- und Kommunikationsdienstleistungen.

Das könnte Sie auch interessieren

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Nach Bitkom-Berechnungen fehlen bis zum Jahr 2040 mehr als 660.000 IT-Fachkräfte. Welche Maßnahmen helfen könnten, diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Verband beleuchtet. Potenziale liegen unter anderem darin, mehr Frauen für IT-Berufe zu begeistern oder den Quereinstieg zu erleichtern.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

Ziel des neuen VDMA-Forums Manufacturing-X ist es, der zunehmenden Bedeutung von Datenräumen als Basis für neue, digitale Geschäftsmodelle Rechnung zu tragen. Wie der Verband mitteilt, soll das Forum auf dem aufbauen, was in der letzten Dekade durch das VDMA-Forum Industrie 4.0 erarbeitet wurde. ‣ weiterlesen

Ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten, ist oft nicht klar. Im Projekt 'DiReProFit' wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher Intelligenz zu lösen.‣ weiterlesen