Exklusiv für Abonnenten

Sustainable Innovation

Nachhaltig innovieren und Werte schaffen

Nicht nur die aktuelle Corona-Krise stellt produzierende Unternehmen vor große Herausforderungen, auch das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Um dieser gerecht zu werden, hat das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University den Lean Innovation-Ansatz hin zu einem Sustainable-Innovation-Ansatz erweitert.

(Bild: Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University
(Schuh, Günther; Dölle, Christian (Hg.) (2020): Sustainable Innovation.
Nachhaltig Werte schaffen. 2. Auflage 2020.)

Durch den Übergang von Verkäufer- hin zu Käufermärkten haben sich die Rahmenbedingungen für Unternehmen der produzierenden Industrie signifikant verändert. Heutzutage ist das sogenannte VUCA-Wettbewerbsumfeld durch zunehmende Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity gekennzeichnet. Ein Beispiel dafür lässt sich in der Corona-Krise erkennen, welche eine neuartige Robustheit und Agilität von Unternehmen fordert. Hinzu kommt die zunehmende Relevanz des digitalen Wandels und der immer größer werdenden Notwendigkeit des nachhaltigen Handelns. Um die Existenz des Unternehmens langfristig zu sichern, müssen Industrieunternehmen daher verstärkt nachhaltig innovieren, um den globalen Trend der Sustainability sowie die Veränderungen des Kaufverhaltens zu adressieren.

Lean-Thinking als Anfang

Aus der Historie kommend, war der Kern des Innovationsprozesses die Entwicklung von Produkten und deren erfolgreiche Platzierung am Markt. Um die Schritte von der Produktidee über deren Ausarbeitung bis hin zum marktreifen Produkt möglichst effektiv und effizient zu gestalten, wurden im Rahmen des Lean Innovation-Ansatzes Lean-Thinking-Prinzipien auf das Innovationsmanagement übertragen.

Um den eingangs beschriebenen Herausforderungen im Marktumfeld produzierender Unternehmen gerecht zu werden, hat das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University den Lean Innovation-Ansatz hin zu einem Sustainable-Innovation-Ansatz erweitert. Der übergeordnete Leitsatz für Sustainable Innovation lautet: Nachhaltig Werte schaffen. Nach Rainer Souren wird dabei Sustainability oder Nachhaltigkeit definiert als Entwicklung, “die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen”. Anhand dieser Definition lassen sich die drei Säulen der Nachhaltigkeit ableiten: Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit bedarf es der Betrachtung ökologischer Fragestellungen. Um die Bedürfnisse der heutigen Generation dabei nicht zu vernachlässigen, müssen ebenso ökonomische und soziale Aspekte Berücksichtigung finden.

Was genau ist Sustainable Innovation?

Basierend auf diesen drei Dimensionen wird Sustainable Innovation wie folgt definiert: Der Ansatz beschreibt die Anpassung des Innovationsprozesses produzierender Unternehmen unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit und zielt darauf ab, die Effektivität (im Sinne der Kundenzufriedenheit durch bessere Produkte) und die Effizienz (im Sinne des Ressourceneinsatzes durch schlanke Prozesse) zu optimieren, sodass die Innovationsproduktivität zur nachhaltigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit signifikant gesteigert wird.

Das könnte Sie auch interessieren

Für dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit müssen deutsche Hersteller angesichts weiterhin drohender Rezession und hoher Energiekosten die nächste Stufe der Digitalisierung erreichen. Die Mehrheit der Unternehmen bereitet sich in diesem Zug auf Smart Manufacturing vor, wie eine von Statista durchgeführte und Avanade beauftragte Studie zeigt.‣ weiterlesen

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Mit der Do-it-yourself-Automatisierung sollen Unternehmen ihre Automatisierungskonzepte selbst gestalten können. Die Komponenten dafür werden über eine Plattform bereitgestellt. Etienne Lacroix, CEO der DIY-Plattform Vention erklärt das Konzept.‣ weiterlesen

Rund 2.700 Aussteller aus mehr als 50 Ländern werden vom 10. bis 14. Juni zur Achema in Frankfurt erwartet. Mit mehr als 1.000 Rednern setzt das begleitende Kongress- und Bühnenprogramm darüber hinaus Impulse für eine erfolgreiche Transformation der Prozessindustrie. An allen fünf Messetagen sollen zudem Angebote für den Nachwuchs zur Zukunftssicherung der Branche beitragen.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen