Exklusiv für Abonnenten

Sprint zum Machine Vision-Prototyp

Vier Anwendungen für eine Trägerplatine

Neben der Rechenleistung sind bei Embedded Vision-Lösungen oft kompakte Maße gefragt. Um Anwendern ein kompaktes Setting und schnelle Prototypen zu ermöglichen, hat Teledyne FLIR einen Quartettträger mit TX2-Modul vorgestellt. Vier Beispiele illustrieren die Einsatzmöglichkeiten.

(Bild: Teledyne FLIR LLC)

Immer mehr industrielle Applikationen setzen auf Embedded Vision-Komponenten. Die Quartet Embedded Solution für TX2 von Teledyne FLIR ist auf besonders platzsparende Anwendungen ausgerichtet. Auf der enthaltenden Trägerplatine können bis zu vier Machine Vision-Kameras mit der Bandbreite von USB 3.0 angeschlossen werden. Das System beinhaltet den Deep Learning-Hardwarebeschleuniger Nvidia Jetson TX2 und ist im Spinnaker SDK von FLIR vorintegriert. Kurz nach der Markteinführung berichtet der Hersteller von Anfragen von Anwendern, die damit Systeme für Inspektion, mobile Robotik oder Drohnen entwickeln wollen. Damit wird klar, dass beim Einsatz der Platine eine Fülle unterschiedlicher Möglichkeiten bestehen. Als Inspiration für eigene Projekte stellt dieser Artikel vier prototypische Anwendungen vor, die ersten drei verwenden das KI-Verfahren Deep Learning.

Kennzeichenerkennung

Für die Kennzeichenerkennung kam ein handelsübliches Deep Learning-Modell von Nvidia zur Nummernschilderkennung (LPDNet)1 zum Einsatz, um die Position der Nummernschilder zu erkennen. Um die Buchstaben und Ziffern zu erkennen, nutzten die Entwickler bei FLIR die Tesseract Open-Source-OCR-Engine2. Bei der Kamera handelte es sich um eine Blackfly S 8,9 MP Platinenfarbkamera (BFS-U3-88S6C-BD) mit Sony IMX267-Sensor. Die Projektteilnehmer begrenzten die Region of Interest für die Kennzeichenerkennung, um die Leistung zu beschleunigen, und wendeten Tracking an, um das System robuster zu machen. Die Ausgabe enthält Begrenzungsrahmen der Kennzeichen zusammen mit den entsprechenden Nummernschildzeichen. Entwicklungszeit: Zwei bis drei Wochen, in erster Linie um das System robuster und schneller zu machen. Testbilder: In LPDNet enthalten

Fahrzeugtyp-Kategorisierung

Für Anwendungsfall 2 ‘Fahrzeugtyp-Kategorisierung’ mittels Transferlernen haben die Entwickler ein eigenes Deep Learning-Objekterkennungsmodell auf drei Spielzeugautos SUV, Limousine und LKW trainiert. Es wurden etwa 300 Testbilder des Setups aus unterschiedlichen Entfernungen und Winkeln aufgenommen. Bei der Kamera handelte es sich um eine Blackfly S 5 MP Platinenfarbkamera (BFS-U3-51S5C-BD) mit Sony IMX250-Sensor. Die Mitarbeiter annotierten etwa drei Stunden lang die Begrenzungsrahmen der Spielzeugautos. Mittels Transferlernen trainierten sie das eigene Objekterkennungsmodell SSD MobileNet3, was auf einer Nvidia GTX1080 Ti GPU etwa einen halben Tag dauerte. Mithilfe des GPU-Hardwarebeschleunigers kann das Jetson TX2-Modul Deep Learning-Inferenz durchführen und Begrenzungsrahmen der Autos zusammen mit den entsprechenden Fahrzeugtypen ausgeben. Entwicklungszeit: ca. zwölf Stunden, inklusive Bildaufnahme und -annotation, etwa 300 Testbilder.

Das könnte Sie auch interessieren

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

Ziel des neuen VDMA-Forums Manufacturing-X ist es, der zunehmenden Bedeutung von Datenräumen als Basis für neue, digitale Geschäftsmodelle Rechnung zu tragen. Wie der Verband mitteilt, soll das Forum auf dem aufbauen, was in der letzten Dekade durch das VDMA-Forum Industrie 4.0 erarbeitet wurde. ‣ weiterlesen

Ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten, ist oft nicht klar. Im Projekt 'DiReProFit' wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher Intelligenz zu lösen.‣ weiterlesen

@Grundschrift_NH:Die Implementierung von künstlicher Intelligenz in Unternehmen erreicht oft nicht das erforderliche Maß für eine signifikante Wertschöpfung. ‣ weiterlesen