Verwundbare Stellen schützen


Air-Gap-Ansatz ist veraltet

Um kritische Systeme vor Cyberbedrohungen zu schützen, wurden früher einfach keine Verbindungen zum Internet hergestellt. Mit diesem ‘Air-Gap-Ansatz’ sollten eingebettete Systeme isoliert und vor Hacker-Attacken oder Infektionen durch Schadsoftware geschützt werden. Heute und vor dem Hintergrund der voranschreitenden Industrie 4.0 sowie des Internets der Dinge können und müssen die zuvor isolierten Systeme mit der Außenwelt kommunizieren. Das hat unterschiedliche Gründe: Drittanbieter müssen ihre Ausstattung regelmäßig warten und können das z.B. per Fernzugriff über das Internet erledigen. Aber auch Angestellte, die externe Geräte an das Industrienetzwerk anschließen, stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Diese Verbindungen zur Außenwelt stellen die vermeintliche Sicherheit des Air-Gap-Ansatzes vor neue Herausforderungen. Folgendes fiktives Szenario steht exemplarisch für die Funktionsweise zahlreicher komplexer und schwer zugänglicher Industrieanlagen und zeigt, welche Auswirkungen ein Cyberangriff hätte: Angenommen, es gibt ein automatisiertes Wasserreinigungssystem, eine Wasseraufbereitungsanlage, die eine ganze Stadt mit Trinkwasser versorgt. Um die Anforderungen der modernen Zivilisation zu erfüllen, müssen die Anlagen rund um die Uhr arbeiten. Weil die Anlage regelmäßig gewartet werden muss, brauchen die Betreiber Informationen über den physischen Zustand der Geräte. Onlinesensoren und -regler geben Aufschluss über den Zustand. Moderne Technologien stellen eine Kommunikation zwischen den physischen Geräten und der Außenwelt her und ermöglichen damit Analysen über den Zustand der Ausstattung. Hier wird allerdings nicht einfach nur ein Computer mit dem Internet verbunden, um diesen per Fernzugriff zu verwalten und zu kontrollieren. Es handelt sich um eine physische Installation, bei der ein realer, physischer Prozess online zugänglich gemacht wird. Unternehmen können mit dieser Vorgehensweise Einsparungen in Millionenhöhe erreichen. Allerdings handelt es sich dabei um ein zweischneidiges Schwert, denn ein Cyberangriff – ermöglicht durch die vorhandenen ungeschützten Internetverbindungen – hätte im oben genannten Beispiel weitreichende Folgen. Das Beispiel soll zeigen: Der Air-Gap-Ansatz kann kritischen Infrastrukturen heute keine lückenlose Sicherheit mehr bieten. Industrieanlagen müssen diese Schwachstelle mithilfe verlässlicher IT-Sicherheitsmaßnahmen schließen. Professionelle Security Services wie Penetrationstests helfen dabei, das Problem zu verstehen, Schwachstellen aufzuspüren und ein Bedrohungsmodell zu entwerfen. So können Experten nach einer Risikobewertung mithilfe des Bedrohungsmodells einen Plan darüber erstellen, welche Sicherheitslösungen für die kritischen Bereiche am besten geeignet sind.

Neuer Ansatz

Kaspersky Industrial Cyber Security ist ein neuer Lösungsansatz zum Schutz kritischer Infrastruktursysteme und Industrieanlagen. Die Lösung schützt ICS-Netzwerke an verwundbaren Stellen vor Cyberattacken, ohne die Betriebskontinuität und Konsistenz technologischer Prozesse zu beinträchtigen. Innerhalb eines industriellen Kontrollsystems können ICS- beziehungsweise Scada-Server, SPS, HMI-Paneele oder Steuerungs- und Bedienarbeitsplätze geschützt werden. Kaspersky Lab bietet zudem auch eine große Auswahl von Dienstleistungen an: Schulungen, in denen das Sicherheitsbewusstsein verbessert wird, Trainings und Simulationen für Fachkräfte auf dem Gebiet der industriellen Cybersicherheit, Überprüfung der unternehmenseigenen Cybersicherheit, Penetrationstests und Vorbereitung auf Vorfallreaktionen. Der wichtigste Teil des Sicherheitsprozesses sind die Mitarbeiter, denn ein Unternehmen kann Cyberrisikofaktoren sogar ohne die Einführung von Sicherheitstechnologien reduzieren, indem das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter geschärft wird.

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