Von der Idee bis zur wirtschaftlichen Praxis

Verschiedene Industrie-4.0-Lösungen sind in den Produktionshallen bereits im Einsatz. So sichert der Elektrodrahthersteller Schwering & Hasse durch automatische Auswertung der Fertigungsmessdaten die Qualität trotz hoher Produktionsgeschwindigkeit. Bei der Hydrotechnik GmbH widerum kommuniziert ein intelligenter Bestückungsautomat direkt mit dem ERP-System von proALPHA. Seitdem werden Fehlbestände und Produktionsverzögerungen vermieden, was die Liefertermintreue auf über 95 Prozent
erhöht hat. Doch Industrie-4.0-Szenarien sind komplex.

Einige zentrale Fragestellungen der produzierenden Unternehmen zu Industrie 4.0 lauten: Wie kann man innerhalb kürzester Zeit eine Fertigungsstraße einrichten und umstellen? Und wie lassen sich neue Produkte maschinell in kleinsten Losgrößen fertigen? Im Endergebnis geht es auch darum, die Arbeitsplätze in einem Hochlohnland wie Deutschland langfristig zu erhalten. Darum ist die Entwicklung von praxistauglichen Szenarien für Industrie 4.0 so wichtig. ERP-Anwendungen wie etwa proALPHA spielen beim Industrie-4.0-Konzept eine zentrale Rolle: Als digitales Rückgrat der Unternehmens-IT verbinden sie die verschiedenen Datenströme aus Maschinen, Systemen und Unternehmensbereichen. ERP koordiniert Prozesse, taktet kurzfristige Änderungen ein oder bereitet relevante Informationen aus der Fertigung entscheidungsorientiert auf. Darauf basierend entstehen neuartige Industrie-4.0-Lösungen. Forschungskooperationen bieten den Raum, um neue Ideen vorab zu testen.

SmartFactoryKL: Industrie-4.0-Ideen auf dem Prüfstand

Die herstellerunabhängige Technologie-Initiative SmartFactoryKL betreibt am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern eine industrietaugliche Anlage. Dabei handelt es sich um eine Art ‘Sandbox’, mit der Anlagenteile, Steuerungselemente und Komponenten unterschiedlicher Hersteller getestet werden können. Ziel ist es, allgemeingültige Standards für smarte Fabriken zu entwickeln. Alle Szenarien der SmartFactoryKL werden nach Kosten-Nutzen-Aspekten betrachtet und müssen sich im Praxisbetrieb beweisen. Auf der Anlage wird beispielhaft ein Produkt gefertigt: Ein kundenspezifisch individualisierbares Visitenkartenetui, bei dem Deckelfarbe, Lasergravur und Inlay variabel sind. Auch Zusätze können bestellt und an das Etui montiert werden. Das Etui trägt über einen RFID-Tag dabei alle Informationen mit sich und weist die Produktionsmodule an. Die Produktionssteuerung läuft zentral über das proALPHA ERP und den Produktkonfigurator. Über Webservices lassen sich individuelle Produkte bestellen und die Aufträge an die Produktion übermitteln. Der Kunde kann dabei von jedem Ort aus bestellen und in Echtzeit verfolgen, auf welcher Produktionsstufe sich seine Visitenkartenetuis befinden.

Anzeige

Maximale Transparenz am industriellen Arbeitsplatz - dafür sorgen die interaktiven Echtzeit-Dashboards auf Low-Code-Basis von Peakboard. Durch die neuen Dialogfunktionen können Fehlerquellen in der Produktion noch schneller behoben werden. ‣ weiterlesen

Industrie-4.0-Lösungen vom Mittelstand für den Mittelstand

Die Smart Electronic Factory (SEF) entwickelt Industrie-4.0-fähige Lösungen für die Anforderungen des Mittelstandes. Der Verein ist ein Zusammenschluss aus Software- und Industrieunternehmen mit Nähe zur Elektronikindustrie. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben der Technischen Hochschule Mittelhessen die limtronik GmbH und auch proALPHA. Der Verein betreibt in Limburg Lahn die deutschlandweit einzige Demonstrationsplattform, die Industrie-4.0-Szenarien und -Anwendungen unter realen Produktionsbedingungen entwickelt und erprobt. Entscheidend sind bei allen Demo-Cases der Praxisbezug und die Wirtschaftlichkeit für den Mittelstand. Die Testanlage ist die offizielle Industrie-4.0-Plattform für deutsche Verbände und Industrie-Gewerkschaften. proALPHA ERP bildet dabei das zentrale Steuerungselement und digitalisiert, visualisiert und optimiert die Prozesse.

Das könnte Sie auch interessieren

Für dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit müssen deutsche Hersteller angesichts weiterhin drohender Rezession und hoher Energiekosten die nächste Stufe der Digitalisierung erreichen. Die Mehrheit der Unternehmen bereitet sich in diesem Zug auf Smart Manufacturing vor, wie eine von Statista durchgeführte und Avanade beauftragte Studie zeigt.‣ weiterlesen

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Mit der Do-it-yourself-Automatisierung sollen Unternehmen ihre Automatisierungskonzepte selbst gestalten können. Die Komponenten dafür werden über eine Plattform bereitgestellt. Ettienne Lacroix, CEO der DIY-Plattform Vention erklärt das Konzept.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Rund 2.700 Aussteller aus mehr als 50 Ländern werden vom 10. bis 14. Juni zur Achema in Frankfurt erwartet. Mit mehr als 1.000 Rednern setzt das begleitende Kongress- und Bühnenprogramm darüber hinaus Impulse für eine erfolgreiche Transformation der Prozessindustrie. An allen fünf Messetagen sollen zudem Angebote für den Nachwuchs zur Zukunftssicherung der Branche beitragen.‣ weiterlesen

Nach Bitkom-Berechnungen fehlen bis zum Jahr 2040 mehr als 660.000 IT-Fachkräfte. Welche Maßnahmen helfen könnten, diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Verband beleuchtet. Potenziale liegen unter anderem darin, mehr Frauen für IT-Berufe zu begeistern oder den Quereinstieg zu erleichtern.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen