Neues aus der Smartfactory-KL

“Philosophie
der Digitalisierung”

Im Industriekonsortium um die Industrie 4.0-Anlage der Smartfactory-KL arbeiten selbst Konkurrenten produktiv auf ein gemeinsames Ziel hin. Möglich machte dieses Leuchtturmprojekt insbesondere die Moderation des langjährigen Vorsitzenden des Vereins, Professor Detlef Zühlke. Im Frühjahr 2019 gibt der Wissenschaftler das Projekt an seinen Kollegen, Professor Martin Ruskowski, ab. Wir sprachen auf der letzten Hannover Messe mit beiden Forschern über die Übergabe und den neusten Stand der modularen Fabrik.

 (Bild: Technologie-Initiative SmartFactoryKL e.V.)

(Bild: Technologie-Initiative SmartFactoryKL e.V.)

Professor Martin Ruskowski leitet seit Juni 2017 den Forschungsbereich Innovative Fabriksysteme am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Nach seinem Elektrotechnikstudium promovierte der Wissenschaftler im Fach Maschinenbau, bevor er in vier Unternehmen der Automatisierungstechnik und des Sondermaschinenbaus arbeitete. Zuletzt verantwortete Ruskowski bei Kuka Industries die Abteilung Forschung und Entwicklung im Bereich der Robotik und des Anlagenbaus. Mit diesen Erfahrungen will Ruskowski in Zukunft sicherstellen, dass sich die Smartfactory-KL konsequent an den Herausforderungen der industriellen Praxis orientiert.

Professor Zühlke, nächstes Jahr geben Sie die Verantwortung in der Smartfactory-KL an Ihren Kollegen Professor Ruskowski ab. Seit den Anfängen des Projekts im Jahr 2004 ist eine Menge Zeit vergangen. Ebbt das Interesse an der Industrie 4.0-Anlage langsam ab?

Detlef Zühlke: Es hat im Gegenteil enorm zugenommen, insbesondere das Interesse aus dem Ausland. Momentan sind viele Länder aus Asien sehr aktiv. Ich war gerade am Haier-Stand, weil wir ein gemeinsames Forschungszentrum in Kaiserslautern aufbauen werden. Kürzlich haben wir mit Vertretern aus Singapur besprochen, etwas ähnliches zu machen. Auch mit vergleichbaren Organisationen in den USA sind wir derzeit sehr aktiv.

Im vergangenen Jahr beschrieben Sie die Haltung der amerikanischen Vertretungen als eher beobachtend. Sucht die US-Industrie jetzt die offene Kooperation?

Zühlke: Das Verhältnis zu der amerikanischen Industrie ist sicher anders als zu manchen asiatischen. Kooperation heißt dort nicht, uns zu kopieren, sondern von uns zu lernen. Wir werden demnächst an verschiedenen Veranstaltungen in den USA teilnehmen, darunter an einem Workshop in Los Angeles und der IMTS in Chicago. Darüber verhandeln wir gerade mit dem Bundeswirtschaftsministerium. Heute kamen auch Besucher von der Automation Alley zu uns. Dies ist etwas ähnliches wie die Smartfactory-KL mit Sitz in Detroit, wo viele Automatisierer rund um die Automobilindustrie angesiedelt sind. Aber es geht wie gesagt nicht um einen Nachbau 1:1, sondern darum, von uns zu lernen und ein entsprechend passendes Modell auch bei ihnen aufzusetzen.

Das könnte Sie auch interessieren

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Nach Bitkom-Berechnungen fehlen bis zum Jahr 2040 mehr als 660.000 IT-Fachkräfte. Welche Maßnahmen helfen könnten, diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Verband beleuchtet. Potenziale liegen unter anderem darin, mehr Frauen für IT-Berufe zu begeistern oder den Quereinstieg zu erleichtern.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

@Grundschrift_NH:Die Implementierung von künstlicher Intelligenz in Unternehmen erreicht oft nicht das erforderliche Maß für eine signifikante Wertschöpfung. ‣ weiterlesen

Ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten, ist oft nicht klar. Im Projekt 'DiReProFit' wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher Intelligenz zu lösen.‣ weiterlesen