Artikelserie Silicon Saxony – Teil 3

IoT-Gateway für die Feldebene

Im dritten Teil unserer Reihe Silicon Saxony steht das Dresdner IT-Unternehmen Robotron im Mittelpunkt. Die Unternehmensgruppe erwuchs aus einem ehemaligen Kombinat und hilft mit ihren Lösungen vor allem Fertigungsunternehmen dabei, Prozesse datengetrieben zu optimieren. Die kürzlich vorgestellte Fieldgateway-Lösung Robogate passt hervorragend zu den IoT-Projekten, wie sie in der Region Dresden gerade häufig vorangetrieben werden.

Robotron-Geschäftsführer Ulf Heinemann: „Unsere IoT-Fieldgateway-Lösung RoboGate ist eine industrietaugliche Kombination aus Hardware und Software und findet Anwendung auf den Gebieten Retrofit von Maschinen, Condition Monitoring und Predictive Maintenance in der Produktion.“ (Bild: André Wirsig)

Robotron-Geschäftsführer Ulf Heinemann: „Unsere IoT-Fieldgateway-Lösung RoboGate ist eine industrietaugliche Kombination aus Hardware und Software und findet Anwendung auf den Gebieten Retrofit von Maschinen, Condition Monitoring und Predictive Maintenance in der Produktion.“ (Bild: André Wirsig)


Robotron Datenbank-Software wurde im Jahr 1990 gegründet und unterstützt vor allem Fertigungsbetriebe bei ihrer digitalen Transformation. Dabei hat das Unternehmen von vernetzten Sensoren über industrietaugliche Hardware und Analyse-Software ein breites Portfolio im Programm. Recht neu hinzugekommen ist die IoT-Fieldgateway-Lösung Robogate, die auf der diesjähigen Hannover Messe der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Software-Hardware-Kombination ist auf die Verarbeitung von Maschinen- und Prozessdaten ausgelegt. Gerade für Anwendungsgebiete wie Retrofits von Maschinen sowie Energieeffizienz- und Zustandsüberwachungsprojekte in der Produktion sind die Lösungen geeignet. Nach dem Edge-Computing-Ansatz können sie den anfallenden Datenverkehr lenken und Betriebsdaten aus heterogenen Systemen integrieren helfen.
 (Bild: Robotron Datenbank-Software GmbH)

(Bild: Robotron Datenbank-Software GmbH)

Gängige Schnittstellen

Als Hardware-Schnittstellen bringen die Geräte etwa CAN-, RS485- und RJ45-Anschlüsse mit. Auf Feldebene können die Geräte als intelligente Gateways etwa über Modbus oder EtherNet/IP eingebunden werden. Auch die Erfassung, Verarbeitung und Weiterleitung von Maschinendaten aus der SPS oder direkt angebundener Sensorik an beliebige Empfänger ist möglich. “Die Erfassung mehrerer Quellen, die Transformation der Signale und die Speicherung sowie Filterung im 100-ms-Takt erschaffen smarte Sensorik, welche über unser Add-On System ausgebaut oder auf spezielle Anforderungen angepasst werden kann”, berichtet der Geschäftsführer von Robotron, Ulf Heinemann.

Der Ursprung der Robotron Datenbank-Software GmbH geht auf das ehemalige Kombinat Robotron zurück, das 1969 als zentrales ostdeutsches IT-Unternehmen mit Sitz in Dresden gegründet wurde. Heute gehören mittlerweile fünf Tochterunternehmen in der Schweiz in Tschechien, Russland, Österreich und Neuseeland sowie die Saskia Informations-Systeme Chemnitz mit insgesamt über 560 Mitarbeitern zur Robotron-Gruppe. (Bild: Robotron Datenbank-Software GmbH)

Der Ursprung der Robotron Datenbank-Software GmbH geht auf das ehemalige Kombinat Robotron zurück, das 1969 als zentrales ostdeutsches IT-Unternehmen mit Sitz in Dresden gegründet wurde. Heute gehören mittlerweile fünf Tochterunternehmen in der Schweiz in Tschechien, Russland, Österreich und Neuseeland sowie die Saskia Informations-Systeme Chemnitz mit insgesamt über 560 Mitarbeitern zur Robotron-Gruppe. (Bild: Robotron Datenbank-Software GmbH)

Lösung zur Anomalieerkennung

Bei einem Projekt von Robotron kombiniert der Hersteller seine Fieldgateway-Lösung mit der Microsoft Azure IoT-Plattform zu einer Zustandsüberwachung und Anomalieerkennung im gesamten Produktionsprozess. Grundlage bildet hier eine Echtzeit-Datenerfassung und -auswertung, die energiebasiert durch das kontinuierliche Messen der Stromkreise aller vier Förderbänder und der Presse im Anlagenverbund funktioniert. Unmittelbare Benachrichtigungen bei Prozessabweichungen, Komponenten- oder Produktfehlern mit Hilfe des Notification-Hubs in der Azure Anwendung sichern eine hohe Flexibilität innerhalb des Produktionsablaufes. Auf Prozessebene erfolgt ein Condition-Monitoring mit integrierter Überwachung auf Verschleiß und Anomalien. Für ein Monitoring des jeweiligen Anlagenzustands pro Prozessschritt während der Produktion werden dabei sowohl der Gesamtprozess im Anlagenverbund als auch jede einzelne Komponente der Anlage überwacht. Zusätzlich kann ein Verschleiß am Antrieb der Förderbänder sowie die Degeneration von Antrieb und Kolben an der Presse auf Basis der Energiedaten erkannt werden. Die Überwachung des energetischen Normalzustands und direkte Anzeige jeder Abweichung als Anomalie ermöglichen zudem die Identifikation äußerer Einflüsse auf die Produktionsstrecke. Auf Produktebene findet eine Anomalieerkennung während der Bearbeitung des Werkstücks in der Presse statt. Hierbei können Abweichungen während des Pressvorgangs am energetischen Verhalten der Presse erkannt werden, um z.B. auf ein fehlerhaftes Produkt schließen zu können.

Das könnte Sie auch interessieren

Zwar ist die Fachkräftelücke im MINT-Bereich im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Dennoch konnten laut einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft mindestens 235.400 Stellen nicht besetzt werden.‣ weiterlesen

Die Industrie arbeitet daran, die Barrieren zwischen IT und OT abzubauen. So können Unternehmen ihre Produktion effizienter und innovativer gestalten und im immer härter werdenden globalen Wettbewerb bestehen. Francis Chow von Red Hat erklärt, welche Rolle Open-Source-Technologien dabei spielen.‣ weiterlesen

3 Prozent der großen Industrieunternehmen setzen GenAI bereits großflächig ein, und rund ein Viertel hat erste Pilotprojekte gestartet. Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey kann die Mehrheit der Unternehmen den Mehrwert der Technologie für den Unternehmenserfolg bislang aber noch nicht beziffern.‣ weiterlesen

Ein Bericht von ABI Research und Palo Alto Networks über den Stand der OT-Sicherheit zeigt, dass im vergangenen Jahr eines von vier Industrieunternehmen seinen Betrieb aufgrund eines Cyberangriffs vorübergehend stilllegen musste. Die Komplexität beim Einsatz von OT-Sicherheitslösungen stellt für die Befragten das größte Hindernis dar.‣ weiterlesen

Für dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit müssen deutsche Hersteller angesichts weiterhin drohender Rezession und hoher Energiekosten die nächste Stufe der Digitalisierung erreichen. Die Mehrheit der Unternehmen bereitet sich in diesem Zug auf Smart Manufacturing vor, wie eine von Statista durchgeführte und Avanade beauftragte Studie zeigt.‣ weiterlesen

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Mit der Do-it-yourself-Automatisierung sollen Unternehmen ihre Automatisierungskonzepte selbst gestalten können. Die Komponenten dafür werden über eine Plattform bereitgestellt. Etienne Lacroix, CEO der DIY-Plattform Vention erklärt das Konzept.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen