Gefährdungsbeurteilung ist Pflicht

Dort wo Mensch und Roboter Hand in Hand zusammenarbeiten spielt immer auch das Thema Sicherheit eine Rolle. Die Beurteilung dieses Themas beginnt schon bei einfachen Dingen, wie der Unterweisung der Mitarbeiter.

 (Bild: TÜV Rheinland AG)

(Bild: TÜV Rheinland AG)

Wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten, hat sich in den vergangenen Jahren verändert: Immer öfter sind Mensch und Roboter bei modernen Fertigungsabläufen Hand in Hand tätig – dabei spielt auch die Frage der Sicherheit eine Rolle: “Kollaborierende Roboter sind nicht durch Schutzgitter vom Menschen getrennt. Daher müssen andere Schutzmaßnahmen für die Sicherheit der Beschäftigten sorgen. Der erste Schritt dabei ist die genaue Analyse der Aufgaben, die der Roboter übernehmen soll und wie er mit dem Menschen zusammenarbeitet. Auf dieser Grundlage erstellen wir eine entsprechende Gefährdungsbeurteilung für den jeweiligen Arbeitsplatz”, sagt Andreas Kaulen vom TÜV Rheinland.

Vorteile der Zusammenarbeit

Aus der engen Interaktion zwischen Mensch und Maschine ergeben sich Vorteile: Roboter können den Beschäftigten effektiv entlasten und können monotone Tätigkeiten übernehmen. Da körperliche Belastungen durch den Einsatz von Robotern nicht immer vermieden werden können. Dabei kommen neben den assistierenden Robotern auch sogenannte Exoskelette zum Einsatz. Oftmals übernehmen Roboter und Drohnen zudem Arbeiten, bei denen Menschen gesundheitlichen Risiken durch Gefahrstoffe ausgesetzt wären. “Aus Sicht der Arbeitssicherheit ist der Einsatz moderner Technologien bei Tätigkeiten wie der Tankreinigung oder der Wartung von Kanalschächten ein großer Vorteil: Die Mitarbeiter können die technischen Helfer fernsteuern und die Arbeiten ausführen, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben”, betont Kaulen.

Intelligente Sicherheitsvorkehrungen

Möglich wird die direkte Zusammenarbeit mit Robotern durch den Einsatz intelligenter Sicherheitsvorkehrungen. Sensoren und Kameras sorgen dafür, dass die Maschinen Menschen in ihrem Umfeld wahrnehmen. Die Bewegungsgeschwindigkeit der Roboter und die eingesetzte Kraft werden dann der Arbeitssituation angepasst. Kommt es zur Lösung einer Arbeitsaufgabe, beispielsweise zum Kontakt zwischen Mensch und Maschine, wird die Kraft des Roboters so weit reduziert, dass die Arbeitnehmer nicht zu Schaden kommen können. “Neben diesen technischen Sicherheitsvorkehrungen sind Unterweisungen der Mitarbeiter zum Umgang mit kollaborierenden Robotern wichtig. Oftmals sind es einfache Dinge, wie das Freihalten von Fahrwegen, die maßgeblich dazu beitragen, dass die Zusammenarbeit reibungslos funktioniert”, so Kaulen.

 

Das könnte Sie auch interessieren

Für dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit müssen deutsche Hersteller angesichts weiterhin drohender Rezession und hoher Energiekosten die nächste Stufe der Digitalisierung erreichen. Die Mehrheit der Unternehmen bereitet sich in diesem Zug auf Smart Manufacturing vor, wie eine von Statista durchgeführte und Avanade beauftragte Studie zeigt.‣ weiterlesen

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Mit der Do-it-yourself-Automatisierung sollen Unternehmen ihre Automatisierungskonzepte selbst gestalten können. Die Komponenten dafür werden über eine Plattform bereitgestellt. Ettienne Lacroix, CEO der DIY-Plattform Vention erklärt das Konzept.‣ weiterlesen

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer und Fahrerinnen von Baumaschinen einen Helm mit integriertem Beschleunigungssensor entwickelt. Die Helm-Sensorik misst die Vibrationen der Baumaschinen. Die Sensorsignale werden analysiert, eine Software zeigt die Belastung für den Menschen an.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Rund 2.700 Aussteller aus mehr als 50 Ländern werden vom 10. bis 14. Juni zur Achema in Frankfurt erwartet. Mit mehr als 1.000 Rednern setzt das begleitende Kongress- und Bühnenprogramm darüber hinaus Impulse für eine erfolgreiche Transformation der Prozessindustrie. An allen fünf Messetagen sollen zudem Angebote für den Nachwuchs zur Zukunftssicherung der Branche beitragen.‣ weiterlesen

Nach Bitkom-Berechnungen fehlen bis zum Jahr 2040 mehr als 660.000 IT-Fachkräfte. Welche Maßnahmen helfen könnten, diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Verband beleuchtet. Potenziale liegen unter anderem darin, mehr Frauen für IT-Berufe zu begeistern oder den Quereinstieg zu erleichtern.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen