Führung und Zusammenarbeit im Umbruch

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Anforderungen steigen weiter

Deshalb erwarten fast alle Führungskräfte, dass die Anforderungen an Führung weiter steigen – und zwar insbesondere in den Bereichen ‘Mitarbeiterführung’ (67,8 Prozent) und ‘Teamführung’ (80,4 Prozent). Darum verspüren die Führungskräfte bei sich selbst auch einen großen Entwicklungsbedarf im Bereich ‘Digitalkompetenz’ (52,6 Prozent) sowie ‘Selbstführung/-management’ (37,0 Prozent); zudem in gleich drei Bereichen, die eng mit ihren kommunikativen Fähigkeiten und ihrer Fähigkeit, zu ihren Mitarbeitern tragfähige Beziehungen aufzubauen, verbunden sind – nämlich Beziehungsmanagement (43,9 Prozent), Kommunikation/Motivation (41,0 Prozent) und Teamführung (27,2 Prozent).

In diesem Themenfeld, bei dem es auch um die Fragen geht wie

  • • Wie verstehe ich mich als Führungskraft?
  • • Wie definiere ich meine Rolle im Team?
  • • Wie verhalte ich mich deshalb im Kontakt mit meinen Mitarbeitern bzw. mit meinem Team?

scheinen aktuell die meisten Führungskräfte einen persönlichen Entwicklungsbedarf zu verspüren, sieht man von der Digitalkompetenz ab.

Führen auf Distanz oftmals ‘notwendiges Übel’

Als zentralen Punkt, warum sie künftig teils andere Kompetenzen brauchen, verweisen die Führungskräfte immer wieder auf das virtuelle Führen und das vermehrte Arbeiten im Homeoffice. Dabei erachten die meisten Führungskräfte das Führen auf Distanz eher als ein aufgrund der Rahmenbedingungen ‘notwendiges Übel’. 29,5 Prozent von ihnen betonen, diese Form der Führung habe mehr Vor- als Nachteile. Ansonsten halten sich für sie die Vor- und Nachteile entweder weitgehend in der Waage (52,1 Prozent) oder die Nachteile überwiegen (18,4 Prozent). Die Vorbehalte vieler Führungskräfte gegen das virtuelle Führen bzw. Führen auf Distanz resultieren auch daraus, dass laut ihrer Einschätzung etwa ein Drittel ihrer Mitarbeiter nicht den erforderlichen Reifegrad und Entwicklungsstand haben, um weitgehend eigenständig und -verantwortlich z.B. im Homeoffice zu arbeiten. Zudem sehen drei Viertel der Führungskräfte (78,0 Prozent) beim virtuellen Führen die Gefahr einer sinkenden Beziehungsqualität zwischen den Mitarbeitern und ihnen. Als weitere Gefahren erachten viele eine sinkende Identifikation mit dem Unternehmen (51,8 Prozent), eine Überforderung der Mitarbeiter (42,7 Prozent) und ein Absinken ihrer Motivation (29,3 Prozent).

Entwicklungsbedarf

Bezogen auf das Thema Führen auf Distanz sehen die Führungskräfte bei sich selbst vor allem einen Entwicklungsbedarf in den Bereichen Kommunikation (43,3 Prozent), Digitalkompetenz (37,8 Prozent) und Selbstführung/-management (30,5 Prozent) sowie in den drei, eng miteinander verwobenen Kompetenzbereichen Teamführung/-entwicklung (33,5 Prozent), Motivation (32,3 Prozent) und Mitarbeiterführung/-entwicklung (28,0 Prozent). Der signalisierte Entwicklungsbedarf korrespondiert stark mit den Ergebnissen der Studie “Alpha Intelligence: Was Führungskräfte von morgen brauchen”, die das IFIDZ bereits 2014 durchführte. Sie kam zum Ergebnis, dass sich in der modernen, digitalen Arbeitswelt das Anforderungsprofil an Führungskräfte wandelt; des Weiteren, dass sie sich zu Beziehungsmanagern bzw. ‘alpha-intelligenten Persönlichkeiten’ entwickeln müssen, die sich u.a. durch eine hohe ‘Persönlichkeits-‘, ‘Beziehungs-‘ und “Digitalintelligenz” auszeichnen.

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