Wenn Firewall und Virenschutz nicht reichen


Herausfinden, was im Netzwerk vor sich geht

Im Gegensatz zum Penetrationstest zielt Infiltration Testing als andauernder Prozess darauf ab, laufende Cyberangriffe in Echtzeit zu erkennen. Dabei wird eine Verkehrsdatenanalyse mithilfe von strategisch platzierten Sniffern, einer Netzwerküberwachungsanwendung, über einen Zeitraum von etwa vier Wochen erstellt. Mit einer Kombination aus Normalisierung, Datenanalyse, Verhaltensmustererkennung und maschinellem Lernen werden Kommunikationsverhalten, Verkehrsbeziehungen und -charakteristika automatisiert erfasst, korreliert, kontextuell bewertet und schließlich graphisch evaluiert. Aktuelle Malware-Erkennungssysteme liefern nur zufriedenstellende Ergebnisse bei der Erkennung von Erstinfektionen. Jedoch haben sie den Nachteil, dass je nur spezifische Protokolle wie HTTP oder SMTP untersucht werden können. Durch die Einschränkung auf den Internetperimeter können diese Systeme die laterale Ausbreitung im Netzwerk nach der Erstinfektion nicht erkennen. Der IT-Sicherheitsdienstleister kombiniert in seinen Analysen daher die Perimeterüberwachung mit verteilten Sensoren, um die die Nachteile eines reinen Sandboxing-Verfahrens für die Malware-Erkennung auszuschalten. So lassen sich Bedrohungen wie Malware, Bots, CnC-Kommunikationen, Datenausleitungen und Reconnaissance-Verhalten mit hoher Zuverlässigkeit aufspüren und die jeweilige Phase im Lebenszyklus des Angriffes erkennen.

Schaden eindämmen mit Post Breach Detection

Setzt man voraus, dass es bereits zu einem erfolgreichen Angriff gekommen ist, rückt die Post Breach Detection in den Fokus. Gerade bei dem Verdacht auf Industriespionage stellt sich die Frage, welche unternehmenskritischen Daten bereits entwendet wurden, damit man einen Überblick bekommt, welchen Risiken das Unternehmen ausgesetzt ist und welche Gegenmaßnahmen einzuleiten sind. Das Verfahren kann sowohl lateralen als auch ein- und ausgehenden Internet-Traffic analysieren. Typische Host-to-Peer-Beziehungen werden in Clustern zusammengefasst und normale Interaktionen im Baselining erfasst. Davon abweichende Verhaltensweisen werden erkannt, da typische Muster der eingesetzten Ausbreitungstechniken mit hoher Wahrscheinlichkeit identifiziert werden können. Die hier beschriebene Kombination aus Penetrationstests und Infiltration Testing vermitteln Unternehmen einen Einblick in das Innenleben ihres Netzwerks. Das ist der erste Schritt, um Risiken rechtzeitig zu beseitigen und um laufende Angriffe abzuwehren. Und offene Angriffsvektoren können sich digitalisierte Fertigungsbetriebe genauso wenig leisten wie Ausschuss in der Produktion.

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