Künstliche Intelligenz überrascht schon heute

Überraschende Ergebnisse

Es existieren sogar einige KI-Projekte, die beunruhigende Ergebnisse vorbrachten. In einem Kommunikationsexperiment eines bekannten Social-Media-Riesen unterhielten sich zwei KI-gestützte Chatbots plötzlich in einer Geheimsprache, die die menschlichen Forscher nicht mehr verstehen konnten. Die Bots entwickelten eine effizientere Sprache aus den menschlichen Begriffen, um schneller verhandeln zu können. Dabei sind durch KI optimierte Sprachen in der Forschung keine Seltenheit. Die Geheimsprache war auch nicht der Grund für den Abbruch des Experiments. Da die KI in ihrem späteren Einsatzgebiet mit Menschen interagieren sollte, musste sie hierfür selbstverständlich die menschliche Sprache verwenden. Die Wissenschaftler hatten es jedoch versäumt, diese Einschränkung für die beiden Bots festzulegen. Letztendlich handelt es sich bei diesem Beispiel um eine Versuchsanordnung unter Laborbedingungen, in denen sich Möglichkeiten und Grenzen intelligenter Systeme und Maschinen ausloten lassen. Diese Experimente sind wichtig, da hier oft überraschende Ergebnisse herauskommen, die die menschlichen Denkprozesse in Frage stellen und Schwächen darin offenlegen.

Selbstständig lernen

Künstliche Intelligenz soll Maschinen dazu befähigen, Lernprozesse selbstständig in Gang zu setzen, adäquat auf neue Informationen zu reagieren und Aufgaben zu erfüllen, die menschenähnliches Denken sowie einen menschlichen Wertekanon voraussetzen. Das Training der KI ist dabei vergleichbar mit dem menschlichen Lernprozess. So entscheidet sich, wie gut eine intelligente Maschine unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen performt – oder eben nicht. Dazu werden Technologien wie Machine und Deep Learning, natürliche Spracherkennung usw. eingesetzt, um wiederkehrende Muster zu erfassen und nach bestimmten Wahrscheinlichkeiten zu ordnen – die KI lernt. Doch erst wenn die Datenmenge für das Training groß genug ist, lassen sich auch verlässliche Paradigmen erkennen, die interpretiert werden können. Hier beginnt dann sozusagen der Verständnis- bzw. der autonome Lernprozess.

Wer hat die

Mehrwertsteuer angepasst?

Im Juli 2020 kam es zu einer Umstellung der bestehenden Mehrwertsteuersätze von 19 auf 16 und von 7 auf 5 Prozent. Nach diesen Änderungen mussten Firmen teilweise fünf verschiedene Steuersätze berücksichtigen, je nachdem, ob die Rechnungen vor oder nach der Anpassung ausgestellt wurden. Unternehmen und deren Dienstleister befürchteten hohen Mehraufwand bei der Rechnungsverarbeitung. Bernd Kullen, KI-Spezialist bei AFI Solutions, hat dabei ein überraschendes Phänomen im Cloud-Service des Unternehmens festgestellt: “Im cloudbasierten AFI DocumentHub werden Belege mit Hilfe unserer AFI KI verarbeitet.”

Bei den Kunden habe man festgestellt, dass die Mehrwertsteuersätze bereits richtig erkannt wurden, obwohl die Ergänzung der neuen Sätze in der Erkennung noch gar nicht vorgenommen wurde, schildert Kullen. War hier etwa die künstliche Intelligenz am Werk? “Dadurch, dass wir im DocumentHub unsere AFI KI im Einsatz haben, gibt es für viele Rechnungen Kandidaten, die sich auch für die Erkennung von Rechnungssummen anwenden lassen”, erläutert Kullen. “Dort werden keine Inhalte gespeichert, sondern geografische Informationen – also was befindet sich wo auf dem Dokument. So können sich die Inhalte eines trainierten Werts unterscheiden bzw. ändern, was eben zu dieser automatischen Übernahme der neuen Mehrwertsteuersätze geführt hat.” Ein überraschendes Ergebnis, denn niemand hat der KI gesagt, dass sie das tun soll. Aber über das automatische Belegtraining hat sie es sich selbst beigebracht.

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