Was die Deutschen über Technik denken

Mit dem Technik-Radar untersuchen die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) sowie die Körber-Stiftung, was die Bürger über Technologien denken. Demnach sind beinahe 90 Prozent davon überzeugt, dass sich der technische Forstschritt nicht aufhalten lässt.

 (Bild: acatech - Dt. Akademie der Technikwissenschaften)

(Bild: acatech – Dt. Akademie der Technikwissenschaften)

In Deutschland sind 89,5 Prozent der Bevölkerung davon überzeugt, dass sich der technische Fortschritt nicht aufhalten lässt. 60,2 Prozent gehen davon aus, dass mit der Entwicklung zunehmend Zwänge für den Einzelnen entstehen können. Diese Ergebnisse gehen aus dem Technik-Radar hervor, für die Acatech und die Körber-Stiftung 2002 Bundesbürger befragt haben. Wenngleich der Wandel nach Meinung fast aller Deutschen nicht gestoppt werden kann, fordern 68,7 Prozent, dass die Bürger über die Zukunft umstrittener Techniken mitbestimmen.

Zurückhaltung beim Robotereinsatz in der Pflege

Skeptisch zeigen sich die Befragten, wenn es um das Potenzial von Technologien als Problemlöser geht: 24,6 Prozent gehen davon atopus, dass Technik mehr Probleme löst als sie schafft. Etwa ein Drittel (32,9 Prozent) erwartet, dass Herausforderungen wie Hunger, Armut und Klimawandel mit technischer Hilfe gelöst werden können. Wenn es um den Nutzen von Technik geht, denken die Befragten zuerst an die Gesellschaft. So sagen 73,7 Prozent, dass Technik mit gesellschaftlichen Werten wie Umweltschutz und Gerechtigkeit im Einklang stehen soll. Knapp ein Viertel findet laut Befragung technische Neuerungen nur dann gut, wenn sich daraus persönliche Vorteile ergeben. Auch wenn die Deutschen skeptisch sind, sehen sie durchaus positive Aspekte. “Unter allen Befragten rechnet fast jeder Zweite – und darunter Männer mehr als Frauen – damit, dass Technik die Lebensqualität für nachfolgende Generationen verbessern wird”, sagt die wissenschaftliche Projektleiterin Cordula Kropp, Soziologin am Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart. “Geht es um konkrete Technologien, denken die Deutschen differenziert. Beim Einsatz von Robotern zur Entlastung von Pflegepersonal sind die Erwartungen zurückhaltend, bei der Nutzung erneuerbarer Energien zur Bekämpfung der globalen Erwärmung deutlich positiver”, so Kropp weiter.

Durch digitale Technologien droht Kontrollverlust

Unterschiedlich fallen die Meinungen der befragten beim Thema Digitalisierung aus: Mehrheitlich werde beispielsweise ein Komfortgewinn erwartet (54,5 Prozent). Die Befragten würden aber auch befürchten, die Hoheit über ihre eigenen Daten zu verlieren (60,6 Prozent). Mit 80,8 Prozent rechnet eine große Mehrheit damit, dass Pflegebedürftige durch den Einsatz von Pflegerobotern weniger menschliche Zuwendung erhalten. 52,9 Prozent befürchten, dass sich dadurch künftig nur noch Wohlhabende von Menschen pflegen lassen können. Noch skeptischer sind die Deutschen beim autonomen Fahren: Nur 18 Prozent stufen selbstfahrende Fahrzeuge als zuverlässig ein. Unter denjenigen, die selbst Auto fahren, gaben 16,2 Prozent an, die Verantwortung vollständig an das Fahrzeug abzugeben. 67,4 Prozent fürchten zudem, dass Hacker Unfälle verursachen könnten. Ähnlich besorgt zeigen sich die Befragten zudem bei Smart-Home-Technologien. Um die eigenen Daten sorgen sich laut Befragung die Studienteilnehmer, die sich sozial oberhalb der Mittelschicht einordnen sowie jüngere Befragte. Grundsätzlich stehen die Jüngeren der Digitalisierung aber positiver gegenüber als Ältere.

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