Im Industriekonsortium um die Industrie 4.0-Anlage der Smartfactory-KL arbeiten selbst Konkurrenten produktiv auf ein gemeinsames Ziel hin. Möglich machte dieses Leuchtturmprojekt insbesondere die Moderation des langjährigen Vorsitzenden des Vereins, Professor Detlef Zühlke. Im Frühjahr 2019 gibt der Wissenschaftler das Projekt an seinen Kollegen, Professor Martin Ruskowski, ab. Wir sprachen auf der letzten Hannover Messe mit beiden Forschern über die Übergabe und den neusten Stand der modularen Fabrik.
Detlef Zühlke: Es hat im Gegenteil enorm zugenommen, insbesondere das Interesse aus dem Ausland. Momentan sind viele Länder aus Asien sehr aktiv. Ich war gerade am Haier-Stand, weil wir ein gemeinsames Forschungszentrum in Kaiserslautern aufbauen werden. Kürzlich haben wir mit Vertretern aus Singapur besprochen, etwas ähnliches zu machen. Auch mit vergleichbaren Organisationen in den USA sind wir derzeit sehr aktiv.
Zühlke: Das Verhältnis zu der amerikanischen Industrie ist sicher anders als zu manchen asiatischen. Kooperation heißt dort nicht, uns zu kopieren, sondern von uns zu lernen. Wir werden demnächst an verschiedenen Veranstaltungen in den USA teilnehmen, darunter an einem Workshop in Los Angeles und der IMTS in Chicago. Darüber verhandeln wir gerade mit dem Bundeswirtschaftsministerium. Heute kamen auch Besucher von der Automation Alley zu uns. Dies ist etwas ähnliches wie die Smartfactory-KL mit Sitz in Detroit, wo viele Automatisierer rund um die Automobilindustrie angesiedelt sind. Aber es geht wie gesagt nicht um einen Nachbau 1:1, sondern darum, von uns zu lernen und ein entsprechend passendes Modell auch bei ihnen aufzusetzen.
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