Industrie 4.0 in der Werkzeugmaschine

“In der zerspanenden Fertigung wird es in naher Zukunft genauso aussehen wie in vielen anderen Industrie-4.0-Branchen.”, sagte Professorin Jivka Ovtcharova in einem Gespräch mit der Messe Stuttgart, das wir hier in Auszügen wiedergeben.

Professorin Jivka Ovtcharova und Michael Grethler, Leiter des ?Industrie 4.0
Collaboration Lab? im IMI, vor einer virtuellen 3D-Darstellung einer kompletten
Fertigungshalle.
Presse, Kommunikation und Marketing
Abdruck honorarfrei im redaktionellen Bereich
Belegexemplar erbeten  *** Local Caption *** Hannovermesse 2015 (Bild: M. Breig / KIT)

Professorin Jivka Ovtcharova und Michael Grethler, Leiter des ?Industrie 4.0
Collaboration Lab? im IMI, vor einer virtuellen 3D-Darstellung einer kompletten
Fertigungshalle.
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Belegexemplar erbeten *** Local Caption *** Hannovermesse 2015 (Bild: M. Breig / KIT)

“Mittels eines virtuellen Abbildes wird es möglich sein, operationale Konzepte der Wertschöpfung einer Werkzeugmaschine in Echtzeit zu validieren.” Ein Beispiel sei die manuelle und automatische Bedienung sowie die Konfiguration der Werkzeugmaschine über intuitive Mensch-Maschinen-Schnittstellen wie Weboberflächen oder haptische Interaktionsgeräte: “Eine umfassende Simulation der tatsächlichen Bewegung der Werkzeugmaschine wird es ermöglichen, das virtuelle 3D-Werkzeugmaschinenmodell über die Software der Steuerung auszuführen. Weiterhin wird es möglich sein, eine abschließende Validierung vor der Bearbeitung durchzuführen, was den Zeitaufwand für die Probedurchläufe auf der realen Werkzeugmaschine enorm verkürzt.”, so Ovtcharova weiter. Welche Auswirkungen dies auf die Produktivität und Wirtschaftlichkeit hat, dazu äußert sich Ovtcharova folgendermaßen: “Eine Wertschöpfung wird nur dann erreicht, wenn ganzheitlich die Prozesse mit all ihren Daten berücksichtigt werden. Hierzu werden Daten wie Energiedaten, Störungsmeldungen oder Werkzeugdaten aus der Maschine benötigt. Hinzu kommen Daten aus der Logistik und technische Informationen wie Schnittdaten etc. Das Verschmelzen realer Maschinen und virtueller Abbildungen ermöglicht eine Annäherung an die Vision der automatisierten, vernetzten virtuellen Inbetriebnahme eines ganzen Betriebes.” Im Bezug auf die speziellen Aufgaben für die Softwareentwicklung in der zerspanenden Fertigung ist für die Professorin vor allem das IT-Systemnetzwerk das Herzstück einer Industrie-4.0-Lösung. Orchestriert werde dieses Netzwerk durch das Tool Lifeycle Management als Interplayer an der Schnittstelle zwischen Planung und realer Fertigungswelt. Dadurch könnten sowohl die in der Planung als auch in der Fertigung anfallenden Daten erfasst und für eine Analyse zugänglich gemacht werden, so Ovtcharova. Offene Programmierschnittstellen (APIs), mit denen Drittentwickler auf die Möglichkeiten von Webservices zugreifen können, sind für die Professorin eine treibende Kraft im Industrie-4.0-Umfeld und “eine langfristige Investition.” Ovtcharova geht abschließend davon aus, dass sich der Grad der intuitiven Bedienung auch im Industriekontext steigern wird und dass die Komplexität der Maschinen für die Menschen unsichtbar wird.

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