Sorgt künstliche Intelligenz für mehr Cybersicherheit?

Deep Learning lehrt Maschinen das Lernen

Deep Learning, als Teilmenge bzw. Methode des Machine Learnings, korreliert selbstständig neue Situationen mit bereits vorhandenen Ergebnissen. Diese Entscheidungen sind die Basis für zukünftige Prozesse und Bewertungen. Deep Learning ähnelt den Vorgängen im menschlichen Gehirn. Das Gehirn nimmt etwas wahr, denkt darüber nach, verknüpft es mit gemachten Erfahrungen und leitet dann daraus eine Gesamtbewertung der neuen Situation ab. Die Ergebnisse werden immer wieder auf Richtigkeit geprüft und daraus ergeben sich kontinuierlich Optimierungen. Deep Learning verwendet sogenannte künstliche neuronale Netze (KNN), die in der Lage sind, immer neue Verknüpfungen zu bilden. Die KNN sind aus mehreren Schichten aufgebaut. Zwischen der Eingabe- und Ausgabeschicht befinden sich teilweise hunderte versteckte Zwischenschichten. In diesen Hidden Layers ist die gewichtete Logik integriert. Dort finden das Lernen und die Korrelation von Informationen statt. Deep Learning benötigt zur Kalibrierung große Datenmengen.

Kostenintensive Entwicklung

Die Entwicklung von Deep Learning ist trotz bereits existierender Deep Learning Frameworks noch sehr zeit- und kostenintensiv. Die komplexen und sich stetig verbessernden Bewertungen in den Hidden Layers sind intransparent und kaum mehr nachvollziehbar. Genau darin liegt der Nachteil von Deep Learning. Auf welcher Grundlage werden die Algorithmen entwickelt? Werden Grundsätze wie die DSGVO oder nationale Standards eingehalten? Deep Learning ist anfällig für falsch-positive Ergebnisse. Aber falsche Interpretationen werden wegen der fehlenden Transparenz nicht mehr als falsch erkannt und führen in der Folge zu unentdeckten Fehlern. Die Undurchsichtigkeit der Berechnungen in den Hidden Layers kann für Angriffe anfällig und für Manipulationen durch Hersteller oder öffentliche Auftraggeber vorbereitet sein oder zumindest dafür genutzt werden. Etwaige Manipulationen sind aber wegen der Komplexität kaum mehr erkennbar.

Wo wird Deep Learning eingesetzt?

Deep Learning kann strukturierte und unstrukturierte Daten interpretieren und verarbeiten. Große Datenmengen stellen kein Problem dar. Im Gegenteil: Je mehr Daten, desto granularer bilden sich Verknüpfungen in den neuronalen Netzen und desto besser werden zukünftige Ergebnisse. Deep Learning wird deshalb bei Bild- und Spracherkennung eingesetzt – wie etwa bei Sprachdiensten wie Siri. Chatbots erkennen trotz unterschiedlicher Sprachkenntnisse und Schreibweisen den Sinn der Fragestellung. Gesichtserkennung oder die Identifizierung von Straßenschildern auch bei unterschiedlichen Wettersituationen und Blickwinkeln sind ebenfalls typische Anwendungsfälle von Deep Learning.

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