‘Society 5.0’ – Japan wird Digital

Während Deutschland auf dem Weg zur Industrie 4.0 ist, will sich Japan auf den Weg zur ‘Society 5.0’machen. Das Programm soll Argumente dafür liefern, welche positiven Veränderungen die Digitalisierung für die Bevölkerung Japans haben kann. Dabei wurden insgesamt  fünf Hindernisse formuliert, die als ‘fünf Mauern’ bezeichnet werden. Diese sollen zum Einsturz gebracht werden.

Japan ist das Partnerland der diesjährigen Cebit (Bild: Deutsche Messe AG)

Japan ist das Partnerland der diesjährigen Cebit (Bild: Deutsche Messe AG)

Hintergrund ist, dass Japan in einigen Bereichen hinter den Entwicklungen anderer Nationen hinsichtlich Digitalisierung zurückliegt. Vergleichbare Pläne – wie etwa das deutsche Projekt Industrie 4.0 – gibt es bislang nicht. Das soll sich ändern: Ziel ist eine super smarte Gesellschaft. Dabei stehen auch die Individuen und das Zusammenleben im Vordergrund. Ausgangspunkt ist die Definition verschiedener Herausforderungen.

Dazu Gehören etwa die zunehmende Überalterung der Gesellschaft, Umweltverschmutzung und Naturkatastrophen. ‘Society 5.0’ soll Ansatzpunkte bieten, um diesen Gefahren entgegenzuwirken. Dazu bedarf es laut einem Thesenpapier des wichtigsten japanischen Wirtschaftsverbandes ‘Keidanren’ einem “Durchbrechen der fünf Mauern”.

Die Wände einreißen

Damit sind die fünf größten Hindernisse, die eine Entwicklung in diese Richtung hemmen, gemeint. Die ‘Wand der Verwaltung’ etwa soll zum Einsturz gebracht werden, indem eine gemeinsame Strategie formuliert wird und staatliche Beihilfen für innovative Unternehmen definiert werden. Die ‘Wand des Rechtssystems’ soll wackeln, indem die Justiz den neuen Bedingungen einer digitalisierten Welt Rechnung trägt. Die Technologie-Wand soll durch eine gemeinsame Wissensbasis aus dem Weg geräumt werden.

Das Problem schwindender Fachkräfte soll mit der Inklusion der Menschen aller Schichten und Altersgruppen erreicht werden. Die fünfte Hürde ist die soziale Akzeptanz. Eine landesweite Vision soll dafür sorgen, dass das Zusammenspiel zwischen Menschen und Maschinen einen höheren Stellenwert bekommt und moralische, ethische und wirtschaftliche Aspekte der Digitalisierung in der Gesellschaft verankert werden. Die Initiative soll somit eine Transformation in die ‘Super Smart Society’ sein.

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